Am Teerweiher in Berglern, einem idyllischen Platz, der einst eine Kiesgrube war, scheint die Zeit stillzustehen. Die Bevölkerung hat klare Vorstellungen davon, wie dieser Ort bleiben soll: in Ruhe und Abgeschiedenheit. Die Badegäste haben den Wunsch geäußert, dass möglichst wenig über diesen geheimen Rückzugsort geschrieben wird, um den massenhaften Ansturm anderer Besucher zu vermeiden. Doch trotz dieser Bitte muss er in unserer Berichterstattung vorkommen, denn er ist ein wichtiger Teil der Freizeitkultur in der Region.
Das Gewässer, das sich in der Nähe der Straße nach Freising befindet und etwa zwei Drittel im Besitz eines Fischereivereins und ein Drittel im Besitz der Gemeinde ist, zieht nicht nur Einheimische, sondern auch Radfahrer aus der Umgebung an. Die Gemeinde hat 2022 den Pachtvertrag mit der Eigentümerfamilie erneuert, was eine Neuordnung des Badebetriebs mit sich brachte. Dies geschah sogar mit anwaltlicher Unterstützung, was die Bedeutung und die Komplexität der Pachtverhältnisse deutlich macht.
Ein Rückzugsort ohne Schnickschnack
Was die Infrastruktur angeht, so gibt es hier nichts, was man als überflüssigen Luxus bezeichnen könnte. Keine Stege, keine sanitären Anlagen und, ganz wichtig, kein Kiosk. Die Einheimischen sind sich einig: “Hier gibt’s kein Remmidemmi”, betont Franz Wenger aus Moosburg, der regelmäßig mit seiner Frau Hilde zum Baden kommt. Für sie ist dieser Ort ein Platz, um der Hektik des Alltags zu entfliehen und die Natur in Ruhe zu genießen.
Der schmale Kiesbereich, der als Liegefläche dient, hält die Menge in Schach, und selbst Parkplätze sind rar, was bedeutet, dass Besucher oft an der Zufahrtsstraße parken müssen. All diese Faktoren tragen dazu bei, dass der Teerweiher seinen Charme und die Abgeschiedenheit bewahrt hat. Die Wengers berichten, dass die Einheimischen aktiv dafür sorgen, dass der Platz in seinem natürlichen Zustand bleibt, und dass es keine wilden Camper mehr gibt. Dank des Gemeinschaftssinns und der klaren Ansagen an solche Besucher ist das Problem behoben worden.
Ein Verbot von offenem Feuer wurde eingeführt, um die Brandgefahr zu minimieren. Dieses Verbot hat die Gemeinde zum Schutz der Natur ausgesprochen und die fortwährende Reinigung des Platzes wird durch regelmäßige Leerungen der Mülltonnen unterstützt, die hier aufgestellt sind. Der Respekt vor der Natur ist offensichtlich, denn die Gäste nehmen ihren Müll mit oder entsorgen ihn an den vorgesehenen Stellen.
Ein Ort mit Geschichte
Der Teerweiher hat nicht immer die friedliche Ausstrahlung, die ihm heute eigen ist. Ursprünglich stand auf diesem Gelände eine Asphalt-Mischanlage, betrieben von einer Firma aus Niederbayern. Die Überreste dieser Industrie sind längst verschwunden, und die Anwohner profitieren nun von einem Gewässer, das für viele von ihnen ein gut gehütetes Geheimnis ist. Otmar Lerch, der Vizebürgermeister von Berglern, gibt Aufschluss über die Herkunft des Namens Teerweiher. Er weist darauf hin, dass die asphaltierte Vergangenheit und der Kiesabbau die Grundlage für die heutige Attraktivität dieses Platzes bilden.
Inmitten dieser Naturlandschaft haben die Kinder des SV Eintracht Berglern schon einen kleinen Teichfrosch entdeckt, der sich am Rande des Wassers versteckt. Solche Szenen tragen zur besonderen Atmosphäre am Teerweiher bei. Der Platz ist nicht nur eine Erholungsstätte, sondern auch ein wichtiger Lebensraum für die lokale Fauna, der durch den Badebetrieb nicht gestört zu werden scheint.
