In Erding brodelt es in der Wohnungsbau-Szene! Die Baugenossenschaft plant, durch Nachverdichtung auf 25.000 Quadratmetern bis zu 400 neue Wohnungen zu schaffen. Doch ein großes Problem steht im Raum: Wo sollen all die Autos parken? Karsten Vieth, Vorstand der Baugenossenschaft, schilderte die Herausforderungen bei der Schaffung bezahlbarer Wohnungen auf der Jahreshauptversammlung des Mietervereins. „Bezahlbares Wohnen ist eine zentrale Säule für den gesellschaftlichen Zusammenhalt“, betonte er, während die Bau- und Sanierungskosten in die Höhe schießen.
Die Lösung? Die Baugenossenschaft will selbst Hand anlegen und Handwerksbetriebe im eigenen Haus beschäftigen, um Kosten zu sparen. „Wir müssen wachsen“, erklärte Vieth, während er von Plänen zum Ausbau des Alten Holzgartens berichtete, wo aus 22 Wohnungen 44 werden sollen. Doch ein Gesetz steht dem Vorhaben im Weg, das die Gebäudeklassen regelt. „Wir haben noch nicht den richtigen Weg gefunden“, bedauerte Vieth, der dennoch optimistisch bleibt und mit Architekten über mögliche Lösungen spricht.
Stellplatzproblematik und Verkehrswachstum
Die Stellplatzsatzung der Stadt macht es der Baugenossenschaft schwer, neue Wohnungen zu schaffen. „Wir brauchen kein Auto, wenn wir so nah an der S-Bahn wohnen“, so Vieth, doch Grünen-Stadtrat Gerhard Ippisch konterte mit alarmierenden Zahlen: In den letzten zehn Jahren wuchs die Erdinger Bevölkerung um 8 Prozent, während die Zahl der zugelassenen Autos um 28 Prozent anstieg. „Wir haben in Erding ein Problem mit dem stehenden Verkehr“, warnte er und forderte einen „Kulturwandel“.
Die Baugenossenschaft setzt auf Anreize, etwa durch die Bereitstellung von Ladeinfrastruktur für Carsharing-Autos. Vize-Bürgermeisterin Petra Bauernfeind schlug vor, den tatsächlichen Stellplatzbedarf der Mieter in eine gerechte Satzung zu gießen. Trotz aller Herausforderungen bleibt Vieth optimistisch: „Nachverdichtung ist das Gebot der Stunde!“ Ein Architektenwettbewerb für die Görresstraße soll neue Wohnräume schaffen und die Stadtentwicklung vorantreiben. „Es muss heißen: Da will ich wohnen, nicht, da muss ich wohnen“, so Vieth entschlossen.