In Hallbergmoos fand am Donnerstagabend ein spannendes Podiumsgespräch mit den drei Bürgermeisterkandidaten statt. Über 500 Zuschauer strömten in die Hallberghalle, um die Diskussion zu verfolgen, bei der Moderator Manuel Eser die zu wählenden Köpfe der Gemeinde befragte. Die Kandidaten – Benjamin Henn von den Freien Wählern, Tanja Knieler von der CSU und der parteilose Stefan Kronner – stellten sich zur Wahl, um die Nachfolge des scheidenden Bürgermeisters Josef Niedermair anzutreten, der aus gesundheitlichen Gründen aufhört.
Eine brisante Thematik, die schnell zur Sprache kam, war das Projekt zur Errichtung eines Badeteichs im Sportpark. Bei einer traditionellen ersten Frage, die schon seit Jahren an Bürgermeisterkandidaten gestellt wird, fielen die Meinungen sofort auseinander. Während Kronner enthusiastisch für die Umsetzung plädierte und sogar ein Bürgerbegehren in Aussicht stellte, äußerte Knieler Bedenken hinsichtlich der finanziellen Machbarkeit. Henn stimmte Kronner zu und hob die Bedeutung des Projekts hervor, was deutlich machte, dass hier unterschiedliche Prioritäten gesetzt werden.
Vielfältige Themen und Lösungen
Ein weiteres zentrales Thema war die Zukunft der alten Feuerwache. Alle Kandidaten stimmten darin überein, das Gebäude für lokale Vereine zu nutzen, jedoch differierten ihre Ansichten über den langfristigen Nutzen. Während Knieler dies als pragmatische Lösung ansah, war Kronner skeptisch und plädierte für ein neues Gemeindezentrum am Rathausplatz. Henn hingegen betonte, dass es wichtig sei, auf die vorhandenen öffentlichen Gebäude zurückzugreifen, anstatt neue zu errichten, aufgrund der hohen finanziellen Belastungen, die die Gemeinde bereits trägt.
Aber auch die Fragen der Verkehrsanbindung und Barrierefreiheit kamen zur Sprache. Besonders der barrierefreie Ausbau des Bahnhofs stellt eine Herausforderung dar. Verweisen auf ein Urteil, das eine längere Rampe für Menschen mit Behinderungen als zumutbar erachtet, brachte Henn eine interessante Idee ins Spiel: Ruftaxis, die als kosteneffiziente Lösung dienen könnten. Er stellte die finanziellen Herausforderungen offen dar und warnte vor hohen Kosten für den Ausbau, was zeigt, dass die Kandidaten die Realität der Haushaltslage klar erfasst haben.
Die finanzielle Situation war ein weiteres großes Thema der Diskussion. Kämmerer Thomas Grüning hatte die Schätzung der Gewerbesteuereinnahmen auf 16,2 Millionen Euro gesenkt, was den Druck auf die zukünftige Verwaltung erhöht. Henn und Kronner lenkten den Blick auf die Dezentralisierung und die Nutzung bestehender Ressourcen. Sie waren sich einig, dass ein gezielter Ausbau des Munich Airport Business Parks sowie die Stärkung des Biotech-Clusters strategische Ansätze sind, um Hallbergmoos zukunftsfähig zu machen.
Im Rahmen der Podiumsdiskussion wurden auch zahlreiche spontane Fragen an die Kandidaten gerichtet. Eser stellte bei dieser „schnellen Fragerunde“ provozierende und entscheidende Fragen, die eine direkte und klare Stellungnahme erforderte. Dabei gaben die meisten Kandidaten zu vielen Themen grünes Licht, etwa für die Einführung eines kostenlosen Ortsbusses oder eines Jugendbeirats, wenngleich sie in einigen Fällen gegensätzliche Ansichten vertraten, was zu intensiven Diskussionen führte.
Kandidaten im persönlichen Profil
Der Abend offenbarte auch viel über die Persönlichkeiten der Kandidaten. Kronner, der als erfahrener SPD-Politiker antritt, begründete seine Überparteilichkeit und seinen Wunsch, unabhängig von einer Partei zu agieren. Seine Herangehensweise betonte, dass eine gute Führung nicht nur auf fachlicher Kompetenz basiert, sondern auch auf Authentizität und Glaubwürdigkeit. Henn, der aus Baden-Württemberg zugezogen ist, sah seinen Umzug als einen Neuanfang und plädiert für Engagement und Verantwortung in seiner jetzigen Heimat.
Knieler brachte in ihre Antworten immer wieder den Aspekt der Gesundheit und sozialen Fürsorge ein, insbesondere in Bezug auf die medizinische Versorgung der Gemeinde. Sie möchte durch geschickte politische Kontakte die Rückkehr eines Kinderarztes nach Hallbergmoos anstoßen. Ebenso war ihr Anliegen, die на der que und soziale Bedarfe der Bevölkerung durch innovative Lösungen zu stärken.
Die Diskussion war nicht nur ein Wettkampf der Ideen, sondern auch eine Plattform für die Kandidaten, ihre Standpunkte und Visionen klar und deutlich zu formulieren. Die nächste Gelegenheit, über die Inhalte ihrer Kampagnen zu sprechen, wird am 20. Oktober sein, wenn die Wähler entscheiden, wer ihre neue Stimme im Rathaus sein wird. Es bleibt spannend, wer das Vertrauen der Bürger für sich gewinnen kann – die Anzeichen deuten darauf hin, dass die Bürger sicherlich einen klaren Plan für die Zukunft der Gemeinde erwarten.
Für weitere Informationen zum Thema und den ausführlichen Bericht, siehe die aktuelle Berichterstattung auf lomazoma.com.