Die aktuelle Wetterlage in Bayern hat besorgniserregende Dimensionen erreicht. Nachdem stundenlange Regenfälle die Region heimgesucht haben, stehen viele Gemeinden im Süden und Südosten vor der Herausforderung, mit drohenden Hochwassergefahren umzugehen. An verschiedenen Orten wurden bereits Maßnahmen ergriffen, um die Schäden zu minimieren, darunter das Befüllen von Sandsäcken und die Sperrung gefährdeter Gebiete.
Besonders die Stadt Passau, wo die Flüsse Donau, Inn und Ilz zusammenfließen, ist von den extremen Wetterbedingungen betroffen. Am Nachmittag wurden erste Sperrungen in der Altstadt veranlasst. Fahrzeuge in den gefährdeten Zonen wurden gebeten, diese zu verlassen, während Einsatzkräfte vor Ort Sandsäcke aufbauten und Hochwasserschutzmaßnahmen umsetzten. Die Stadtverwaltung warnte eindringlich davor, überflutete Bereiche zu betreten.
Aktuelle Pegelstände und Wetterprognose
Laut dem Hochwassernachrichtendienst (HND) beträgt der Pegelstand der Donau in Passau zur Zeit 7,01 Meter, was einen signifikanten Anstieg im Vergleich zu den 5 Metern am Donnerstagabend darstellt. Auch der Pegelstand des Inns zeigt einen Anstieg von 2,50 auf 4,91 Meter. Die Prognosen deuten darauf hin, dass am Sonntag der Hochwasserscheitel erreicht wird, mit Werten von bis zu 7,89 Metern für die Donau und 5,48 Metern für den Inn, was auf mögliche Überflutungen hindeutet, insbesondere für bebaute Grundstücke.
Zusätzlich zu den Überschwemmungswarnungen hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) angekündigt, dass auch in den höheren Lagen Bayerns mit intensiven Schauer- und Schneefällen zu rechnen ist. Dafür ist vor allem der Chiemgau sowie das Mangfallgebirge und das Berchtesgadener Land auf der Liste der am stärksten betroffenen Gebiete. Im Chiemgau bereiten sich Rettungskräfte vor, da das Grund- und Oberflächenwasser ansteigt und Sandsäcke gefüllt werden müssen.
In der sogenannten Hochwasserwarnzone gibt es bereits einige kleinere Ausuferungen der Flüsse, wobei der Landkreis Cham und der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen als hochgefährdet eingestuft wurden. Während die Niederschläge im Tagesverlauf nachließen und die Lage an einigen Bächen etwas entspannte, bleibt die Gefahr aufgrund der Zuflüsse aus Österreich, welche die Donau in Passau weiter ansteigen lassen könnten, weiterhin bestehen.
In Oberbayern kommt es zusätzlich zu Problemen durch über die Ufer getretene Bäche, was zur Aktivierung von Katastrophenschutzteams führte. Im Landkreis Rosenheim wurden zahlreiche Maßnahmen getroffen, um die Bevölkerung zu schützen und die Infrastruktur zu sichern. Im Berchtesgadener Land sank bereits der Wasserstand im Königssee als Vorsichtsmaßnahme, während der Bootsverkehr vorübergehend untersagt wurde.
Im Bayerischen Wald sind einige Zulaufstraßen überflutet, und auch weiter nördlich in der Oberpfalz kam es bereits zu Einsätzen wegen umgestürzter Bäume, die durch den starken Wind und Regen verursacht wurden. So bleiben die Behörden wachsam und fordern die Bürger auf, vorsichtig zu sein und sich über die aktuellen Entwicklungen zu informieren.
Die Situation bleibt angespannt, und für viele ist die Wetterlage ein stetiges Ärgernis. Dennoch gibt es in Franken eine positive Neuigkeit: In Nürnberg wird die Freibadsaison aufgrund weiterhin milder Temperaturen und guter Besucherzahlen verlängert, um die letzten Sonnenstrahlen des Sommers zu genießen.
Für aktuelle Informationen über die Hochwasserlage und die Wetterentwicklungen in Bayern können Leser die Berichterstattung auf www.sueddeutsche.de verfolgen.