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Hungersnot unter den Jungstörchen: Starkregen sorgt für Verlust in Bayern!

Im regnerischen Bayern verhungern zahlreiche Jungstörche wegen des Dauerregens im Mai und Juni, während in Hochwassergebieten bis zu 90 Prozent der Küken sterben – ein dramatischer Rückblick auf das tumultartige Jahr für über 1.200 Storchenpaare!

In diesem Jahr haben über 1.200 Storchenpaare in Bayern gebrütet. Besonders im Landkreis Ansbach sind 30 neue Paare dazugekommen. Störche kehren oft zu ihren alten Nistplätzen zurück, die sich auf Schornsteinen, Dächern, Kirchtürmen oder Masten befinden. Manchmal ist es jedoch notwendig, die Nester umzusiedeln, wie das im März in Donauwörth der Fall war. Traditionell versammeln sich Störche in Kolonien, etwa in Bayreuth und Regenstauf.

Das Wetter hat den Störchen in diesem Jahr jedoch stark zugesetzt. Aufgrund der heftigen Regenfälle im Mai und Juni kämpfen viele Jungstörche ums Überleben. Diese Küken benötigen zunächst den Schutz ihrer Eltern, die sie unter ihren Flügeln aufziehen. Storchenexpertin Oda Wieding erklärt, dass die Küken nach ein paar Wochen nicht mehr unter ihren Eltern Schutz finden können, da sie wachsen. Wenn die Altvögel dann nicht in der Lage sind, Futter zu finden, weil sie durch das nasse Gefieder schwerer sind, erhalten nur wenige Küken genügend Nahrung. Dies kann zu einer schlechten Entwicklung der federn führen, was als Hungergefieder bezeichnet wird.

Schwere Verluste durch Regen

Die Lage ist besonders dramatisch in Hochwassergebieten, wo viele Jungstörche verhungert oder unterkühlt sind. Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen beispielsweise haben 90 Prozent der Storchenküken die Stürme nicht überlebt. Glücklicherweise hat nicht die gesamte Region von so extremen Wetterereignissen betroffen, sodass nicht alle Störche im Land ähnliche Verluste erleiden mussten.

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Ein häufiges Missverständnis der besorgten Bürgerinnen und Bürger ist die Rolle des Landesbunds für Vogelschutz (LBV) in solchen Situationen. Laut Oda Wieding ist es jedoch gesetzlich verboten, Wildtiere aus ihren Nestern zu nehmen. Das Bundesnaturschutzgesetz schützt diese Tiere, was Eingriffe durch Menschen nahezu unmöglich macht. Wenngleich immer wieder junge Vögel aus Nestern fallen, ist es wichtig, den Wildtieren ihren natürlichen Lauf zu lassen.

Hoffnung auf eine bessere Zukunft

Durch die schlechten Bedingungen im Nest können einige Jungstörche, die aufgrund ihres Hungergefieders langsamer sind, nicht sofort abfliegen. Mit der Zeit und einem neuen Gefieder werden sie jedoch besser fliegen können. Trotz der Herausforderungen, die die Störche in diesem Jahr überwinden mussten, bleibt die Population stabil. Wenn der Winter naht, ziehen die Störche nach Afrika und hoffen, im kommenden Frühling wieder in Bayern mit ihrem charakteristischen Schnabelklappern zurückzukehren.

Insgesamt zeigt dieser schwierige Verlauf des Jahres einmal mehr, wie wichtig das Einhalten von Naturschutzgesetzen ist und welchen Einfluss die Wetterbedingungen auf die Tierwelt haben können. Umso mehr wird es für Vogelschützer und die Bevölkerung von Bedeutung sein, diese majestätischen Tiere auch weiterhin zu beobachten und zu schützen, damit sie in der nächsten Brutsaison möglichst viele kleine Störche großziehen können. Informationen dazu gibt es auch in einem Artikel von www.br.de.

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