In Oberau wird derzeit am Auerbergtunnel gearbeitet, dessen Bau sich bereits um eineinhalb Jahre verzögert hat. Die Kosten sind auf etwa 240 Millionen Euro gestiegen, was einen deutlichen Anstieg im Vergleich zu den ursprünglichen Schätzungen von 167 Millionen Euro aus dem Jahr 2020 darstellt. Projektleiter Christian Schauer von der Autobahn GmbH erklärte während eines Baustellenbesuchs, dass die Vorbereitungen für den Tunnel komplizierter gewesen seien als erwartet. Insbesondere die onerösen Hangsicherungsmaßnahmen haben zu den Verzögerungen beigetragen.
Die Sicherheitsmaßnahmen zum stabilen Ausheben des Hangs haben erhebliche Zeit in Anspruch genommen. Bei den ersten Arbeiten stellte sich heraus, dass das Terrain instabil ist, mit Bewegungen von bis zu 20 Zentimetern. Dies erforderte die Installation von Hunderte von Stahlnägeln und langen Ankern, um die Struktur zu festigen. Darüber hinaus mussten Sicherheitsnetze angebracht werden, um das Risiko während der Bauarbeiten zu minimieren.
Herausforderungen der Entwässerung
Ein weiteres bedeutendes Problem ist das Wasser, das an der Baustelle zu einem ständigen Thema geworden ist. Der Druck im Berg steigt, während die Bauarbeiten vorangehen. Um dem entgegenzuwirken, wurden sogenannte Entwässerungsbohrungen beantragt, die jedoch von der Kreisbehörde bisher nicht genehmigt wurden. Diese Genehmigung wird wohl in den kommenden Monaten dringend benötigt, um die Bauarbeiten nicht erneut zu stoppen, da die Baustelle bereits für vier Wochen wegen fehlender Genehmigungen ruhen musste.
Auf dem Nordende des Tunnels sind die Arbeiten derzeit weitgehend eingestellt, da der Untergrund dort vorbereitet wird. Hier wurde ebenfalls gesichert, da das Gebiet noch von Moos geprägt ist, was zusätzliche Verfestigungen erfordert. Ab April oder Mai könnte es dort jedoch wieder richtig losgehen.
Ein signifikanter Punkt ist der Tunnelbau, der voraussichtlich im Herbst 2025 beginnen wird, allerdings bleibt auch dies unsicher. Geplant ist der Bau von zwei Röhren, ähnlich wie bei anderen Tunnelprojekten in der Region. Der gesamte Roh- und Innenausbau soll dann schätzungsweise zweieinhalb bis drei Jahre in Anspruch nehmen. Hinzu kommen mindestens anderthalb Jahre für die technische Ausstattung des Tunnels, weshalb die Fertigstellung wahrscheinlich erst zwischen 2030 und 2031 erfolgen wird.
Die Probleme am Auerbergtunnel stehen im direkten Zusammenhang zu den erlebten Schwierigkeiten beim Kramertunnel, wo sich Auseinandersetzungen mit der Baufirma samt Gerichtsstreitigkeiten bis heute auf die Planungen auswirken. Dabei wurde gerade im Vorfeld der Genehmigung darauf gewartet, wie sich die Situation um den hang entwickeln würde. Dieser Schritt könnte als Lehre für künftige Bauprojekte angesehen werden.
Die enormen Kostensteigerungen und die Verzögerungen haben Bedenken hinsichtlich der finanziellen und logistischen Planung aufgeworfen. Im Kontext der laufenden Bauarbeiten und der anhaltenden Herausforderungen ist die Zukunft des Projekts in gewisser Weise ungewiss, auch wenn die Hoffnung besteht, mehr Fortschritte zu erzielen.
Für nähere Informationen zu den Entwicklungen rund um die Bauarbeiten am Auerbergtunnel kann ein genauerer Blick auf die Berichterstattung von www.merkur.de geworfen werden.