In Wallgau, in der schönen bayerischen Landschaft, hat die Bergwacht Krün kürzlich eine spannende, wenn auch etwas frustrierende Rettungsaktion durchgeführt. Sechs Personen, darunter vier Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren, wurden aus der beeindruckenden Wasserhöhle Angerlloch befreit. Der Einsatz sollte vermutlich ein Akt der Nothilfe sein, doch die Reaktionen der Betroffenen sorgten für Kopfschütteln.
Ein aufmerksamer Spaziergänger hatte die Polizei informiert, nachdem er vermeintliche Hilferufe aus dem Wald gehört hatte. Der örtlich kenntnisreiche Beamte vermutete, dass diese aus der nahegelegenen Höhle stammen könnten. In Anbetracht der Gefahren einer Höhlentour, besonders bei den aktuellen Wetterverhältnissen, bat er die Bergwacht um Unterstützung.
Die dramatische Rettung
Gegen 18:30 Uhr machte sich ein fünfköpfiges Team der Bergwacht auf den Weg in die Höhle. Zunächst erkundeten sie die verschiedenen Eingänge, wobei der untere Zugang wegen Hochwassers unpassierbar war. Stattdessen wählten sie den oberen Einstieg und fanden die Gruppe schließlich im Bachbett der Höhle. Alle waren gut ausgerüstet, jedoch offensichtlich nicht geschult im Klettern.
Vor allem die Kinder und die Frau waren erschöpft, als sie von den Rettungskräften antreffen wurden, und hatten anscheinend Schwierigkeiten, die für den Rückweg benötigten Bergseile zu bedienen. Während der Mann anfangs keine Hilfe anforderte, schien er diese dann doch gerne anzunehmen, als die Bergwacht ihm Rettungsequipment anbot.
Die professionellen Helfer sicherten die Gruppe und leuchteten den Weg mit Stirnlampen aus, da das Licht der Betroffenen bereits ausgefallen war. Anhand der witterungsbedingt rutschigen Wände und engen Passagen war die Situation herausfordernd. Es war evident, dass der Mann, der angab, er sei bergerfahren, nicht den stabilsten Eindruck machte und oft die Orientierung verlor.
Ein unerwarteter Widerstand
Als die Gruppe das Auto erreichte, wich die anfängliche Erleichterung schnell einer bizarren Situation. Statt Dankbarkeit zu zeigen, war der Mann defensiv und verweigerte es, seine Personalien herauszugeben. Er schien nicht einsehen zu wollen, dass sein Abenteuer mit Kindern in einer wasserführenden Höhle bei Dauerregen möglicherweise unverantwortlich war.
Der Mann erklärte den Beamten, dass er Vorsorge getroffen habe, indem er seinen Sohn zu Hause instruiert hatte, die Bergwacht zu rufen, sollte er bis Mitternacht nicht zurückkehren. Diese Haltung sorgte für einige Verwirrung, und die Einsatzkräfte forderten ihn schließlich auf, sich auch bei der Bergwacht zu melden, um das Geschehene zu klären und sich für ihre Unterstützung zu bedanken.
Die mehrstündige Rettungsaktion endete nicht sofort nach der Befreiung. Es folgten Aufräumarbeiten im Depot, wo das durch den Einsatz schmutzige Material gereinigt wurde. Zudem bemühte sich die Alpine Einsatzgruppe der Polizei um die Identitätsfeststellung der Beteiligten und prüfte, ob der Einsatz möglicherweise in Rechnung gestellt werden müsse.
Ein Tag später meldete sich der Mann erneut und äußerte, er sah sich als kompetenten Führer für die Gruppe, was die Notwendigkeit einer Rettung für ihn in Frage stellte. Dies verdeutlicht die komplexe Wahrnehmung von Verantwortung und Gefahren, die in solch riskanten Veranstaltungen liegen können. Die Bergwacht machte jedoch klar, dass die Sicherheit immer Priorität hat und derartige Ausflüge gut überlegt sein müssen. Diese Geschehnisse werfen ein Licht auf die Herausforderungen, die Rettungskräfte tagtäglich zu bewältigen haben, und wie wichtig Aufklärung in diesen Fällen ist.
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