In der ohnehin als wohlhabend geltenden Stadt Erding gibt es düstere Nachrichten: Hier leben Menschen an der Armutsgrenze – ja, sogar darunter! Unter dem impulsiven Vorstoß von Stadträtin Helga Stieglmeier (Grüne) wurde jetzt zum ersten Mal eine detaillierte Armutsstudie in Auftrag gegeben. Diese beunruhigenden Fakten und Statistiken wurden am Dienstag von Diplom-Statistiker Christian Rindsfüßer im Stadtrat präsentiert.
Der Bericht offenbart ein alarmierendes Stadt-Land-Gefälle, das sich vor allem in den rasant steigenden Wohnkosten widerspiegelt. Obwohl das Einkommen in Erding im Vergleich zu ländlichen Regionen höher ist, müssen viele Menschen hier in überteuerten Mietwohnungen leben – 60 Prozent der Haushalte sind Mieter! Im Gegensatz dazu kommen Bewohner in benachbarten Gemeinden kaum an Mietangebote heran, was die Situation für sozial schwächer Gestellte unerträglich macht.
Alarmierende Sozialleistungen
Der Hauptindikator für das Ausmaß der Armut in der Region ist die Anzahl der Sozialleistungen, und die Zahlen sind erschreckend! Die Anträge stiegen besonders durch die hohen Zuwanderungen zahlreicher Geflüchteter in den Jahren 2015/2016 und 2022. Der erschreckende Befund: Mindestens 50 Prozent der Leistungsempfänger in Erding sind nichtdeutscher Herkunft. Besonders besorgniserregend ist die Situation von Alleinerziehenden und Kindern unter 15 Jahren, die in Erding drastisch überrepräsentiert sind.
Doch das ist noch nicht alles: 17 Prozent der Erdinger müssen mit einer Kaufkraft von unter 1500 Euro monatlich auskommen – das sind 1 von 6 Bürgern! Umso wichtiger sind die „Handlungsempfehlungen“, die Rindsfüßer im Stadtrat vorlegte: von der Förderung der Tafel Erding bis hin zu kostengünstigen Freizeitangeboten für Kinder. Und der soziale Wohnungsbau? Auch hier kommt man nicht umhin, anzupacken!
Ein persönlicher Appell
Stadträtin Helga Stieglmeier wandte sich berührend ans Gremium. Ihre eigene Erfahrung mit Armut ist ein bewegendes Zeugnis, das den Zahlen menschliches Leben verleiht. „Hinter den nackten Zahlen stehen Menschen, die oft nur für das Nötigste kämpfen“, betont sie mit Nachdruck. Die Stadtspitze will nun mit vereinter Kraft daran arbeiten, die drängenden Probleme zu bewältigen!