Eine plötzliche Gewitterfront hat in der Nacht zum Dienstag den westlichen Landkreis Freising in Deutschland heftig getroffen und für zahlreiche Überschwemmungen gesorgt. Wie Kreisbrandinspektor Helmut Schmid berichtete, fielen lokal bis zu 70 Liter Regen pro Quadratmeter in kurzer Zeit, was zu vollgelaufenen Kellern und überfluteten Straßen führte. Rund 250 Feuerwehrleute waren im Einsatz, um die Wassermengen in den Griff zu bekommen. Insgesamt wurden über 100 Einsätze verzeichnet.
Besonders betroffen war der Ort Sünzhausen, wo eine „meterhohe Flutwelle“ durch die Straßen schwappte und alles mitriss, was nicht fest verankert war. Niklas aus Sünzhausen berichtete, dass die Wassermassen selbst Zubehör wie Gartenmöbel mit sich rissen. Auch in den angrenzenden Orten wie Massenhausen und Fahrenzhausen waren die Feuerwehrkräfte pausenlos im Einsatz, um das Schlimmste abzuwenden. So stellte Schmid fest, dass auch das Feuerwehrhaus in Giggenhausen vom Hochwasser betroffen war. „Das war schon heftig“, resümierte er die Situation.
Hilfe aus dem Landkreis
In Kleineisenbach, einem Teil von Fahrenzhausen, wurden 100 Sandsäcke benötigt, um ein landwirtschaftliches Anwesen zu schützen. Die Zusammenarbeit war entscheidend, da 35 Feuerwehren im gesamten Landkreis aktiv wurden. Zusätzlich leistete das Technische Hilfswerk (THW) Freising mit 25 Einsatzkräften und vier Fahrzeugen Unterstützung.
Die Koordination der Einsätze war eine Herausforderung. Um die integrierte Leitstelle Erding zu entlasten, wurde die Kreiseinsatzzentrale der Feuerwehr in Freising aktiviert. Diese war mit sechs Ehrenamtlichen besetzt, die bis in die frühen Morgenstunden an der Einsatzbearbeitung arbeiteten. Hauptsächlich konzentrierten sich die Feuerwehrleute auf das Auspumpen von Kellern, insbesondere in Thalhausen und Kirchdorf.
Unvorhergesehene Entwicklungen
Besonders unglücklich war, dass das Wetter sich ohne eine vorherige Warnung entwickelt hatte. „Es kam überraschend“, bekräftigte Schmid. Glücklicherweise gab es keine Personenschäden, und alle Einsatzkräfte blieben unverletzt. Dennoch war die Situation für viele Bürger frustrierend, insbesondere nach den ökologischen Schäden des Hochwassers, das nur einige Monate zuvor im Juni auftrat. „Das Wasser in den Gebäuden ist schlimm genug“, sagte Schmid und betonte die Notwendigkeit, Lehren aus derartigen Ereignissen zu ziehen.
Ein weiterer Vorfall ereignete sich in Gremertshausen gegen 2.45 Uhr, wo ein Kabelbrand in einem Mehrfamilienhaus ausbrach. Ein Hausbewohner hatte zunächst das flackernde Licht für ein Gewitter gehalten, stellte jedoch bald Rauch fest. Die Feuerwehr musste anrücken, um die Hitze in der Rigipsdecke oberhalb des Brandherdes zu überprüfen und die über der Heizung liegende Dämmung zu löschen. Obwohl der Brand schnell eingedämmt werden konnte und keine Verletzten zu beklagen waren, ist der Schaden mit rund 50.000 Euro beträchtlich. Die Brandursache wird auf einen technischen Defekt zurückgeführt.
Für weitere Informationen und Details zu den Einsätzen und Schäden können die Berichte auf www.merkur.de nachgelesen werden.