Die Diskussion um die Nutzung der Fläche für die geplante dritte Startbahn am Flughafen München nimmt an Intensität zu. Bereits vor einem Jahr stellte der CSU-Staatsminister Florian Herrmann Pläne vor, die Fläche mit einer Photovoltaikanlage (PV-Anlage) zu belegen. Diese Idee sorgt für Aufsehen, ist sie doch ein Teil seiner Initiative, alternative Energiequellen zu fördern.
Herrmann hatte damals angeregt, dass die Hälfte der 530 Hektar großen Fläche, die für die dritte Startbahn vorgesehen ist, für die Errichtung einer PV-Freiflächenanlage genutzt werden soll. Dies ist besonders interessant, da Herrmann erklärte: „Die 3. Startbahn wird nicht kommen, sie ist politisch erledigt“. Neben der Nutzung der Fläche für die PV-Anlage sollten die restlichen Flächen für die Landwirtschaft oder als Biotope dienen. Die Zahlen hinter der Planung sind beeindrucken: Laut der Firma Emondo GmbH sollen 380.000 Solarmodule errichtet werden, die jährlich 212 Gigawattstunden Strom erzeugen könnten. Das würde genug Energie für 85.000 Haushalte liefern oder die Hälfte des Strombedarfs des Flughafens decken. Solch eine PV-Anlage wäre die größte ihrer Art in Deutschland.
Städtebauliche Herausforderungen am Flughafen
Ein Jahr nach dieser Präsentation bleibt der Fortschritt des Projekts MUC solaris jedoch unsicher. Herrmann betont, dass er regelmäßig bei der Flughafen München Gesellschaft (FMG) nachhakt, aber bisher ohne greifbare Ergebnisse. „Das Ganze liegt der FMG vor, die gerade dabei ist, das Vorhaben zu prüfen. Die hat momentan genug damit zu tun, das Chaos am Flughafen zu bewältigen“, äußerte sich Herrmann. Die FMG steht aktuell unter Druck, verschiedene Herausforderungen zu meistern, die den Betrieb betreffen.
Andreas Maier, Geschäftsführer der Emondo GmbH, berichtete, dass im Februar ein Gespräch mit der FMG stattfand, in dem die Möglichkeiten für das Projekt erörtert wurden. Maier erklärte, dass seit diesem Treffen das Projekt „in Klärung“ sei und die FMG versichert habe, die Gespräche wieder aufzunehmen, sobald sie dazu bereit wären. Leider hat sich seitdem jedoch nichts geändert.
Die Reaktion der FMG auf erneute Anfragen
Auf Rückfragen der Freisinger Tagblatt zu den Fortschritten äußerte sich die FMG allgemein, bestätigte jedoch den Verbleib der PV-Pläne im Konzept der Klimaschutzziele. Diese Ziele beinhalten die Reduzierung der CO2-Emissionen um 90 Prozent bis 2035, sodass der Flughafen keinen klimaschädlichen Kohlendioxid mehr in die Atmosphäre abgeben möchte. Die Erweiterung von PV-Anlagen bleibt ein zentraler Bestandteil dieses ambitionierten Vorhabens.
Bei der Bitte um eine genauere Erklärung der Entwicklungen verwies die FMG auf frühere Aussagen und den aktuellen Stand, wonach die Klärung der Vereinbarkeit von verschiedenen Projekten kontinuierlich erörtert werde. Wichtig zu erwähnen ist, dass die FMG einen Antrag gestellt hat, um dem Planfeststellungsbeschluss für die 3. Startbahn langfristige Gültigkeit zu verleihen, was die Chancen für die Realisierung des PV-Projekts weiter compliciert.
Die Frage, ob der Landkreis gegen diesen Antrag klagen soll, wird derzeit im Kreisausschuss diskutiert. Die Entwicklungen rund um das Projekt MUC solaris und die ganze Thematik der Nutzung der Flughafenfläche zeigen, wie komplex die städtebaulichen und umweltpolitischen Herausforderungen in der Region sind. Für weitere Informationen siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.merkur.de.
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