Im Herzen von Oberschwappach findet derzeit eine bemerkenswerte Ausstellung des Künstlers Rainer Nepita statt, die den Fokus auf die Pflanzenwelt legt. Nepita, geboren im Raum Schweinfurt und heute am Fuße des Schwarzwaldes lebend, präsentiert 50 ausgewählte Zeichnungen, Bilder und Fotografien aus den letzten sechs Jahren. Die Vernissage am Samstagabend zog Kunstinteressierte an und wurde als großer Erfolg gewertet.
Sein scharfer Blick für die Schönheit der Natur spiegelt sich in seiner Arbeit wider. Besonders die Beziehung zum Steigerwald spielt eine wichtige Rolle in Nepitas Kunst. Er ist er mit dem dort lebenden Künstler Herman de Vries verbunden und fühlt sich stark mit der Region und ihrer Flora verbunden.
Kunstwerk und Natur im Einklang
Die Ausstellung markiert einen besonderen Anlass: den 70. Geburtstag des Künstlers im kommenden Herbst. Nepita widmet sich dem Zeichnen von Blättern typischer Wildpflanzen, die in verschiedenen Umgebungen wie städtischen Gebieten oder natürlichen Landschaften vorkommen. Für ihn haben diese Blattformen eine eigene Sprache, fast wie Buchstaben eines Alphabets. „Jede dieser Formen ist, so wie sie ist, richtig, schön, individuell, identisch und wahr“, betont Nepita.
Diese Philosophie der Lebendigkeit in der Pflanzenwelt bildet den Kern seiner künstlerischen Praxis. Nepita sieht Pflanzen als Quelle des Lebens und Inspiration, und der Schaffensprozess beschränkt sich nicht darauf, die Natur zu imitieren. Vielmehr formuliert er eine eigene Formensprache, die aus der Vielfalt und Energie der Pflanzen schöpft. Seine Zeichnungen sind mehr als einfache Darstellungen; sie sind Ausdruck einer tiefen Verbundenheit mit der Natur.
Wert der Kultur in schwierigen Zeiten
In seiner Laudatio bezog sich der Galerist Egon Stumpf lobend auf Nepita und beschrieb ihn als künstlerischen Begleiter der Natur. Er sieht in Nepitas Arbeiten ein Gegenmittel zur ständigen Suche der modernen Gesellschaft nach Momenten der Begeisterung ohne wirkliche Tiefe. Die Werke bieten eine kulturelle Formensprache, die sich aus den Ursprüngen der Natur entwickelt und nicht lediglich die Natur nachahmt.
Allerdings betonte Knetzgaus Bürgermeister Stefan Paulus die Herausforderungen, vor denen kleinere Kommunen stehen, wenn es um die Unterstützung von Kulturprojekten geht. Mit knappen finanziellen Mitteln müssen Gemeinden oft kreative Wege finden, um kulturelle Veranstaltungen wie diese Ausstellung zu erhalten. Er plädierte für mehr finanzielle Unterstützung durch Unternehmen, Privatpersonen und Stiftungen, um zu verhindern, dass kulturelle Angebote zunehmend zu einem Stadtprivileg werden.
Die Ausstellung im Schloss Oberschwappach ist noch bis zum 27. Oktober jeden Sonntag und Feiertag von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, einen Termin für Besichtigungen nach telefonischer Anmeldung unter (09527) 810501 zu vereinbaren. Rainer Nepita und seine Werke bieten einen spannenden Einblick in die Verbindung zwischen Kunst und Natur, die in der heutigen Zeit vielleicht wichtiger denn je erscheint. Für Interessierte gibt es weitere Informationen bei www.mainpost.de.