Am Sonntag wird in Hallbergmoos eine spannende Bürgermeisterwahl stattfinden, die sowohl für die Bürger als auch für die Kandidaten von großer Bedeutung ist. Nach der Ankündigung von Josef Niedermair (CSU), sein Amt aus gesundheitlichen Gründen niederzulegen, gibt es nun drei Bewerber, die um seine Nachfolge kämpfen: Tanja Knieler (CSU), Benjamin Henn (FW) und Stefan Kronner (unabhängig). Die Ausgangslage ist ungewiss, da alle drei Kandidaten gut in der Gemeinde vernetzt sind und ihnen die Wählerinnen und Wähler bekannt sind.
Die Hallbergmooser haben die Wahl zwischen 8725 stimmberechtigten Bürgerinnen und Bürgern. Bis zum Donnerstag wurden etwa 2300 Briefwahlunterlagen verschickt, was laut Wahlleiter Michael Kirmayer mit den Zahlen der vergangenen Landtags- und Europawahl vergleichbar ist. Insgesamt stehen 16 Wahllokale zur Verfügung, in denen 104 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer die Wähler unterstützen. Die Ergebnisse der Wahl werden ab 18 Uhr im großen Sitzungssaal des Rathauses vorgestellt. Ob die Präsentation auch online verfolgt werden kann, war bis Donnerstag aufgrund eines Providerwechsels noch unklar.
Kandidaturen und ihre Bedeutungen
Niedermair, der das Amt im Jahr 2021 übernahm, schockierte die Gemeinde mit seinem Rücktritt, nachdem er zu einem Zeitpunkt kandidierte, als die Gemeinde unter dem Verlust von Harald Reents (CSU) litt. Er hatte bei seiner Wahl 89,26 Prozent der Stimmen erhalten, aber die Wahlbeteiligung betrug nur 35,28 Prozent. Ein deutlicher Unterschied zu den Ereignissen in der jüngeren Vergangenheit, wo die Bürgerbeteiligung in der Regel eher niedrig war.
Bei der letzten Bürgermeisterwahl 2020 konnte Reents mit 56,1 Prozent im ersten Wahlgang siegen, doch auch da betrug die Wahlbeteiligung nur 53,2 Prozent. Eine Teilnahme von über 35 Prozent an dieser Wahl wäre für die Gemeinde ein Fortschritt, doch die Skepsis bleibt, da auch frühere Wahlen, wie die von 2014, mit einer Wahlbeteiligung von nur 48,6 Prozent eine Enttäuschung waren.
Finanzielle Herausforderungen
Der neue Bürgermeister oder die neue Bürgermeisterin wird vor mehreren Herausforderungen stehen. Die Auswirkungen des Weggangs von SAP betreffen die Einnahmen der Gewerbesteuer. Hinzu kommen wichtige Pflichtaufgaben wie der Neubau von Feuerwehrhäusern in Hallbergmoos und Goldach sowie die mittel- bis langfristige Planung einer zusätzlichen Grundschule. Diese finanziellen Belastungen werden den neuen Amtsinhaber sehr beschäftigen.
Die nächste Wahlrunde könnte bereits in zwei Wochen am 3. November stattfinden, falls kein Kandidat im ersten Wahlgang die nötige Mehrheit erzielt. Für den neuen Bürgermeister wird January der Monat sein, in dem er oder sie ins Rathaus einzieht. Die kommende Wahl steht also nicht nur im Zeichen des Wechsels, sondern auch der Hoffnung auf eine höhere Wählerbeteiligung und einen positiven Wandel in der Gemeindepolitik.
Für weitere Informationen über den Verlauf der Wahl, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.sueddeutsche.de.