Im Raum Ingolstadt, besonders in Baar-Ebenhausen, haben betrügerische Anrufe, auch bekannt als «Schockanrufe», in den letzten Tagen stark zugenommen. Diese Anrufe zielen hauptsächlich auf Senioren ab und nutzen emotionale Manipulation, um finanzielle Vorteile zu erlangen. Ein 78-jähriger Rentner erlebte diese dreiste Masche, konnte jedoch rechtzeitig erkennen, was vor sich ging.
Der Betrug serviert eine gefährliche und beunruhigende Taktik: Ein falscher Polizist am Telefon erzählte dem älteren Herren, seine Tochter habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht und müsse nun eine hohe Kaution zahlen, um einer Haftstrafe zu entgehen. Dies ist ein klassischer Trick, den viele Betrüger verwenden, um schnelles Geld zu machen.
Erfolgreiche Festnahme von Betrügerinnen
Der besagte Rentner entschloss sich, den Betrügern einen Strich durch die Rechnung zu machen. Anstatt panisch zu reagieren, spielte er mit und gab vor, den Forderungen nachzukommen. Dies ermöglichte der Polizei, zur geplanten Geldübergabe zu kommen. Dabei wurden zwei Frauen im Alter von 43 und 46 Jahren festgenommen.
Die Jüngere der beiden Frauen wurde auf dem Grundstück des Rentners erwischt, während die Ältere zunächst flüchten konnte. Eine zügige Fahndung zeigte jedoch Erfolg; kurze Zeit später konnte auch sie gefasst werden. Ob die beiden Frauen bereits zuvor mit ihren betrügerischen Anrufen erfolgreich gewesen sind, bleibt bislang unklar, so ein Polizeisprecher. Die rasche Reaktion und der Scharfsinn des Rentners verhinderten einen weiteren möglichen Betrugsfall.
Die Polizei warnt eindringlich vor dieser Masche, die in der letzten Zeit verstärkt im Raum Ingolstadt auftritt. Am Mittwoch allein wurden 16 solcher betrügerischen Anrufe gemeldet. Dies zeigt, dass die Täter, oft als „Schockanrufer“ bezeichnet, sehr aktiv sind und sich vor allem auf verletzliche Zielgruppen konzentrieren, die emotionale Unterstützung benötigen.
Der Ernst der Lage
Die bedrohliche Seriosität dieser Anrufe sollte nicht unterschätzt werden. Die Täter nutzen die Angst der Anrufer, in diesem Fall die Notlage eines Angehörigen, aus, um ihr Ziel zu erreichen. Die emotionale Belastung, die solche Telefonate mit sich bringen, ist für viele Senioren schwer zu bewältigen. Wenn man sich der Gefahr nicht bewusst ist, besteht ein hohes Risiko, dass tatsächlich Geld überwiesen wird oder persönliche Daten preisgegeben werden.
Die Polizei empfiehlt, bei solchen Anrufen Misstrauen zu zeigen, um sich und andere zu schützen. Die Identität des Anrufers kann einfach vorgetäuscht werden, daher ist es wichtig, eigene Recherchen anzustellen oder einen Angehörigen um Rat zu fragen, bevor man irgendwelche finanziellen Entscheidungen trifft. Bei Verdacht auf Betrug sollten direkt die Behörden informiert werden.
– NAG