Ein Klares Bild
Zusammengefasst: Der Teerweiher in Berglern bietet eine einfache, naturnahe Bademöglichkeit ohne überflüssige Einrichtungen. Die für andere Badeplätze übliche Aufsicht oder Rettungsdienste fehlen hier, was diesen Ort besonders macht. Die Menschen schätzen die Ruhe und natürliche Schönheit, und die Einheimischen setzen sich aktiv für den Erhalt dieser Idylle ein. Die Verbindungen zwischen den Bewohnern und diesem Ort sind stark, und das zeigt sich in ihrer Pflege des Geländes und der Aufrechterhaltung der natürlichen Ordnung.
Badegewässer und Umweltbewusstsein
Die Auswirkungen des Badebetriebs auf die Umwelt sind oft schwer einschätzbar, besonders in natürlichen Gewässern wie dem Teerweiher in Berglern. Eines der Hauptanliegen der Anwohner ist es, dieses fragile Ökosystem zu erhalten. In den letzten Jahren hat das Umweltbewusstsein der Bevölkerung zugenommen, was sich in einem stärkeren Fokus auf Sauberkeit und Naturschutz widerspiegelt.
Viele Badegäste, wie die Wengers, sind sich der ökologischen Verantwortung bewusst und fördern aktiv einen respektvollen Umgang mit der Natur. Das Mittragen von Müll und das Einhalten von Regeln zum Schutz von Flora und Fauna tragen zu einem harmonischen Miteinander zwischen Mensch und Natur bei.
Froschpopulation und Biodiversität
Die Beobachtung des Teichfrosches, der in der Nähe des Ufers lebt, verdeutlicht die biologische Vielfalt des Teerweihers. Teichfrösche sind nicht nur eine wichtige Art im Ökosystem, sondern auch ein Indikator für die Wasserqualität. Eine intakte Froschpopulation weist auf ein gesundes und ausgewogenes Gewässer hin. Die Erhaltung solcher Lebensräume ist entscheidend, sowohl für die Tierarten als auch für die Badegäste.
Um den Teichfrosch und andere Tiere zu schützen, sollten Gewässer wie der Teerweiher regelmäßig auf ihre Qualität untersucht werden. Naturschutzverbände und örtliche Behörden könnten hier eine entscheidende Rolle spielen, indem sie Aufklärungskampagnen durchführen und Informationen über den Schutz der Biodiversität bereitstellen.
Die Rolle der Gemeinde und lokale Maßnahmen
Die Gemeinde Berglern hat durch den Pachtvertrag und die Neuregelung des Badebetriebs Verantwortung übernommen, um die Nutzung des Teerweihers im Einklang mit den Interessen der Gemeinschaft zu gestalten. Die Entscheidung, keinen Kiosk oder sanitären Anlagen einzurichten, zielt darauf ab, den natürlichen Charme des Gewässers zu bewahren und es vor übermäßiger Kommerzialisierung zu schützen. Dies könnte jedoch auch Herausforderungen darstellen, insbesondere wenn es um die Sicherheit und die Reinigung des Badebereichs geht.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die soziale Kontrolle der Badegäste. Die Tatsache, dass Anwohner aktiv gegenüber möglichen Missständen oder Fehlverhalten in der Umgebung des Teerweihers eingreifen, spricht für ein starkes Gemeinschaftsgefühl und das Engagement der Bewohner. Solche sozialen Normen können erheblich zur Sauberkeit und zur Erhaltung der natürlichen Umgebung beitragen.
Statistiken zur Wasserqualität und Nutzung von Badegewässern
In Deutschland gibt es strenge Richtlinien zur Überwachung der Wasserqualität von Badegewässern, ergänzt durch regelmäßige Prüfungen. Laut dem Umweltbundesamt liegt die Anzahl der als „ausgezeichnet“ eingestuften Badegewässer bei über 80 Prozent, was die hohe Qualität vieler natürlicher Gewässer belegt. Für den Teerweiher bei Berglern sind ähnliche Fällen wichtig, da diese Statistiken eine Bewertung und die Attraktivität des Badens in diesem Gewässer untermauern könnten.
Darüber hinaus belegen Umfragen, dass eine wachsende Anzahl von Menschen in Deutschland natürliche Badeplätze bevorzugt, die weniger überfüllt und unkomplizierter sind. Die Beliebtheit solcher Plätze dürfte durch die zunehmende Anzahl an Naturliebhabern und Campern, die nach Erholungsgebieten abseits des Massentourismus suchen, weiter steigen.
– NAG