In Deutschland hat sich die Hochwassersituation in den letzten Tagen dramatisch verschärft, insbesondere in Bayern und Sachsen. Erhebliche Regenfälle führen zu übersteigenden Pegelständen in mehreren Flüssen, wodurch die Warnstufen in vielen Regionen angehoben wurden. Aktuelle Meldungen zeigen, dass diese Wetterbedingungen zahlreiche Herausforderungen mit sich bringen, während die Behörden sich auf weitere erwartete Wassermengen vorbereiten.
Am 17. September 2024 um 3 Uhr erreichte der Fluss Sempt in Oberbayern einen alarmierenden Wasserstand von 1,57 Metern, was die Warnstufe 3 überschritt. Auch in Stadt und Landkreis Passau wird eine fortwährende Überschwemmungsgefahr gemeldet, da die Donaupegel ebenfalls alarmierende Werte erreicht haben. Der Hochwassernachrichtendienst Bayern prognostiziert zudem, dass die Pegel noch bis zum Mittag ansteigen werden. In Sachsen erlangt die Situation am Pegel in Schöna besondere Aufmerksamkeit, wo ein Wasserstand von 6,3 Metern registriert wurde, weit über dem Normalwert von 1,58 Metern. In Dresden nähert sich der Pegel ebenfalls einer kritischen Marke.
Die Ursachen des Hochwassers
Ein Wetterexperte des ZDF, Özden Terli, erklärte, dass die Situation verständlich war, da die Regenmengen bereits im Voraus vorhergesagt wurden. „Das waren gewaltige Mengen, die vorher schon in den Daten erkennbar waren“, betonte er. Das ungewöhnliche Wetterphänomen wurde durch zwei Hochdruckgebiete verursacht, die ein Tiefdruckgebiet zwischen ihnen festhielten. Diese Konstellation hat zur Anreicherung von feucht-warmem Wetter aus dem Mittelmeerraum geführt.
Trotz dieser ungünstigen Entwicklung gibt es einige positive Prognosen für die Nacht. Ein sich ankündigendes Hochdruckgebiet könnte die Wetterlage beruhigen. Gleichzeitig warnte Terli jedoch vor einem zusätzlichen Problem durch schmelzenden Schnee, der die Hochwassergefahr weiter verstärken könnte.
Die Vorhersagen deuten darauf hin, dass die Hochwasserlage in Sachsen in den nächsten Tagen besonders kritisch bleibt. Schenk, ein weiterer Wetterexperte, warnte, dass eine „sehr große Hochwasserwelle“ nach Deutschland rollt. Während Alarme auf Warnstufen 2 und 3 aktiviert wurden, wird die Lage in Brandenburg möglicherweise gefährlicher. Dort könnten die Pegel ebenfalls alarmierende Werte erreichen.
Währenddessen bereitet sich das Technische Hilfswerk (THW) auf mögliche Einsätze vor. Abteilungleiter Voss betonte die Bedeutung von Notvorräten für die Anwohner in den betroffenen Gebieten. Trotz der bisherigen Stabilität, die in Deutschland herrschte, ist das THW gut vorbereitet und mobilisiert bereits Kräfte in betroffenen Regionen, um Sandsäcke und Notunterkünfte bereitzustellen.
In der Sächsischen Schweiz gibt es vorsichtige Entwarnungen mit einer stetigen Entspannung des Wasserstandes. Dennoch bleibt die Hochwassergefahr präsent, da Hydrologen einen langsameren Anstieg in den ostsächsischen Flussgebieten prognostizieren. An den Pegeln in der Lausitzer Neiße in Görlitz wurde eine Reduzierung des Hochwasserstandes festgestellt.
Auf der anderen Seite der Grenze in Tschechien und Polen ist die Lage jedoch kritisch. In Tschechien sind mehr als 250.000 Haushalte ohne Strom, während in Polen ein erstes Todesopfer aufgrund von Überschwemmungen zu beklagen ist. Die Regierung hat die Einwohner aufgerufen, die Evakuierungsaufrufe ernst zu nehmen und sich in Sicherheit zu bringen.
Zusammenfassend ist die Hochwasserlage in Deutschland weiterhin angespannt. Die Behörden monitoren die Situation genau und stellen sich auf eine mögliche Eskalation ein. Für mehr Informationen und aktuelle Meldungen bezüglich dieser Entwicklung lohnt es sich, die Berichterstattung von www.fr.de zu verfolgen.