In den kommenden Wochen beginnt die Wintersaison in Deutschland, und die Vorfreude bei den Skifahrern steigt. Ab Ende November und Anfang Dezember wollen die bayerischen Skigebiete ihre Pisten öffnen, in der Hoffnung auf kalte Temperaturen und ausreichend Schnee. Doch der Klimawandel bleibt eine erhebliche Herausforderung für die Betreiber dieser Bereiche.
Die Einladung zum Skifahren wird jedoch teurer. Laut dem Verband Deutscher Seilbahnen (VDS) sind Preissteigerungen aufgrund gestiegener Betriebskosten in nahezu allen Bereichen, wie Energie und Personal, unvermeidlich. Die Erhöhung wird aber voraussichtlich unter drei Prozent liegen, was im Vergleich zu anderen Freizeitaktivitäten als vertretbar gilt.
Die Zugspitze als Pionier
Das Skigebiet Zugspitze plant am 29. November als erstes seine Pisten zu öffnen. Hier wird auf natürliche Schneeverhältnisse gesetzt, wobei keine Schneekanonen zum Einsatz kommen. Stattdessen wird alter Schnee genutzt, der aus dem letzten Winter eingelagert wurde. Diese Strategie zeigt, wie eng der Betrieb in Zukunft an die Natur gekoppelt sein wird.
Während der vergangenen Saison stellte sich heraus, dass in höheren Lagen ausreichend Schnee vorhanden war, während die Talabfahrten aufgrund mangelnden Schnees oft nicht geöffnet werden konnten. Diese Diskrepanz zwischen oben und unten verdeutlicht die Herausforderungen, die sich aus den Folgen des Klimawandels ergeben, insbesondere verstärkter Niederschläge und warmer Temperaturen. An der Zugspitze bleibt unklar, ob der Platt-Schlepplift, der auf dem schnell schwindenden Nördlichen Schneeferner verläuft, in Betrieb gehen kann.
Anpassungen aufgrund des Klimas
Die Betreiber sind sich der Gefahren bewusst: Extreme Wetterereignisse und unvorhersehbare Wetterschwankungen machen die Planung schwieriger. Dennoch gibt es bislang keine Meldungen darüber, dass weitere Skigebiete schließen möchten. Die Jennerbahn im Berchtesgadener Land hat kürzlich jedoch den klassischen Skibetrieb beendet und wird künftig auf Angebote für Rodeln, Winterwandern und Naturbeobachtung setzen.
Um klimafreundlicher zu werden, haben die Liftbetreiber Initiativen zur Reduzierung ihres CO2-Ausstoßes gestartet. Etwa 74 Prozent des benötigten Stroms stammt aus erneuerbaren Energien, beleuchtet der VDS. Zudem setzen viele Skigebiete stärker auf Bio-Kraftstoffe und bieten kostenlose Transfers oder öffentliche Verkehrsmittel an, um die Anreise umweltfreundlicher zu gestalten.
Die Betreiber sind optimistisch und arbeiten daran, Wintersportangebote anzubieten, die mit zusätzlichen Aktivitäten kombiniert werden können. Dazu gehört beispielsweise der Ausbau von Angeboten, die über das Skifahren hinausgehen. Bereiche werden für Mountainbiking und Coaster-Expeditionen genutzt, was jedoch von Umweltschützern kritisch betrachtet wird.
Der vergangene Winter war laut Meteorologen der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im 19. Jahrhundert. Die Herausforderungen des Beschneibetriebs nehmen dadurch zu, da die Temperatur oft nicht auf das notwendige Niveau sinkt. Wissenschaftler warnen zudem, dass bis zum Ende des Jahrhunderts 13 Prozent der Skigebiete weltweit ihre natürliche Schneedecke verlieren könnten, was die Notwendigkeit von nachhaltigen Lösungen weiter unterstreicht.
Die Liftbetreiber setzen trotz der Unsicherheiten auf kreative Problemlösungen und zeigen sich zuversichtlich, dass sie durch ressourcenschonende und familienfreundliche Angebote auch in Zukunft Wintersport möglich machen können. Weitere Einblicke und Ausführungen zu diesem Thema findet man hier.
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