Das neue Gravelbike Liteville 4-One Mk2 Pro, das in Garmisch-Partenkirchen getestet wurde, zeichnet sich durch ein einzigartiges und funktionales Design aus. Der mattschwarze Rahmen, der dem Rad eine unauffällige, fast mystische Ausstrahlung verleiht, zieht die Blicke der Passanten an. Die präzise Verarbeitung der Details, wie die eleganten Schweißnähte und die bündig integrierten Kabelöffnungen, zeigt die hohe handwerkliche Qualität, für die Liteville bekannt ist.
Jochen „Jo“ Klieber, der kreative Kopf hinter Liteville, hat mit dem 4-One Mk2 eine Neuinterpretation seines ersten Gravelrades geschaffen. Der Aluminiumrahmen, prägnant in seiner Geometrie, kombiniert einen langen Reach mit einem flachen Lenkwinkel von 70 Grad, was ihm eine hervorragende Stabilität verleiht. Dieses Rad ist konzipiert für Abenteuer und hat sich bei der ersten Testfahrt bewährt.
Fahrverhalten und technische Highlights
Während der Testfahrt um den Plansee wurde schnell klar, dass das Liteville 4-One Mk2 Pro als Gravelbike eine außergewöhnliche Laufruhe bietet. Ausgestattet mit einem 40 Millimeter breiten Schwalbe G-One Allround Reifen und montiert auf Syntace-Carbonfelgen, hält das Rad sowohl auf Schotterstraßen als auch auf weichen Waldwegen bestens die Spur. Auch wenn das Rad eine bocksteife Konstruktion aufweist, bietet die dicke P6 Hiflex Carbonsattelstütze einen spürbaren Komfort, indem sie Stöße gut absorbiert. Der Rahmen hingegen ist so stabil, dass er selbst kleinste Rempler im Gelände wegsteckt.
Ein bemerkenswertes Merkmal ist das innovative Schaltauge, das Ingenieurskunst in dem Sinne verkörpert, dass es sich nicht verbiegen kann, im Falle eines Sturzes jedoch einen Sollbruchpunkt besitzt. Dieses Detail schützt das Schaltwerk und erhöht die Lebensdauer des Rades. Zudem ist eine umfangreiche Werkzeuglösung in die Hinterradachse integriert, was die Wartung erheblich vereinfacht.
Die funkgesteuerte 12-fache Sram Rival XPLR eTap AXS Gangschaltung ermöglichte während des Tests flüssige Gangwechsel. Obwohl Tests des Schwestermagazins TOUR Schwierigkeiten mit der Kettenschaltung zeigten, traten während unserer Testfahrt keine derartigen Probleme auf. Das asymmetrische Hinterbau-Konzept sorgt für eine günstige Übersetzung, die selbst für bergige Strecken ausreichend ist.
Der Preis des Liteville 4-One Mk2 Pro liegt bei etwa 4.000 Euro, ein attraktives Angebot angesichts der robuster Konstruktion und der vielen durchdachten Features. Mit einem Gewicht von 1376 Gramm für den Rahmen bleibt es im Konkurrenzvergleich leicht und agil. Liteville gewährt zudem fünf Jahre Garantie auf den Rahmen, was für die hohe Qualität des Produkts spricht.
Komfort und Ausstattung
Der Syntace Racelite Carbonlenker, der als einer der leichtesten am Markt gilt, bietet in der breiten Griffposition eine hervorragende Kontrolle, insbesondere abseits der Straße. Der SQlab 611 Ergowave Carbon-Sattel sorgt auch auf langen Touren für den nötigen Komfort, während die Columbus Futura Adventure Carbon-Gabel dazu beiträgt, Stöße gut zu dämpfen. Die Planung ist so ausgelegt, dass zusätzliche Taschen angebracht werden können, was für Bikepacking-Abenteuer besonders vorteilhaft ist.
Für Fahrten mit schwerem Gepäck bietet das Liteville 4-One Mk2 Pro alle Voraussetzungen, um sowohl im Gelände als auch auf der Straße eine überzeugende Performance zu zeigen. Trotz der sportlichen Geometrie bleibt das Rad angenehm zu fahren, auch wenn der Reach für manche Fahrer einen ungewohnten Sitz erfordern könnte.
Insgesamt bietet das Liteville 4-One Mk2 Pro ein hohes Maß an Vielseitigkeit und Robustheit. Die Liebe zum Detail und das zeitlose Design machen dieses Gravelbike zu einem bemerkenswerten Angebot auf dem Markt. Für eine tiefere Analyse der Stärken und Schwächen des Modells sowie eine umfangreiche Übersicht über die technischen Spezifikationen, siehe den Bericht auf www.bike-magazin.de.
