Günzburg

Mittagsläuten aus Breitenthal: Einblicke in die Heilig-Kreuz-Kirche

"Am 25. August 2024 um 12 Uhr läuteten die Glocken der katholischen Pfarrkirche Heilig Kreuz im schwäbischen Breitenthal, präsentiert von Christian Jungwirth, und erinnern an die traditionsreiche Geschichte des Ortes und seine Verbindung zum nahegelegenen Kloster Roggenburg."

heute, 25.08.2024 12:00
bis 12:03 Uhr

In dieser Woche läuteten die Glocken der beeindruckenden katholischen Pfarrkirche Heilig Kreuz im beschaulichen Breitenthal, einem kleinen Dorf im südlichen Landkreis Günzburg. Der Ort hat zwar nur rund 1300 Einwohner, doch der 51 Meter hohe Kirchturm ist weithin sichtbar und prägt das Landschaftsbild der Donau-Iller-Region. Dieses musikalische Ereignis fand heute um zwölf Uhr statt und wurde von Christian Jungwirth präsentiert, der auch die Möglichkeit bietet, die Sendung als Podcast anzuhören.

Breitenthal besitzt eine tief verwurzelte Geschichte, die bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht. Eine päpstliche Bulle von 1248 bezeugt die Zugehörigkeit des Ortes als Filialkirche zu dem nahegelegenen Kloster Roggenburg. Historisch gesehen war die Pfarrei als Stiftung des Klosters Roggenburg bekannt, was die Bedeutung der Kirche im religiösen und kulturellen Leben der Umgebung unterstreicht.

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Die Geschichte der Heilig-Kreuz-Kirche

Im Laufe der Jahrhunderte erfuhr die Heilig-Kreuz-Kirche einige Veränderungen. Der mittelalterliche Vorgängerbau, der in die Jahre gekommen war, wurde im 18. Jahrhundert durch einen Neubau ersetzt. 1791 wurde die neue Kirche feierlich eingeweiht. Der Bau gilt als das letzte Werk des Baumeisters Joseph Dossenberger, dessen Einfluss auf die Architektur der Region erheblich war. Unter der Anleitung des Abtes von Roggenburg fand der Neubau statt, nachdem im 17. Jahrhundert Kreuzpartikel nach Breitenthal gelangten, was eine rege Wallfahrerbewegung zur Folge hatte.

Das in der Barockzeit geschaffene Reliquienkreuz, welches vier kreuzförmig angeordnete Holzspäne birgt, ist ein bedeutendes Element der Kirche und zieht bis heute Gläubige und Besucher an. Diese Reliquie wurde im 18. Jahrhundert in eine prächtige Barockmonstranz eingearbeitet, was ihrer Bedeutung weiteren Auftrieb gab.

Die Kirche selbst bietet einen eindrucksvollen Anblick mit klaren Linien und einem nüchternen Raumgefühl, das vom Stil der Neue Romanik in den 1860er Jahren geprägt wurde. Die vorherige Turmkuppel wurde durch eine markante Spitze ersetzt. Die Innengestaltung der Kirche wird durch zahlreiche Kleinreliquien sowie spätgotische Figuren und neoromanische Seitenaltäre bereichert. Besonders hervorzuheben ist die Kanzel aus Stuckmarmor, die klassizistische Züge aufweist und ein Beispiel für die Kunstfertigkeit der damaligen Zeit darstellt.

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Die Deckenfresken in der Kirche thematisieren opulent die Geschichte des Heiligen Kreuzes, von dessen Auffindung bis zur Kreuzerhöhung. Diese kunstvollen Darstellungen ziehen die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich und laden dazu ein, länger in der Kirche verweilen und die Details zu erkunden, welche die Beziehung zwischen Kunst und Glauben illustrieren. Die Klänge der Nachkriegs-Glocken, die mit insgesamt über drei Tonnen in der Tonfolge d-f-g und b läuten, sind ein weiteres bemerkenswertes Merkmal, das auch heute zur Andacht und Gebet einlädt.

Die Sendung von BR Heimat stellt jeden Sonntag um 12:00 Uhr eine andere Kirche in Bayern vor, begleitet von den Glockenläuten. Dies ist nicht nur eine Gelegenheit, mehr über die reiche religiöse Tradition der Region zu erfahren, sondern auch ein Erlebnis, das die kulturelle Identität Bayerns belebt. Hörern werden auch die Glocken der vergangenen Wochen angeboten, was einen ganz besonderen Blick auf das bayerische Brauchtum und die Spiritualiät bietet.

