. Language: German. Title: „““Mit einem Pädophilen ins Kinderkino: Massive Kritik nach Freigang“““ Given Information: „““
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Stand: 19.09.2024, 07:27 Uhr
Von: Felix Herz
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Anfang August war ein Straftäter bei einem Freigang erfolgreich geflohen. Am darauffolgenden Tag wurde er gefasst – nun legt ein Bericht über das Geschehene zahlreiche Fehler offen. (Symbolbild) © Einsatz-Report24 / IMAGO
Anfang August war ein Straftäter bei einem Freigang entkommen. Er konnte zwar gefasst werden – die Aufarbeitung legt nun aber schwere Fehler offen.
Plattling – Die Flucht eines Straftäters aus einer psychiatrischen Einrichtung während eines Freigangs hat zu einer gründlichen Untersuchung der Klinikleitung geführt, die erhebliche Mängel aufdeckte. Johannes Hamann, der ärztliche Direktor des Bezirksklinikums (BKH) Mainkofen in Deggendorf, äußerte während einer Bezirkstagssitzung in Landshut sein Unverständnis darüber, warum der Patient während des Kinobesuchs in Plattling ohne männliche Begleitung war.
Nach Flucht von Straftäter während Freigang – Massive Kritik und personelle Konsequenzen
Nach dem Vorfall wurde Johannes Schwerdtner, der Chefarzt, bis zum Ende des Jahres vom Dienst suspendiert, und Hamann übernahm vorübergehend die Leitung der forensischen Abteilung des BKH.
Am 8. August war ein Patient während eines Kinobesuchs entkommen, bei dem auch zwei weitere BKH-Patienten anwesend waren, darunter ein Mann mit diagnostizierter Pädophilie. Hamann konnte nicht nachvollziehen, warum der Freigang in ein Kino und speziell in einen Kinderfilm führte. Die Gruppe sah den Film „Alles steht Kopf“. Die Entscheidung für diese Maßnahme war sowohl fachlich als auch organisatorisch unklar und die Planung des Freigangs war nicht ordnungsgemäß dokumentiert.
Drei weibliche psychiatrische Fachkräfte und eine Praktikantin hatten die drei Männer ins Kino begleitet, heißt es in den Bezirksangaben. Hamann betonte, dass ein männlicher Begleiter hätte dabei sein müssen, um die Patienten bei Bedarf zur Toilette zu begleiten. „Wir kennen alle die Krimis, wo die Leute beim Toilettengang abhauen, und da war es genauso.“
„Akut gefährlicher“ Straftäter entkommen? Auch hier wurden Fehler gemacht
Nach der Flucht des Mannes wurden weitere Fehler gemacht, so Hamann. Als die Mitarbeiter den Vorfall der Polizei meldeten, stuften sie den Flüchtigen „in der Hitze des Gefechts“ und „ohne Rücksprache mit der medizinischen Leitung“ als „akut gefährlich“ ein. Diese Einschätzung war angesichts der Medikation des Patienten falsch. Zudem lag kein aktuelles Foto des Flüchtigen vor.
Trotz der falschen Einschätzung der Mitarbeiter verteidigte der Klinikdirektor die Reaktion der Polizei, da sie aufgrund der gemeldeten Gefährlichkeit angemessen war.
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Folgen aus dem Vorfall: männliches Begleitpersonal, keine Kinder-Orte mehr
Hamann betonte, dass zukünftig immer eine männliche Begleitperson anwesend sein muss und dass Orte, an denen sich hauptsächlich Kinder aufhalten, vermieden werden sollten. Darüber hinaus sollten Visiten immer von einem Oberarzt geleitet werden. Das Innenministerium und die Polizei wünschten, dass die Mitarbeiter im Falle einer zukünftigen Flucht „professionell reagieren“.
Der Bezirk betonte, dass die Aufarbeitung des Falles und die daraus gezogenen Konsequenzen dazu beitragen sollen, solche Vorfälle in der Zukunft zu verhindern. Es sei wichtig, das Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung wiederherzustellen.
Der entflohene Patient, der wegen Totschlags im Jahr 2021 im Maßregelvollzug des BKH war, wurde etwa acht Stunden nach seiner Flucht von der Polizei gefasst. Er wird vorerst keine Lockerungsmaßnahmen mehr erhalten. (fhz mit Material von dpa)
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