Die Schiedsrichtergruppe Erding hat einen bemerkenswerten Meilenstein erreicht, indem sie die größte Anzahl an neuen Schiedsrichtern in ihrer Geschichte ausgebildet hat. Im August 2024 wurden insgesamt 74 Nachwuchs-Schiedsrichter ausgebildet, darunter 46 direkt aus den Erdinger Vereinsreihen, bestehend aus 44 Jungen und 2 Mädchen. Hinzu kommen 28 externe Schiedsrichter, die sich für den Lehrgang angemeldet hatten. Diese Entwicklung ist nicht nur ein Zeichen für ein anhaltendes Interesse am Fußball, sondern auch für das Engagement der Verantwortlichen in der Region.
„In den letzten Jahren haben wir stets nach den minimalen Teilnehmerzahlen gefragt, um einen Schiedsrichterkurs anbieten zu können“, sagte Wolfgang Karl, der Lehrwart der Gruppe Erding. „Jetzt haben wir so viele Interessierte, dass wir extrem positiv überrascht sind. Von den jährlichen Bemühungen, mindestens zehn engagierte Sportler zu gewinnen, sind wir weit entfernt. Es war erfreulich zu sehen, dass wir in der Lage waren, einen vielfach nachgefragten Kurs zu organisieren.“
Ein Fokus auf Gewaltprävention
Ein besonderes Highlight des Lehrgangs in diesem Jahr war der Besuch von Theresa Hoffmann, die erstmals eine Schulung über Gewaltprävention für die Nachwuchs-Schiedsrichter leitete. „Dieses Thema beschäftigt viele Eltern. Sie haben ein berechtigtes Interesse daran, zu erfahren, wie der Verband darauf achtet, dass ihre Kinder vor gewalttätigen Vorfällen geschützt sind“, erklärte Karl. Der Vortrag von Hoffmann wird als eine wichtige Initiative angesehen, um sicherzustellen, dass die neuen Schiedsrichter auch für solche Probleme sensibilisiert sind.
Hoffmann, die auch Abteilungsleiterin für gesellschaftliche Verantwortung im Berliner Fußballverband ist, betonte die Notwendigkeit, sich auf mögliche Schwierigkeiten auf dem Spielfeld vorzubereiten. „Bereitet euch zu Hause auf Situationen vor, die ihr im Fußball erleben werdet. Es ist entscheidend, gut vorbereitet zu sein“, so ihr Credo. Dieses Wissen ist zwar nie gewünscht, könnte jedoch in gewissen Momenten von großer Bedeutung sein.
Der viertägige Kurs wurde von den jungen Schiedsrichtern aufmerksam verfolgt und bietet nun eine solide Grundlage für die Herausforderungen, die vor ihnen liegen.
Praxisnahe Einsetzen der Jugendlichen
Der nächste Schritt für die frisch ausgebildeten Schiedsrichter wird sein, ihr erlerntes Wissen in der Praxis anzuwenden. Die erste Herausforderung besteht darin, dass die Jugendlichen in Tandems mit erfahrenen Kollegen arbeiten, um an ihren Fähigkeiten zu feilen. „Das ist ein wichtiger Ausbildungsansatz, um den neuen Schiedsrichtern Vertrauen zu vermitteln und sie gleichzeitig auf schwierige Situationen vorzubereiten“, sagte Knut Friedrich, der Obmann der Gruppe.
Er fügte hinzu, dass die Jugendlichen großes Engagement zeigen, was die Verantwortlichen optimistisch stimmt. „Es wird nicht einfach sein, aber wir tun das gerne für unsere Vereine. Wir hoffen auf die Unterstützung und Akzeptanz der älteren Schiedsrichter, die uns helfen, diese neuen Talente zu fördern,“ erklärte Friedrich.
Der Lehrgang markiert nicht nur einen Abschluss, sondern ist auch der Anfang weiterer Pläne. Die Gruppe plant bereits den nächsten Kurs für 2025 und bleibt zuversichtlich, dass sie auch in Zukunft junge Schiedsrichter anlocken wird. „Jetzt sind wir froh, dass wir diesen Mammutkurs erfolgreich abgeschlossen haben, und wir freuen uns auf die kommenden Herausforderungen“, sagte Friedrich abschließend.
– NAG