In der Nacht zum Dienstag erlebten die Anwohner im Neubaugebiet Am Leger in Fahrenzhausen einen Albtraum, als starkes Regenwetter ihre Keller in einen Matschsee verwandelte. Ganze 30 Zentimeter Schlamm türmten sich in den Untergeschossen, was für die Betroffenen eine enorme Herausforderung darstellt. Die Bilder des verheerenden Schadens, der hinterlassen wurde, erinnern stark an die Überschwemmungen, die bereits in der Vergangenheit, wie 2019, ähnliche Probleme verursacht hatten. Der Auslöser für die Durcheinander waren nicht nur die intensiven Niederschläge, sondern auch Ungereimtheiten in der städtischen Planung und den damit verbundenen Infrastrukturen.
Eine Anwohnerin, die seit fünf Jahren in der betroffenen Straße lebt, schilderte, wie sie zunächst nichts von der heraufziehenden Gefahr ahnte. „Wir haben das Wasser gehört, bevor wir es gesehen haben“, berichtete sie und merkte an, dass ihr Hund sie offenbar warnen wollte. Nach dem ersten Schrecken kam die Erkenntnis, dass ihr Keller voll mit Schlamm stand. Die Situation wurde noch schlimmer, da die Feuerwehr auch nicht im Stande war, das Wasser abpumpen zu können.
Reaktionen der Anwohner und der Gemeinde
Die Bürgermeisterin von Fahrenzhausen, Susanne Hartmann, hat sich zwar umgehend zu der Situation geäußert und zugesichert, dass die Gemeinde an Lösungen arbeitet, jedoch sind die Anwohner aufgebracht. Viele waren der Meinung, dass solche Überflutungen schon lange hätten verhindert werden müssen. Ein Anwohner, der in zweiter Reihe wohnt und präventiv Schutzmaßnahmen ergriffen hatte, machte seiner Frustration Luft: „Wir hätten bereits vor Jahren handeln müssen, das war weitgehend ignoriert worden.“ Zudem musste eine betroffene Familie ihre Urlaubspläne abrupt abbrechen, um sich der Situation in ihrem Haus zu widmen.
Ein weiterer Anwohner ist zum Beispiel auf die Gemeinde wenig gut zu sprechen, da er um Hilfe gebeten hatte, nachdem er in der Vergangenheit Hochwasserschutz diskutiert hatte. „Was muss noch passieren, damit endlich etwas unternommen wird?“ fragte er mit einem Hauch von Verzweiflung. Trotz der Beklemmung und der Frustration, die vielerorts zu spüren sind, war man sich einig, dass die Ehrenamtlichen der Feuerwehr vorbildliche Arbeit geleistet haben.
Zukünftige Maßnahmen und Herausforderungen
Die Bürgermeisterin Hartmann gab bekannt, dass viele Planungen im Gange sind, um die Problemzonen zu entschärfen. Ein Ingenieurbüro wurde beauftragt, ein Regenrückhaltebecken zu prüfen – ein Schritt, der nicht schnell umgesetzt werden kann. „Wir benötigen Zeit und Geduld“, betonte Hartmann und erinnerte die Anwohner daran, dass auch diese oft wartenden Projekte Zeit in Anspruch nehmen. Sie forderte die Bürger auf, selbst aktiv zu werden, indem sie Sandsäcke vorrätig halten und sich um die Pflege unbefestigter Grundstücke kümmern, um so einen Beitrag zu einem besseren Hochwasserschutz zu leisten.
Die Anwohner haben nun große Angst vor dem bevorstehenden Regen, der für Donnerstag angekündigt ist. „Wir wollen nicht wieder in dieser Sorge leben müssen“, äußerte eine Betroffene und wünschte sich, dass endlich klare Lösungen gefunden werden, um die Schäden und die Angst vor weiteren Naturereignissen abzuwenden. Die Gemeinde steht also vor der Herausforderung, das Vertrauen der Bürger zurückzugewinnen und gleichzeitig effektive Maßnahmen zur Bekämpfung der wiederkehrenden Überschwemmungen in die Wege zu leiten. Für weitere Informationen lesen Sie die aktuelle Berichterstattung auf www.merkur.de.