Die Finanzlage im Landkreis Freising ist angespannt! Landrat Helmut Petz (FW) stellte den Sozialhaushalt für 2025 vor, und die Botschaft ist klar: „Kleine Wohltaten erhalten“ wird zur Herausforderung. Der Zuschussbedarf steigt um 1,22 Millionen Euro auf insgesamt 13,06 Millionen Euro, was einem alarmierenden Anstieg von 10,32 Prozent entspricht. Doch die Luft wird dünn – nur noch 200.000 Euro stehen zur Verfügung, um die dringendsten Wünsche zu erfüllen.
Der Landkreis steht vor enormen Pflichtaufgaben, die nicht einfach umgeschichtet werden können. Gelder für den öffentlichen Nahverkehr sind langfristig gebunden, und die Sanierung von Radwegen könnte auf die lange Bank geschoben werden, um andere Projekte zu finanzieren. Der Sozialausschuss empfahl den vorgelegten Haushalt zur Genehmigung, mit Ausnahme von Bianca Csonka (AfD), die sich dem Vorschlag widersetzte.
Forderungen und Konflikte im Kreistag
Die finanzielle Misere sorgt für hitzige Debatten im Kreistag. Rainer Schneider (FW) äußerte, dass er in seinen fast dreißig Jahren als Kreisrat noch nie eine vergleichbare Situation erlebt habe. Er warnte, dass die Lebensqualität der Menschen nicht beeinträchtigt werden dürfe, auch wenn einige Wohltaten auf der Kippe stehen. Gregor Wild (CSU) schloss sich an und bemängelte, dass die Unterscheidung zwischen freiwilligen und Pflichtleistungen im Haushalt nicht klar sei.
Die Spannungen eskalieren, als Robert Wäger (Grüne) sich gegen die Wortwahl von Schneider zur Wehr setzt. „Von Wohltaten zu sprechen, ist eine Frechheit“, betont Wäger und verteidigt die humanitären Aufgaben des Landkreises. Ein weiterer Streitpunkt ist der Verlust von Gewerbesteuereinnahmen durch die Abwanderung eines Elektronikkonzerns von Hallbergmoos nach Garching, was die finanzielle Lage zusätzlich verschärft. Wäger warnt, dass der Wegfall freiwilliger Leistungen katastrophale Folgen für die Gemeinden haben könnte. Die Bürokratie wird als großes Hindernis identifiziert, das die Kosten in die Höhe treibt.