Die Bayerische Landesausstellung 2024 in Freising wird ein spannendes Augenmerk auf eine Schlüsselfigur der bayerischen Geschichte werfen: den Heiligen Korbinian. In einem fesselnden Ereignis werden Besucher in die Zeit des frühen Mittelalters entführt, um sowohl kulturelle als auch historische Facetten der Region zu erleben. Der Hauptakteur in dieser Erzählung ist der heilige Bischof selbst, dessen Überlieferung eng mit einem eindrucksvollen Mythos über einen Bären verknüpft ist, der ihn auf seinem Weg über die Alpen versuchte zu attackieren.
Diese legendäre Begebenheit bildet die Grundlage für das Plakatmotiv der Ausstellung, welche eine kunstvolle Darstellung des Heiligen und des Bären zeigt. In der legendären Geschichte gelingt es Korbinian, das Tier zu zähmen, das daraufhin als Gefährte nach Rom zieht. Die Alpenüberquerung, die der Überlieferung zufolge im Jahr 724 stattfand, wird 2024 erneut in den Fokus gerückt, da man in diesem Jahr das 1.300-jährige Jubiläum dieser Reise feiert.
Infos zur Ausstellung
Die Ausstellung, die vom 7. Mai bis 3. November 2024 im Diözesanmuseum und im Freisinger Dom stattfindet, wird von Haus der Bayerischen Geschichte in Kooperation mit der Erzdiözese München und Freising organisiert. Unter dem Motto „Tassilo, Korbinian und der Bär – Bayern im frühen Mittelalter“ werden die neuesten Forschungsergebnisse präsentiert, die neuartige Perspektiven zur Kultur und Gesellschaft des 8. Jahrhunderts beleuchten. Die Besucher können sich auf ein vielfältiges Programm freuen, das ebenso lehrreich wie unterhaltsam sein wird.
Besonders spannend wird das Bärenfest am 7. und 8. September 2024, das die beiden Institutionen in Kombination mit freiem Eintritt zu den beiden Ausstellungen veranstalten. Dieses Event bietet nicht nur kostenfreie Führungen, sondern auch Konzerte und ein kreatives Mitmach-Programm für Kinder, was es zu einer großartigen Gelegenheit für Familien macht, die historische Verbindung zwischen Mensch und Umwelt auf spielerische Weise zu erkunden.
Künstlerische Darbietungen und kreative Workshops
Das musikalische Highlight beginnt an beiden Tagen auf der Sonnenterrasse des entsprechenden Restaurants, wo von morgens bis abends verschiedene Künstler auftreten werden. Am Samstag eröffnet die Band „Großstadt Boazn“ die Open-Air-Veranstaltung, gefolgt von Daniel Zacher und am Sonntag von „FENZL – ganz aloa“, einem bekannten Namen in der bayerischen Musikszene.
Für die kleinen Besucher wird die DIMU-Werkstatt am Nachmittag geöffnet, wo kreative Workshops angeboten werden. Hier können Kinder ihre eigene Künstlerhand zeigen, indem sie Prägekreuze und Kettenamuletten herstellen, während Bastelaktionen ganz im Zeichen von Fantasiewesen stehen. So wird der Ausstellungsbesuch für Familien zu einem interaktiven Erlebnis, das sowohl Bildung als auch Spaß vereint.
Zusätzlich zu den künstlerischen Aktivitäten können die Besucher an informativen Führungen teilnehmen, um mehr über die Geschichten rund um den heiligen Korbinian zu erfahren. Diese Führungen beginnen um 9:30 Uhr und finden regelmäßig statt. Im Laufe des Tages wird auch eine Lichtinstallation des renommierten Künstlers James Turrell zu sehen sein – ein weiterer Anziehungspunkt, der die Veranstaltung bereichern wird.
Die Anmeldungen für die Führungen finden direkt vor Ort an der Museumskasse statt. Weitere Informationen über das Programm der Landesausstellung sowie über das geplante Bärenfest sind auf der Webseite des Hauses der Bayerischen Geschichte verfügbar, die als wertvolle Ressource für Interessierte dient.
