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Eishockey-Saisonstart der Tigers im Schatten anhaltender Stadionbaustelle

Die Straubing Tigers äußern scharfen Unmut über die Stadt und das Hochbauamt, da die seit zwei Jahren laufenden Umbauarbeiten im Eisstadion am Pulverturm nicht rechtzeitig zum Saisonstart am Donnerstag abgeschlossen sind, was sowohl die Fans als auch die Infrastruktur betrifft und die Zuschauerzahlen gefährden könnte.

An diesem Donnerstag, den 14. September 2023, stehen die Straubing Tigers vor ihrem ersten Heimspiel der Eishockey-Saison 2023/2024 gegen den ERC Ingolstadt. Das Ereignis wird im Rahmen des Gäuboden-Cups durchgeführt und beginnt um 19:30 Uhr. Doch während sich viele Fans auf das Spiel freuen, sind die hinter den Kulissen Verantwortlichen des Clubs mit einer frustrierenden Situation konfrontiert.

Die Straubing Tigers haben in einer offiziellen Pressemitteilung, die am Dienstagabend veröffentlicht wurde, darauf hingewiesen, dass die Bauarbeiten im Eisstadion am Pulverturm seit zwei Jahren andauern und noch immer nicht abgeschlossen sind. In dieser Mitteilung äußern Geschäftsführerin Gaby Sennebogen und Prokurist Pirmin Ostermeier ihren Unmut über die Verzögerungen und die missliche Lage, die daraus resultiert. Sennebogen erklärte: „Leider haben wir auf die Entwicklung der städtischen Bauarbeiten keinen Einfluss und hadern extrem mit der aktuellen Entwicklung des Stadionanbaus. Das ist für uns alle bitter und enttäuschend.“

Unzufriedenheit mit der städtischen Planung

Die wesentlichen Probleme entstehen aus fehlenden Kabinen für die Gastmannschaften, unzureichenden sanitären Anlagen sowie einer unvollständigen Gastronomie. Laut den Tigers sollte die Fertigstellung dieser Bereiche bereits Anfang September 2023 geschehen sein, was anlässlich des Saisonstarts notwendig gewesen wäre. Stattdessen wurde jetzt klar, dass ein Teil der geplanten Arbeiten, darunter die Montage eines neuen Plazadachs, auf den Zeitraum nach der bevorstehenden Saison verschoben wird.

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„Wir haben uns und unseren Zuschauern einen Saisonstart mit verbesserter Infrastruktur gewünscht und versprochen“, fügte Sennebogen hinzu. Die Eishockeyfans sind laut Ostermeier die großen Verlierer dieser Situation, da sie „sprichwörtlich im Regen stehen gelassen“ werden. Dies könnte negative Auswirkungen auf die Zuschauerzahlen am Stadion haben, da längere Wartezeiten an den Kiosken und sanitären Einrichtungen erwartet werden.

Das Hochbauamt der Stadt Straubing hat die Vorwürfe der Tigers jedoch zurückgewiesen. Florian Speigl, der stellvertretende Leiter des Hochbauamtes, sieht auch auf Seiten des Vereins Versäumnisse, die zur Verzögerung der Bauarbeiten beigetragen hätten. Dies führt zu einem anhaltenden Spannungsfeld zwischen dem Club und den städtischen Behörden.

Geplante Gastronomie und Infrastruktur

Ein Teil der neuen Infrastruktur, wie die Fangaststätte, die durch die Straubing Tigers selbst finanziert wurde, wird zwar fertiggestellt, kann jedoch aus technischen Gründen vorübergehend nicht genutzt werden. Es fehlt an einem Anschluss des Neubaus an das Kanalsystem, was die Inbetriebnahme der neuen Räumlichkeiten unmöglich macht. Ostermeier drückt sein Bedauern über die langwierigen Planungsmängel aus, die dazu geführt haben, dass man ohne dringende Verbesserungen in die neue Saison starten muss.

Die Probleme beschränken sich jedoch nicht nur auf die neue Gastronomie. Ein weiterer Kritikpunkt sind die Schiedsrichterkabinen und der Sanitätsraum, die ebenfalls betroffen sind. Der Anbau sollte nicht nur den Eishockeybetrieb verbessern, sondern auch dem Breitensport und der Jugendförderung dienen. Trotz aller Schwierigkeiten hoffen die Tigers auf eine Entspannung der Lage, um in der Zukunft eine bessere Erfahrung für Fans und Spieler zu bieten.

Die Situation verdeutlicht die Herausforderungen, mit denen Sportvereine konfrontiert sind, wenn sie mit den Bedürfnissen ihrer Fans und der städtischen Infrastruktur in Einklang gebracht werden müssen. Die Straubing Tigers, die sich bemühen, auf die Bedürfnisse ihrer Anhänger einzugehen, finden sich dennoch in einer verzweifelten Lage wieder, die durch die Verzögerungen der Bauarbeiten noch verstärkt wird. Das Engagement für die Fans bleibt bestehen, aber die aktuellen Umstände ermöglichen es nur schwer, einen reibungslosen Verlauf der Saison zu gewährleisten.

