Ein bemerkenswertes Filmprojekt des Uniklinikums Erlangen hat die Aufmerksamkeit der Fachwelt auf sich gezogen, indem es mit dem Anerkennungs- und Förderpreis für Ethik in der Palliativversorgung ausgezeichnet wurde. Diese Ehrung wurde im Rahmen des 15. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) in Aachen verliehen, wie das Uniklinikum in einer offiziellen Mitteilung bekanntgab. Dabei wurde besonders das Engagement des Teams gewürdigt, das unter der Leitung von Dr. Caroline Hack steht und sich aktiv um die Sensibilisierung der Gesellschaft für das oftmals Tabu behaftete Thema des Lebensendes bemüht.
Das innovative Projekt mit dem Titel „Leben – Sterben: Lasst uns darüber reden!“ zielt darauf ab, die Themen Hospiz- und Palliativversorgung einer breiten Öffentlichkeit verständlich zu vermitteln. Im Mittelpunkt des Films steht eine fiktive Person, die an Krebs erkrankt ist. Der Film begleitet sie auf ihrem Weg bis zur finalen Versorgung. Dieses eindrucksvolle Format soll helfen, Ängste abzubauen und das Bewusstsein für die Herausforderungen, die mit dem Lebensende verbunden sind, zu schärfen.
Zusammenarbeit und Umsetzung
Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit verschiedenen Abteilungen des Uniklinikums Erlangen sowie regionalen Organisationen durchgeführt. Zu den Kooperationspartnern gehören unter anderem die Bereiche Anästhesiologie und Palliativmedizin, sowie lokale Einrichtungen wie das Hospiz am Ohmplatz und der Hospiz Verein Erlangen e. V. Durch diesen interdisziplinären Ansatz konnte ein breites Spektrum an Fachwissen und Perspektiven in das Projekt integriert werden.
Im Rahmen von Veranstaltungen wurde der Film präsentiert, wobei Experten des Uniklinikums die gezeigten Szenen kommentierten. Dies ermöglichte es den Anwesenden, Fragen zu stellen und sich aktiv mit den schwierigen Themen auseinanderzusetzen. Prof. Dr. Alfred Simon, der als Laudator das Projekt ehrte, hob die Originalität des Ansatzes hervor. Er erklärte, dass das Projekt auf kreative und zugängliche Weise verschiedene ethische Fragestellungen der Hospiz- und Palliativversorgung anspreche.
„Es ist ein guter, niederschwelliger Einstieg in die Diskussion über diese wichtigen Themen“, sagte Simon. „Es geht darum, Ängste zu reduzieren und Menschen zu empowern, sich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen.“ Diese Möglichkeit, sich mit den Themen auf eine verständliche und respektvolle Weise zu beschäftigen, wurde von vielen Anwesenden als äußerst wertvoll empfunden.
Nachhaltigkeit und Sichtbarkeit
Ein bemerkenswerter Aspekt des Projekts ist die Nachhaltigkeit. Die frei zugänglichen Film- und Lehrmaterialien sind so gestaltet, dass sie leicht in anderen Kontexten verwendet werden können. Dies fördert eine anhaltende Auseinandersetzung mit ethischen Fragestellungen im Alltag der Menschen. Der Preis, der mit 6.000 Euro dotiert ist, soll dazu beitragen, die Bedeutung ethischer Themen in der Hospiz- und Palliativversorgung weiter zu unterstreichen.
Mit dieser Auszeichnung untermauert die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin, die seit ihrer Gründung im Jahr 1994 über 6.500 Mitglieder vernetzt, ihr Engagement für die Weiterentwicklung der Palliativmedizin auf allen Ebenen. Das Ziel der Gesellschaft ist klar: die Palliativversorgung soll besser verständlich und zugänglicher für alle gemacht werden. Das Uniklinikum Erlangen setzt mit diesem preisgekrönten Projekt einen wichtigen Schritt in diese Richtung und zeigt, wie kreative Ansätze nicht nur informieren, sondern auch zur Empathie und zum Verständnis anregen können.
Mehr über diesen bedeutenden Fortschritt in der Palliativversorgung und die herausragende Arbeit des Uniklinikums Erlangen erfahren Sie in dem Artikel von www.infranken.de.