Erding

Hightech auf dem Bauernhof: Familie Nußrainer setzt auf moderne Landwirtschaft

Auf dem Hof der Familie Nußrainer in Katterloh, Gemeinde Pastetten, sorgt ein innovativer Melkroboter seit 2015 dafür, dass die rund 80 Milchkühe selbstständig und regelmäßig gemolken werden, was nicht nur die Arbeit erleichtert, sondern auch zur Gesundheit der Tiere beiträgt und die moderne Landwirtschaft revolutioniert.

Auf dem Hof der Familie Nußrainer in Katterloh, einem idyllischen Weiler in der Gemeinde Pastetten, ist die Landwirtschaft längst im digitalen Zeitalter angekommen. Inmitten der ländlichen Idylle, wo Kühe und Kälber das Bild bestimmen, begegnen den Besuchern innovative Technologien, die den Alltag der Familie entscheidend erleichtern.

Die Nußrainers, Hubert und Maria, betreiben mit ihren drei Kindern eine Vollerwerbslandwirtschaft auf 55 Hektar. Während Hubert (44) die Interessen des Hofes leitet, kümmert sich Maria (42) um die Tierhaltung. Diese familiäre Struktur, bei der jeder seinen Beitrag leistet, ist das Herzstück des Hofes und spiegelt sich auch in der sorgsamen Betreuung der rund 80 Milchkühe wider.

Technologie im Einklang mit Tradition

Auf dem Hof tragen die Kühe ihren Namen mit Stolz und sind nicht nur anonymes Vieh. Jede Kuh hat eine spezielle Halskette, die mit einem Transponder ausgestattet ist, der ihre Melkzeiten regelt. Diese Technik bedeutet, dass die Kühe völlig selbstständig zu den Melkrobotern gehen können, und zwar zu jeder Tages- und Nachtzeit – das ganze Jahr über. Maria Nußrainer erklärt begeistert: „Die Kühe sind alle sechs Stunden melkberechtigt. So können wir sicherstellen, dass es ihnen gut geht.“

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Im Jahr 2015 wurde ein neuer Laufstall erbaut, der den Tieren mehr Luft, Licht und Platz bietet. Ein großer, wärmegesteuerter Ventilator sorgt dafür, dass die Luft im Stall zirkulieren kann und die Körpertemperatur der Kühe reguliert wird. Wenn die Außentemperatur eine kritische Grenze erreicht, aktiviert der Ventilator automatisch seine Funktionen. „Das ist besonders wichtig, um die Gesundheit der Tiere zu gewährleisten“, sagt Hubert, der jede seiner Kühe persönlich kennt.

Aber das Hightech-Engagement der Nußrainers geht über die Melkroboter hinaus. Ein Einschlussgerät, ein sogenannter Bolus, wird den Kühen verabreicht, um Gesundheitsdaten direkt aus dem Magen zu erhalten. Dieser kleine technische Helfer misst wichtige Parameter wie Temperatur, Bewegung und Trinkverhalten. So werden Krankheiten frühzeitig erkannt, und der Hof hat die Möglichkeit, schnell zu reagieren, was die Gesundheit der Kühe erheblich verbessert.

Der Nachwuchs übernimmt das Ruder

Während Hubert und Maria den Hof mit viel Hingabe führen, ist auch der nächste Generationenwechsel bereits in Planung. Ihr Sohn Anton (16) plant, nach seiner Ausbildung als Maurer auf die Landwirtschaftsschule zu gehen, um den Hof langfristig zu übernehmen. Seine jüngeren Geschwister, Magdalena (19) und Andreas (15), unterstützen die Familie ebenfalls, wobei Magdalena eine Karriere als Kinderpflegerin eingeschlagen hat.

Die Nußrainers sind stolz auf ihren Familienbetrieb und die Möglichkeit, ihre Kinder in die Prozesse des Hofes einzubeziehen. „Wir sind Bauern, keine Büroangestellten“, bringt es Maria auf den Punkt und verweist auf die enormen bürokratischen Hürden, die die Landwirtschaft heutzutage belasten. Sie wünscht sich von der Gesellschaft mehr Wertschätzung für die harte Arbeit, die in der Landwirtschaft steckt.

Um den Kontakt zur Bevölkerung zu stärken, veranstaltet die Familie regelmäßig Hofführungen, insbesondere für Schulklassen und Kindergruppen. „Wir möchten den Kindern zeigen, wo ihre Lebensmittel wirklich herkommen“, erklärt Hubert. Die Begeisterung der Kinder für die Landwirtschaft und das Verständnis für die Arbeitsweise sind für die Nußrainers von großer Bedeutung.

Während die Familie mit aufregender Technik aufwartet, äußert Maria den Wunsch nach mehr Anerkennung in der Gesellschaft: „Die Menschen kaufen Erdbeeren aus dem Ausland im Winter, ohne die ökologischen Folgen zu bedenken, während wir hier jeden Tag arbeiten, um hochwertige Lebensmittel zu produzieren.“ Diese Diskrepanz zwischen urbanem Konsumverhalten und ländlicher Realität ist ein Punkt, den die Familie Nußrainer gerne hervorheben möchte.

– NAG

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