Tiefere Einblicke in die bayerische Geschichte
Die Bayerische Landesausstellung ist mehr als nur ein kulturelles Ereignis; sie ist eine tiefgehende Erkundung der bayerischen Identität und Geschichte. Indem sie den legendären heiligen Korbinian und seine Verbindung zu einem Bären zum Anlass nimmt, wird deutlich, wie eng Mythos und Geschichte miteinander verwoben sind. Die kommenden Monate bieten eine wunderbare Gelegenheit, in diese Geschichten einzutauchen und sich mit der Vergangenheit des Freisings und seiner historischen Figuren auseinanderzusetzen.
Historische Hintergründe der Korbinianslegende
Die Legende des Heiligen Korbinian und seines Kampfes mit dem Bären ist tief verwurzelt in der bayerischen Geschichte. Korbinian, ein Benediktinermönch, wird oft als einer der Gründer des Bistums Freising betrachtet. Seine Ankunft im Jahr 724 ist nicht nur ein spirituelles Ereignis, sondern auch ein bedeutender Punkt in der Entwicklung der Region. Zu dieser Zeit war Bayern von verschiedenen Stämmen besiedelt, und die Christianisierung war gerade im Gange. Korbinian selbst spielte eine zentrale Rolle bei der Missionierung und dem Aufbau kirchlicher Strukturen in dieser Region.
Die Herrschaft der Agilolfinger, einer einflussreichen Dynastie während des frühen Mittelalters, brachte bedeutende Veränderungen mit sich. Unter ihrem Einfluss erlebte das Frankenreich eine Umgestaltung, die von einem größeren politischen und gesellschaftlichen Zusammenhalt geprägt war. Diese Periode war auch zukunftsweisend für die Entwicklung der bayerischen Identität, die bis heute relevant bleibt.
Wirtschaftliche und kulturelle Kontexte
Die Bayerische Landesausstellung 2024 zielt darauf ab, das Bewusstsein für die kulturellen Wurzeln der Region zu schärfen. Freising, eine Stadt mit einer langen Tradition als Bildungs- und Kulturstandort, spielt eine zentrale Rolle in diesem Kontext. Die Stadt beherbergt zahlreiche historische Stätten, darunter den Freisinger Dom, ein Meisterwerk der Romanik, das aus dem frühen Mittelalter stammt. Diese Architektur ist ein sichtbares Zeichen der tiefen religiösen und kulturellen Werte, die in der Region verankert sind.
Das Diözesanmuseum Freising ergänzt die Ausstellung und bietet Einblicke in die reiche Kirchengeschichte und Kunst. Solche kulturellen Veranstaltungen tragen zur wirtschaftlichen Stärkung der Region bei, da sie Tourismus anziehen und das kulturelle Erbe wahren. Die Kombination von Bildung, Kunst und Geschichte ist entscheidend für die Identität Bayerns und fördert einen lebendigen Austausch zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
Aktuelle Daten und Besucherzahlen
Statistiken über regionale Ausstellungen zeigen, dass Veranstaltungen wie die Bayerische Landesausstellung signifikante Besucherzahlen anziehen. Laut dem Haus der Bayerischen Geschichte wurden in den vergangenen Jahren regelmäßig mehrere tausend Besucher pro Ausstellung verzeichnet, wobei das Interesse an theologischen und kulturellen Themen konstant bleibt.
Die Zusammenarbeit zwischen dem Haus der Bayerischen Geschichte und der Erzdiözese München und Freising unterstreicht die Bedeutung solcher Ausstellungen zur Förderung des interdisziplinären Dialogs über Geschichte, Kunst und Religion in Bayern. Dies wird durch die Vielzahl von Veranstaltungen während des Bärenfestes, das spezielle Programme für Familien und Schulgruppen umfasst, verstärkt. Die Zugangsmöglichkeiten und die Anzahl der angebotenen Führungen während der Festtage deuten darauf hin, dass ein breites Publikum angesprochen werden soll.
Die Kombination aus historischen Erzählungen, interaktiven Workshops und kulturellen Darbietungen macht diese Art von Veranstaltungen für verschiedene Altersgruppen attraktiv und fördert das Interesse an der Geschichte und Kultur des frühen Mittelalters.
– NAG