In einer feierlichen Veranstaltung im Gasthof zur Post in Raisting wurden 42 Handwerksgesellen der Bau- und Zimmererinnung aus den Landkreisen Garmisch-Partenkirchen, Weilheim-Schongau und Starnberg feierlich freigesprochen. Bei dieser Zeremonie, die am 28. September 2024 stattfand, gratulierten zahlreiche Prominente aus dem Handwerkssektor den Absolventen und hoben die Bedeutung ihres Berufs hervor.
„Ihr habt nun bereits den zweiten wichtigen Schritt nach der Schule vollzogen“, sagte Ulrich Greimel, der Obermeister der Bauinnung, und ermutigte die jungen Handwerker. Für ihn ist diese Ausbildung nicht nur ein Meilenstein, sondern ein Weg in eine zukunftsträchtige Karriere, denn „ihr werdet gebraucht!“ Diese Worte fanden auch bei Raistings Bürgermeister Martin Höck Gehör, der die frisch gebackenen Gesellen als unverzichtbar für die positive Entwicklung ihrer Region bezeichnete. „Wir brauchen Sie dringend als Fachkräfte“, ergänzte Höck und unterstrich damit die Nachfrage nach qualifizierten Handwerkern in der Region.
Herausforderungen und Perspektiven im Handwerk
Christian Gohlisch von der Handwerkskammer für München und Oberbayern äußerte sich ebenfalls optimistisch über die beruflichen Perspektiven der jungen Handwerker. „Freisprechungsfeiern sind für mich ein Highlight des Jahres“, erklärte er und betonte, dass die Absolventen trotz schwieriger Rahmenbedingungen wie Lieferengpässen und den Auswirkungen globaler Krisen erfolgreich ihre Prüfungen bestanden hätten. „Jetzt ist es an der Zeit, langfristig zu denken“, appellierte er an die neuen Gesellen und wies auf die Notwendigkeit hin, zukünftige Infrastrukturprojekte anzugehen.
Kreishandwerksmeister Michael Andrä lobte die Hingabe der Absolventen, betonte jedoch auch die Herausforderung, vor der das Handwerk steht. Die Zahl der Absolventen liegt 30 Prozent unter dem Durchschnitt, ein Umstand, der ihm Sorgen bereitet. „Das Handwerk ist kein Weg in die Sackgasse“, stellte er klar und forderte ein Umdenken: Viele junge Menschen sollten die Möglichkeiten, die eine handwerkliche Ausbildung bietet, ernsthaft in Betracht ziehen, anstatt nur akademische Karrierewege zu wählen.
Appell an die zukünftigen Handwerker
Andrä kritisierte auch, dass immer mehr junge Leute mit unrealistischen Erwartungen an den Arbeitsmarkt herantreten und fordert von ihnen, aktiv für ihren Beruf zu werben. „Nur wer bereit ist, sich anzustrengen, hat in dieser Gesellschaft eine Zukunft“, sagte er und erinnerte daran, dass früher auch 60-Stunden-Wochen zur Norm gehörten. Sein Appell an die neuen Gesellen lautete: „Geht’s raus und macht’s Werbung für euren Beruf! Wir brauchen jeden von euch!“
Die Bedeutung dieser Freisprechung wird durch die Namen der frisch gebackenen Gesellen deutlich. Unter den Absolventen der Bauinnung sind unter anderem Michael Andreas Albrecht, Tim Bajer und Johann Zwerger, während die Zimmererinnung unter anderem Felix Albrecht, Maximilian Alletsee und Sebastian Weizbauer hervorbringt. Die Veranstaltung war ein klarer Hinweis darauf, dass trotz der Herausforderungen im aktuellen Arbeitsmarkt, das Handwerk eine solide Karriereoption bietet.
Diese Ergebnisse und die laufenden Diskussionen über die Zukunft des Handwerks spiegeln sich auch in der breiteren gesellschaftlichen Wahrnehmung wider, dass in der heutigen Zeit Fachkräfte mehr denn je gefragt sind. Die Freisprechung der 42 Gesellen ist somit nicht nur ein feierlicher Anlass, sondern auch ein Zeichen für die zukünftige Ausrichtung des Handwerks in der Region.
Weitere Informationen zu diesem Thema sind auf www.merkur.de zu finden.