Garmisch-Partenkirchen

„Pistendienst in Garmisch: Mäher, Maschinen und die Kraft der Natur“

In Garmisch-Partenkirchen sind die Sommermonate für den Pistendienst der Bayerischen Zugspitzbahn keine Zeit der Ruhe und Erholung. Anstelle von Ski fahren oder gemütlichen Bergwanderungen hat das Team die anspruchsvolle Aufgabe, Skihänge gewissenhaft zu pflegen. Der Geruch von frisch gemähtem Gras erfüllt die Luft, während die Arbeiter stets auf den steilen Abfahrten beschäftigt sind, wo im Winter Skifahrer mit voller Geschwindigkeit hinuntergleiten.

Aktuell liegt der Fokus auf den Mäharbeiten im Garmisch-Classic-Gebiet, das für seine herausfordernden Pisten bekannt ist. Diese Arbeiten sind komplex und erfordern nicht nur Geschick, sondern auch Teamarbeit und präzise Kommunikation. „Die Abläufe haben wir alle verinnerlicht“, sagt Christian Gutheil, der zweite Chef des Pistendiensts. Jeden Tag rücken sechs erfahrene Mitarbeiter an, um die Wiesen auf verschiedenen Pisten abzumähen, wobei die Gegebenheiten von Tag zu Tag variieren.

Die Herausforderung der Steilhänge

Die Arbeit findet oft an äußerst steilen Stellen statt, wo die Steigung bis zu 60 Grad erreichen kann. Mit einer Neigung von etwa 40 Prozent wird das Mähen zur echten Herausforderung. Um das Mähfahrzeug sicher zu steuern, kommt eine Pistenraupe zum Einsatz. Diese ist mit Sommerketten ausgestattet und dient als wichtige Sicherheitsmaßnahme. Sie sorgt dafür, dass das schwere Mähfahrzeug mit Seilen fixiert ist, was in diesem Terrain unerlässlich ist.

Kurze Werbeeinblendung

Doch selbst bei strahlendem Sonnenschein ist der Boden häufig nicht trocken. „Eine gewisse Feuchte hat man in den Wiesen eigentlich immer“, erklärt Gutheil. Diese rutschigen Bedingungen in Kombination mit dem steilen Gelände erfordern höchste Konzentration von den Arbeitern. „Es ist wie ein Tanz auf der Klinge“, beschreibt einer der Mitarbeiter die Herausforderung.

Zusätzlich zur Pistenraupe gilt es, andere Fahrzeuge effizient zu nutzen. Sobald das Mähgerät seine Arbeit verrichtet hat und die Wiese geschnitten ist, übernimmt ein anderes Fahrzeug, um das Schnittgut die steile Abfahrt hinunter zu schieben. Verschiedene Maschinen kommen zum Einsatz, darunter ein kleiner Lkw und ein Traktor. So wird das geschnittene Grummet über einen Forstweg sicher ins Tal transportiert.

Ökologische Verantwortung und Biogasanlage

Eines der interessanten Ergebnisse dieser Arbeit ist die große Menge an Mähgut, die jährlich gesammelt wird. Im Jahr 2023 kamen über 120 Tonnen zusammen, genug, um 17 Haushalte in Garmisch-Partenkirchen ein ganzes Jahr lang mit Strom zu versorgen. „2020 waren es sogar knapp 200 Tonnen“, sagt Gutheil stolz. Dies ist nicht nur ein ökologischer Beitrag, sondern zeigt auch die Effizienz der Arbeiten.

Nicht alle 40 Kilometer Pistenfläche im Classic-Gebiet werden jedoch von der BZB bewirtschaftet. Ein Teil fällt in die Verantwortung der jeweiligen Grundbesitzer. Dennoch ist die Unterstützung der Bayerischen Zugspitzbahn besonders in den anspruchsvolleren Steilhängen entscheidend. Diese Pflege trägt dazu bei, dass die Almwiesen nicht verwildern und somit die Qualität der Abfahrten im Winter erhalten bleibt.

Eine besondere Rolle spielen hier auch Tiere: Schafe und Ziegen helfen in bestimmten Bereichen, wo die Maschinen an ihre Grenzen stoßen. Auf dem Tröglhang oder dem Freien Fall sorgen sie dafür, dass das Gras auf akzeptablem Niveau bleibt, und unterstützen so das Team bei der Vorbereitung der Pisten für die bevorstehenden Wintersportaktivitäten.

Regionalökonomie und der Einfluss der Skigebiete

Die Skigebiete in Garmisch-Partenkirchen spielen eine zentrale Rolle für die lokale Wirtschaft. Der Wintersport zieht jährlich zahlreiche Touristen an, die sowohl direkte Umsätze für die Gastronomie als auch für den Einzelhandel generieren. Im Jahr 2022 verzeichnete die Region knapp 3 Millionen Übernachtungen, viele von Touristen, die zum Skifahren in die Gebirgsregion reisen. Gleichzeitig ist die Winterwirtschaft stark von natürlichen Bedingungen abhängig, was die Entwicklung von Schneehöhen und der damit zusammenhängenden Pistenqualität betrifft, wie auf der Homepage von [Bayerische Zugspitzbahn AG](https://www.zugspitze.de) beschrieben.

Die Pflege der Pisten, wie sie im Sommer durch die Bayerische Zugspitzbahn erfolgt, ist somit nicht nur für die Wintermonate von Bedeutung, sondern trägt auch dazu bei, die Attraktivität der Region ganzjährig zu erhöhen. Mit einer Vielzahl von Aktivitäten im Sommer, wie Wandern und Mountainbiking, wird die Nutzung der Berglandschaft maximiert. Der Erhalt der natürlichen Wiesen und der Einsatz von nachhaltigen Methoden, wie der bereits erwähnte Mähdienst, fördert die Biodiversität und sorgt dafür, dass die Landschaft auch in Zukunft für Besucher ansprechend bleibt.

Umweltauswirkungen und Nachhaltigkeit

Die Mäharbeiten in den Garmischer Skigebieten sind ein Beispiel für umweltbewusste Praktiken, die die Biodiversität fördern und gleichzeitig die Wintersportmöglichkeiten optimieren. Das Schnittgut, wie bereits erwähnt, landet in der Biogasanlage, wo es zur Energiegewinnung genutzt wird. Dies reduziert nicht nur Abfall, sondern schließt auch den Kreislauf von natürlichen Ressourcen und Energieerzeugung.

Die Kombination aus Landnutzung durch Menschen und Naturpflege durch Tiere, wie Schafe und Ziegen, zeigt ein nachhaltiges Konzept der Landschaftspflege. In einer Zeit, in der Klimawandel und Verlust der biologischen Vielfalt immer drängendere Probleme darstellen, kommen solche Ansätze dem Wunsch nach umweltfreundlichen Lösungen und einer verantwortungsvollen Ressourcennutzung entgegen, wie auf der Website von [Naturschutzbund Deutschland](https://www.nabu.de) detailliert erläutert.

– NAG

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"