TÜV Süd hat kürzlich das neue PTI-Labor in Fürstenfeldbruck eröffnet, was einen bedeutenden Schritt in der Fahrzeugüberprüfung und -technik darstellt. Dieses Labor wird bereits als Vorreiter in der Prüfung moderner Automobile angesehen. Der CEO der TÜV Süd Division Mobility, Patrick Fruth, erklärte bei der Eröffnung, dass dieses Labor nicht nur für die Durchführung der Hauptuntersuchungen (HU) von Fahrzeugen der neuesten Generation dienen wird, sondern auch eine innovative Herangehensweise an die Fahrzeugprüfung bietet.
Besonders die technische Inspektion von Elektroautos und autonomen Fahrzeugen steht im Fokus. Während die traditionelle Hauptuntersuchung auch weiterhin in Anspruch genommen werden kann, werden Besitzer moderner Fahrzeuge eingeladen, diese ohne zusätzliche Kosten im neuen Labor prüfen zu lassen. Fruth betonte, wie wichtig es ist, sich an die veränderten Anforderungen und Wünsche der versierten Autofahrer anzupassen, denn jährlich werden weltweit rund 30 Millionen Endkunden bedient.
Im Rahmen der neuen Prüfmethoden sollen digitale Tools eingesetzt werden, um sowohl die Effizienz als auch die Kundenfreundlichkeit zu verbessern. Der Einsatz einer digitalen Prüf- und Assistenzsoftware, inklusive eines Sprachassistenten, hilft den Sachverständigen, die Mängel effizienter zu dokumentieren. Dies kann die Dauer und die Komplexität des Prüfprozesses erheblich reduzieren, was vor allem für die immer zahlreicher werdenden Elektro- und Hybridfahrzeuge von Vorteil ist.
Wichtige Änderungen in der Fahrzeugprüfung
Ein zentraler Aspekt des PTI-Labors ist die Überprüfung der Sicherheit von zunehmend softwaregesteuerten Fahrzeugen. Diese Entwicklung wird durch die kontinuierliche Digitalisierung in der Automobilbranche angetrieben. Die Sachverständige Kassandra Tschüter erläuterte, wie durch neue Instrumente und Verfahren die Überprüfung von Fahrerassistenzsystemen realisiert wird.
Die Zahlen sprechen für sich: Über sechs Millionen Hauptuntersuchungen pro Jahr stellt TÜV Süd vor die Herausforderung, die Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten. Der CTO Alexander Kraus fügte hinzu, dass die Prüforganisation auch die Umstellung auf Elektro- und Hybridfahrzeuge berücksichtigen muss. Angesichts der Tatsache, dass in Deutschland durchschnittlich 10,9 Jahre alte Fahrzeuge unterwegs sind, wird es entscheidend sein, den digitalen Wandel aktiv mitzugestalten und entsprechende Prüfeinrichtungen bereitzustellen.
Das PTI-Labor wird als „living Lab“ konzipiert, das sich ständig weiterentwickeln soll. Ideen wie die Implementierung von Ladesäulen und einer Photovoltaikanlage sind bereits auf dem Tisch. Außerdem wird eine innovative Heizung mit verschiedenen Energiequellen installiert, die Teil des Umweltprogramms ist. Ziel ist es, eine Umgebungsinfrastruktur zu schaffen, die sowohl die Prüfungsabläufe als auch den ökologischen Fußabdruck minimiert.
Zukunftsperspektiven und neue Standorte
Mit weiteren PTI-Laboren, die in Stuttgart und Spanien geplant sind, will TÜV Süd nicht nur die Prüfmethoden revolutionieren, sondern auch international Standards setzen. Fruth stellte fest, dass Unternehmen wie TÜV Süd gut gerüstet sein müssen, um mit den fortschreitenden Technologien Schritt zu halten.
Fürstenfeldbruck soll als Innovationszentrum für moderne Fahrzeugprüfungen fungieren. Während die Branche sich weiterentwickelt, wird das PTI-Labor voraussichtlich eine Schlüsselposition einnehmen, um die Sicherheitsstandards in der Automobilindustrie zu gewährleisten und gleichzeitig den Anforderungen der Verbraucher gerecht zu werden. Mehr Informationen zu dieser Entwicklung und den technischen Details sind hier verfügbar.