Ein bedeutender Schritt für die bayerischen Feuerwehren wurde nun bekannt gegeben: Innenminister Joachim Hermann plant, die Altersgrenze für den aktiven Feuerwehrdienst von 65 auf 67 Jahre zu erhöhen. Ein Vorschlag, der auf positive Resonanz bei zahlreichen Feuerwehrvertretern stößt, darunter auch beim Kreisbrandrat Anton Riblinger aus Miesbach. In einem Interview erklärte Riblinger, dass diese Neuerung durchaus Vorteile für die Struktur und Einsätze der Feuerwehren im Landkreis mit sich bringen könnte.
Gegenwärtig gibt es im Landkreis Miesbach 36 Feuerwehren, die jedoch keine einheitliche Statistik über die Anzahl der Feuerwehrler an der Altersgrenze führen. Riblinger schätzt, dass etwa fünf bis zehn Prozent der aktiven Mitglieder möglicherweise von der neuen Regelung profitieren würden. Es zeichnet sich ab, dass der Großteil der aktiven Mitglieder in den meisten Feuerwehren jünger ist, was sich in den Einsatzzahlen widerspiegelt.
Notwendigkeit der Anpassung
Einer der Beweggründe für die Erhöhung sei die zunehmende Anpassung der Altersgrenzen an das allgemeine Renteneintrittsalter. „Man muss ja auch längere Zeit arbeiten“, sagt Riblinger und fügt hinzu, dass es sinnvoll wäre, die Altersgrenzen für Ehrenamtliche an diese Entwicklungen anzupassen. Dies könnte nicht nur die Anzahl der verfügbaren Feuerwehrleute erhöhen, sondern auch deren Bereitschaft, an Einsätzen teilzunehmen. Gerade tagsüber, wenn viele Menschen beruflich beschäftigt sind, mangelt es häufig an ausreichendem Personal.
„Wer in Rente ist, hat tagsüber Zeit, um zu helfen,“ betont Riblinger und weist darauf hin, dass es vor allem die Tageseinsätze sind, die eine Herausforderung für die Feuerwehren darstellen. Nachts stehen in der Regel ausreichend Einsatzkräfte zur Verfügung.
Diskussion über zukünftige Altersregelungen
Ein aktuelles Thema in den Kreisen der Feuerwehr ist auch die Diskussion über eine mögliche Abschaffung der Altersgrenze insgesamt. Hier zeigt sich Riblinger zurückhaltend: „Solange jemand noch gesund ist und das machen kann, sehe ich darin kein Problem“. Dennoch gibt er zu bedenken, dass es sinnvoll wäre, Führungspersonal an eine Altersgrenze zu binden, um jüngeren Mitgliedern die Möglichkeit einzuräumen, Verantwortung zu übernehmen. Dies gelte insbesondere für Posten wie Kommandanten oder Zugführer.
Ein weiteres Thema ist die potenzielle Neuregelung zur gesundheitlichen Begutachtung älterer Einsatzkräfte. Riblinger hält von diesem Vorschlag wenig. Er sieht darin eine zusätzliche bürokratische Hürde, die den Feuerwehren aufgezwungen wird. „Bei Atemschutzträgern und Lkw-Fahrern ist eine ärztliche Untersuchung bereits vorgesehen, was auch richtig ist,“ meint Riblinger. Für die anderen Feuerwehrler erscheine ihm eine solche Regelung übertrieben.
Die Mitgliederzahlen bei den Feuerwehren bleiben ein sensibles Thema. Riblinger ist jedoch optimistisch: „Wir sind gut aufgestellt, im Landkreis haben wir eine gute Jugendarbeit“. Es sei allerdings bekannt, dass viele Mitglieder aus familiären Gründen oder wegen Umzugs aufhören. Daher ist die Suche nach Quereinsteigern von großer Bedeutung. Vor allem Arbeitnehmer, die tagsüber Zeit für Einsätze haben, besonders solche, die bereits im Ruhestand sind, sind dringend gesucht. Wie www.merkur.de berichtet, wird die Aussicht auf eine Erhöhung der Altersgrenze sicherlich zu anhaltenden Diskussionen und Überlegungen innerhalb der Feuerwehren führen.