Die Zukunft der Tigers im Fokus

Die Straubing Tigers stehen unter dem Druck, der auf den Schultern vorrangig die Fans lastet. Diese Hoffnungen und Erwartungen der Zuschauer sind hoch, insbesondere angesichts der langen Wartezeiten und der Unannehmlichkeiten, die durch die Baustelle entstehen. Das Team ist fest entschlossen, auch unter diesen schwierigen Bedingungen zu kämpfen, während die Verantwortlichen sich weiterhin dafür einsetzen, die infrastrukturellen Probleme zu lösen und die Kommunikation mit der Stadt zu verbessern.

Die Situation rund um die Baumaßnahmen im Eisstadion am Pulverturm wirft einige Fragen hinsichtlich der langfristigen Planung und des Verantwortungsbereichs auf. Die Straubing Tigers sehen die Verzögerungen als deutliches Versäumnis der Stadtverwaltung und des Hochbauamtes an, was sich negativ auf die Wettbewerbsfähigkeit des Vereins und die Zufriedenheit der Fans auswirken könnte. Die Tatsache, dass wichtige Infrastrukturen, wie Kabinen für die Gastmannschaften und Sanitäreinrichtungen, nicht rechtzeitig zur Verfügung stehen, könnte Zuschauer und potenzielle Sponsoren abschrecken. Diese Entwicklungen sind besonders problematisch, da die Tigers in einer Liga spielen, in der visuelle und infrastrukturelle Standards entscheidend für den Erfolg sind.

Die Unannehmlichkeiten, die durch die unvollendeten Bauarbeiten entstehen, sind nicht nur für die Zuschauer, sondern auch für die Wirtschaft in der Region von Bedeutung. Mit weniger Besuchern im Stadion verringern sich nicht nur die Ausgaben für Kioske und Merchandise, auch die lokale Gastronomie und Hotellerie könnten weniger profitieren, da weniger Menschen zu Spielen kommen. Den Tigers bleibt angesichts der Baurückstände nichts anderes übrig, als Verständnis von ihren Anhängern zu erbitten und gleichzeitig darauf hinzuweisen, dass die Entwicklungen langfristig auch positiven Einfluss auf die ganze Region haben könnten – sobald die Arbeiten einmal abgeschlossen sind.

Ein Blick in die Geschichte der Eishallenbauprojekte

Ähnliche Probleme mit Verzögerungen bei Bauprojekten im Sportsektor sind nicht neu. Beispielsweise gab es in der Vergangenheit immer wieder Fälle, in denen Stadien und Sporteinrichtungen nicht rechtzeitig zum geplanten Saisonstart fertiggestellt wurden. Ein markantes Beispiel dafür ist der Bau der Allianz Arena in München, dessen Fertigstellung sich ebenfalls um mehrere Monate verzögerte. Die Gründe reichten von finanziellen Engpässen bis hin zu Wetterbedingungen, die sich auf die Bauarbeiten auswirkten. Diese Parallelen zeigen, dass die Herausforderungen, vor denen die Straubing Tigers stehen, kein Einzelfall sind, aber dennoch signifikante Auswirkungen auf die Öffentlichkeitswahrnehmung und die Unterstützung von Fans und Sponsoren haben können.

Eine andere ähnlich gelagerte Situation war die Renovierung der KölnArena, die mit großen Erwartungen gestartet wurde, aber auch lange Verzögerungen und technische Pannen erlebte, die den Sportbetrieb beeinträchtigten. Letztlich konnten diese Projekte jedoch auch als Gelegenheit zur Modernisierung genutzt werden, was sich langfristig positiv auf die Attraktivität des Standorts ausgewirkte hat. Für die Straubing Tigers ist es entscheidend, die Kommunikation mit ihren Anhängern aufrechtzuerhalten und Transparenz über die Fortschritte und Herausforderungen der Bauarbeiten zu gewährleisten.

Aktuelle Statistiken zur Besucherentwicklung

In den letzten Jahren hat sich die Besuchermenge bei Eishockeyspielen stark verändert. Laut einer Umfrage der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ist die durchschnittliche Zuschauerzahl in der Saison 2022/2023 um etwa 10% gesunken im Vergleich zu den Vorjahren. Dies könnte signifikante Auswirkungen auf die Support-Strategien der Clubs haben. Faktoren wie die Verfügbarkeit von amenities, die Stadionumgebung und die neueste Infrastruktur sind dabei entscheidend für die Besucherzahlen. Untersuchungen zeigen, dass eine verbesserte Fan-Erfahrung unmittelbar zu höheren Ticketverkäufen führen kann.

Ein erneuter Rückgang der Besucherzahlen könnte zusätzlich den Druck auf die finanziellen Ressourcen der Straubing Tigers erhöhen und ihre Fähigkeiten zur Förderung und Entwicklung des Nachwuchssports beeinträchtigen. Vor diesem Hintergrund bleibt abzuwarten, wie die Tigers ihre Herausforderungen meistern und sich gleichzeitig mit den Anforderungen ihrer Fans auseinandersetzen. Um auf die regionalen Gegebenheiten eingehen zu können, ist es für den Eishockey-Club essenziell, den Dialog mit der Stadtverwaltung zu suchen, um schnellstmöglich Lösungen für die bestehenden Probleme zu finden.

– NAG

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