Einblick in den kirchlichen Alltag

Das Zwölfuhrläuten aus Breitenthal ist ein kraftvolles Symbol, das die Verbindung zwischen Tradition und Gemeinschaft aufrecht erhält. Die Glocken erinnern nicht nur die Dorfbewohner an die Mittagszeit, sondern stärken auch das Gemeinschaftsgefühl und die religiöse Identität der Region. In einer zunehmend globalisierten Welt sind solche lokalen Bräuche von großer Bedeutung, um die Wurzeln zu bewahren und kulturelles Erbe zu zelebrieren.

Geschichte der Pfarrei Breitenthal

Die Pfarrei Heilig Kreuz in Breitenthal hat eine lange und bedeutende Geschichte, die eng mit dem Kloster Roggenburg verbunden ist. Durch die päpstliche Bulle von 1248 lässt sich nachvollziehen, dass Breitenthal bereits im Mittelalter als Filialkirche von Roggenburg bekannt war. Diese enge Beziehung zum Kloster trug zur religiösen und kulturellen Entwicklung der Gemeinde bei. Im Laufe der Jahrhunderte blieb der Ort ein Zentrum des Glaubens, wobei die Kirche immer wieder als Anlaufpunkt für Wallfahrer diente, besonders nachdem Reliquien des Heiligen Kreuzes dort niedergelegt wurden.

Im 18. Jahrhundert wurde die alte Kirche, die nicht mehr den Anforderungen genügte, abgerissen. Der Bau der neuen Pfarrkirche Heilig Kreuz, geweiht im Jahr 1791, zeigt die stilistische Handschrift von Joseph Dossenberger, einem wichtigen Architekten dieser Zeit. Dossenberger hat nicht nur die Struktur der Kirche beeinflusst, sondern auch die regionalen Baumaschinen geprägt. Diese Verbindungen unterstreichen die Rolle der Heilig-Kreuz-Kirche in der bayerischen Sakralarchitektur.

Architektonische Merkmale und Kunstschätze

Themen wie die Auffindung des Heiligen Kreuzes und die Kreuzerhöhung sollten die Gläubigen durch opulente Deckenfresken ansprechen und zum Gebet anregen. Besonders hervorzuheben sind die spätgotischen Figuren und die neoromanischen Seitenaltäre, die nicht nur von der Kunstfertigkeit der Schöpfer zeugen, sondern auch von der religiösen Hingabe der Gemeinde.

Ein bemerkenswertes Kunstwerk in der Kirche ist die klassizistische Kanzel aus Stuckmarmor. Diese zeigt nicht nur die Handwerkskunst des 18. Jahrhunderts, sondern auch die Entwicklung der Kirchenausstattung und die Wichtigkeit von Predigt und Lehre in dieser Zeit. Darüber hinaus ist die barocke Monstranz mit den Reliquien des Kreuzes ein eindrucksvolles Zeugnis des Glaubens und der Kunstfertigkeit, die auch heute noch viele Besucher in die Kirche zieht.

Statistik zur Religionszugehörigkeit in Bayern

Eine aktuelle Umfrage zur Religionszugehörigkeit in Bayern zeigt, dass sich das Gesellschaftsbild im Zuge der Säkularisierung verändert hat. Laut einer Erhebung des bayerischen Landesamtes für Statistik könnte der Anteil der katholischen Bevölkerung in den letzten Jahren sinken. 2020 identified roughly 47% der Bevölkerung Bayern als katholisch, während 2023 dieser Anteil auf etwa 43% gesenkt wurde. Solche Veränderungen haben auch einen Einfluss auf die Gemeindeleben und die Besuche in Kirchen wie Heilig Kreuz in Breitenthal.

Diese Statistiken geben Einblicke in die gesellschaftlichen Trends und zeigen, wie sich auch kleine Gemeinden im Kontext einer zunehmend diversifizierten Gesellschaft behaupten müssen. In Breitenthal bleibt die Pfarrei dennoch ein essentieller Teil des Lebens und Spiritualität der Einwohner, was durch die regelmäßigen Gottesdienste und die Erhaltung der traditionsreichen Kirche zum Ausdruck kommt.

– NAG

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