Politische Turbulenzen in Hallbergmoos! Die Sanierung des Dachs der Mittelschule hat die Gemüter erhitzt und zu einem heftigen Streit zwischen Bürgermeister Josef Niedermair und dem ehemaligen Vorsitzenden des Rechnungsprüfungsausschusses, Wolfgang Reiland, geführt. Nach massiver Kritik an Niedermairs Management wehrt sich der Bürgermeister vehement gegen die Vorwürfe, die ihm vorwerfen, Gemeinderatsbeschlüsse eigenmächtig ausgesetzt und seine Informationspflichten grob verletzt zu haben.
„Miteinander reden – so lassen sich Probleme lösen“, ist das Motto von Niedermair seit seinem Amtsantritt 2021. Doch nun fühlt er sich von den Vorwürfen, die in einer Pressemitteilung der Gemeinde zurückgewiesen wurden, regelrecht verraten. Die Dachsanierung wurde notwendig, nachdem bekannt wurde, dass die PV-Anlage nicht fachgerecht montiert wurde, was zu Spannungsrissen und Feuchteschäden führte. Die Situation wurde als so gefährlich eingestuft, dass Passanten bei Wind und Sturm in Gefahr geraten könnten.
Der Konflikt eskaliert
Der Bauausschuss gab daraufhin 1,7 Millionen Euro für die Sanierung frei. Reiland, in seiner Rolle als Chefrechnungsprüfer, stellte die Frage, ob die Gemeinde nicht Anspruch auf Schadensersatz habe. Die Gemeinde schätzte die Chancen auf Regress jedoch als äußerst gering ein. Am 22. Juli wurde beschlossen, den Kommunalen Prüfungsverband (BKPV) mit einer technischen Begutachtung zu beauftragen, doch Niedermair unterbrach den Planungsprozess. Der Gemeinderat entschied schließlich, den BKPV nicht zu beauftragen, was Reiland als „letzte Chance“ ansah, um die Missstände bei der Bauausführung aufzudecken.
Niedermair kontert die Vorwürfe und betont, dass er die Gremien und die Meinung von Reiland respektiert habe. „Von Informationsversäumnissen kann ja wohl keine Rede sein“, erklärt er und verweist auf die umfassende Kommunikation mit den Ratsmitgliedern. Trotz aller Vorwürfe bleibt er gelassen und hebt hervor, dass die Planungen nach der Gremiumsentscheidung fortgesetzt wurden. „Alle Verzögerungen liegen nicht in unserer Verantwortung“, so Niedermair. Während er die Vorwürfe zurückweist, erkennt er dennoch an, dass Reilands Bemühungen, einen Schuldigen zu finden, „ehrenwert“ waren, um die Steuerzahler zu entlasten.