Am Samstag haben Retter der Bergwacht Krün eine Gruppe von sechs Personen, darunter vier Kinder, aus der Angerlloch-Höhle in Wallgau befreit. Dieser Einsatz wurde notwendig, nachdem eine Spaziergängerin merkwürdige Geräusche aus dem Wald gehört hatte, die sie für Hilferufe hielt. Bei näherer Untersuchung stellte sich heraus, dass die Geräusche aus der Höhle kamen, die bei den aktuellen Wetterbedingungen als gefährlich galt.
Die Situation stellte sich als komplizierter heraus, als das fünfköpfige Team der Bergwacht auf eine Gruppe traf, die mit den Herausforderungen einer Höhlentour deutlich überfordert war. Während die Kinder und eine Frau erschöpft waren, bemühte sich ein Mann, der sich als erfahrener Berger bezeichnete, um teamfreundliches Verhalten, lehnte jedoch jegliche Hilfe ab. Er erklärte, dass er die Situation selbst im Griff habe, nahm aber gleichzeitig gern das bereitgestellte Sicherungsmaterial in Anspruch.
Herausforderung und Uneinsichtigkeit
Die Retter sicherten die Gruppe und führten sie durch die rutschigen und engen Passagen der Höhle. Der Mann, der sich selbst als fähig einschätzte, machte jedoch keinen besonders sicheren Eindruck. Er rutschte mehrmals aus und konnte nicht stabil auf den Füßen bleiben. Trotz der Hilfe und des professionellen Vorgehens der Bergwacht zeigte er sich nach der Rettung wenig dankbar.
Besonders auffällig war sein Verhalten am Auto, wo er vehement verweigerte, seine Personalien bekanntzugeben. Bei der Befragung durch die Beamten bemängelte er den Einsatz der Bergwacht und war der Ansicht, alles richtig gemacht zu haben. Der Mann argumentierte, dass er vorsorglich einen Sohn zu Hause gelassen hatte, der im Bedarfsfall die Bergwacht hätte rufen sollen, sollte die Gruppe bis 23 Uhr nicht zurückkehren.
Nachwirkungen des Einsatzes
Die Retter von der Bergwacht mussten zusätzlich den dreistündigen Einsatz aufarbeiten, indem sie das benutzte Gerät reinigten. Die Polizei stellte fest, dass der Einsatz möglicherweise in Rechnung gestellt wird, da die Identität des Mannes noch geklärt werden muss. Am nächsten Tag nahm der Mann Kontakt zur Polizei auf und äußerte dort seine Sicht der Dinge. Er sah sich als kompetenten Führer und war der Meinung, dass eine Rettung in seinem Fall nicht erforderlich gewesen wäre. Es wurde ihm geraten, auch die Bergwacht zu kontaktieren und sich für die erhaltene Unterstützung zu bedanken.
Der Vorfall wirft ein Licht auf die Herausforderungen, denen sich die Bergwacht bei der Rettung von unerfahrenen Höhlenbesuchern ausgesetzt sieht, insbesondere bei ungünstigen Wetterbedingungen. Die Bergwacht bleibt dennoch unerschüttert in ihrem Bestreben, immer Hilfe zu leisten, auch wenn dies manchmal auf wenig Dankbarkeit stößt. Die Mitglieder wissen, dass ihre Arbeit manchmal nicht die Anerkennung erfährt, die sie verdient. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.merkur.de.