In der Metropolregion Nürnberg wird die Wahl der Kirchenvorstände zum bedeutenden bevorstehenden Ereignis, an dem fast 1.500 Kandidatinnen und Kandidaten teilnehmen. Diese Zahl verdeutlicht das Engagement vieler Menschen, die sich für ihre Kirchengemeinden einsetzen möchten. Der Fürther Dekan Jörg Sichelstiel hebt hervor, dass die Mobilisierung der Kandidaten direkt aus positiven Erfahrungen mit der Kirche resultiert. Viele haben beim Kindergottesdienst, in der Kindertagesstätte oder sogar im Ukrainecafé ihre Bindung zur Kirche erlebt und möchten mitwirken.
Diese Wahl findet am 20. Oktober 2024 statt und umfasst alle evangelisch-lutherischen Gemeinden in Bayern, darunter die 139 Kirchengemeinden der vier Dekanate Nürnberg, Fürth, Erlangen und Schwabach. Ein wichtiger Aspekt ist, dass die Wahl nicht nur lokal wirkt, sondern auch eine strategische Betrachtung über die Grenzen einzelner Gemeinden hinausträgt. Die Nürnberger Dekanin Britta Müller hebt hervor, dass zukünftige Entscheidungen in den Kirchenvorständen regionale Überlegungen erfordern, zum Beispiel in der Kirchenmusik.
Wandel im Kirchenvorstand
Der Wandel in den Kirchenvorständen zeigt sich nicht nur in der Art und Weise, wie Informationen und Entscheidungen fließen, sondern auch in der spirituellen Dimension. Laut Schwabacher Dekanin Berthild Sachs wünschen sich die Gemeindevertreter eine tiefere Verbindung zu ihrem Glauben. Es gehe ihnen nicht mehr nur um praktische Angelegenheiten, wie die Wahl des Metzgers, sondern sie möchten ein Umfeld schaffen, das Geist und Spiritualität fördert. Unter dem Slogan „begeistert leiten“ strebt man an, dem Geist Gottes mehr Raum in den Gremien zu geben, was eine neue Richtung in der Kirchenvorstandsarbeit bedeutet.
Eine weitere Herausforderung für die anstehenden Wahlen ist die Wahlbeteiligung. Bei den letzten Wahlen 2018 wählten nur etwa 30 Prozent der Schwabacher und 19 Prozent der Nürnberger Gemeindemitglieder ihre Vertreter. Dies spiegelt sich auch in der gesamten Metropolregion wider, wo circa 310.000 Evangelische leben. Laut den neuesten Statistiken ist die evangelische Bevölkerung in dieser Region in den letzten sechs Jahren um rund 50.000 Menschen gesunken, was zusätzliche Anstrengungen für die Mobilisierung der Wähler erforderlich macht.
Ein Beispiel für künftige Zusammenarbeit
Wie Britta Müller feststellt, ist es bemerkenswert, dass trotz der Herausforderungen, die eine sich verändernde Kirche mit sich bringt, zahlreiche Kandidierende bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Dies ist nicht nur ein Zeichen für das Vertrauen in die Kirche, sondern auch eine Chance, wichtige Entscheidungen hinsichtlich der Nutzung von kirchlichen Gebäuden und der Organisation von Gemeindearbeit zu treffen. Der Wandel wird durch eine verstärkte Zusammenarbeit über die einzelnen Gemeinden hinaus geprägt sein, was insbesondere bei der Planung von kirchenmusikalischen Angeboten deutlich wird.
Die nächsten Monate könnten entscheidend sein, nicht nur für die Wahlen selbst, sondern auch für die zukünftige Ausrichtung der Kirche in der Metropolregion Nürnberg. Die Kandidatenauswahl und die geplante gemeinsame Aktion mit Fahnen und Bannern zur Wahlwerbung könnten dabei helfen, die Gemeinde zu mobilisieren und die Bedeutung der Kirchenvorstandsarbeit hervorzuheben. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.sonntagsblatt.de.