Ein neuer Meilenstein für die Bergwacht Mittenwald: Die kürzlich eingeweihte Diensthütte sorgt für mehr Würde und Privatsphäre bei den Einsätzen. Bisher mussten die Retter Leichensäcke unter den Blicken von Schaulustigen auf dem Fußballplatz im Riedboden übergeben. Diese unschöne Situation gehört nun der Vergangenheit an. Mit der neuen Hütte wird nicht nur die Übergabe von Verletzten und Verstorbenen würdevoller gestaltet, sondern auch die gesamte Einsatzstruktur optimiert.
„Wir möchten, dass die Menschen, die wir nicht lebend aus den Bergen holen können, in Würde behandelt werden“, erklärt Bereitschaftsleiter Heinz Pfeffer. Die neue Diensthütte bietet eine Terrasse mit Sichtschutz für die Übergabe an Rettungswagen oder Bestattungsinstitute. Zudem gibt es jetzt eine Toilette, die dringend benötigt wurde, um unangenehme Situationen für Angehörige und Einsatzkräfte zu vermeiden. Diese Verbesserungen sind nicht nur für die Bergwachtmänner von Bedeutung, sondern auch für die Angehörigen der Verletzten, die oft in emotional angespannten Momenten auf Unterstützung angewiesen sind.
Optimierte Einsätze und logistische Vorteile
Die neue Hütte bringt auch logistische Vorteile mit sich. Rettungsmaterial kann nun direkt vor Ort gelagert werden, was wertvolle Minuten spart. „Bei einem alpinen Notfall zählt jede einzelne Minute“, betont Pfeffer. Außerdem steht eine Garage zur Verfügung, um Ausrüstung bei winterlichen Einsätzen sicher unterzubringen. Die Planungsphase für das Gebäude begann am 16. Februar 2023, und der Bau wurde ohne Zuschüsse in Eigenregie durchgeführt. Die Ehrenamtlichen leisteten dabei beeindruckende 3350 Stunden Arbeit.
Die Bergwacht Mittenwald kann sich nun über eigene Stellflächen am Riedboden freuen, die vorher oft für brenzlige Situationen sorgten. Eine Teeküche sorgt für warme Getränke in kalten Zeiten und bietet einen Rückzugsort für die Retter. Auch das Kriseninterventionsteam hat nun einen Raum für Gespräche mit Angehörigen. „Ohne die Unterstützung vieler Firmen und das Engagement unserer Kameraden wäre das nicht möglich gewesen“, lobt Pfeffer sein Team.