Alarmstufe Rot in Dorfen! Ein riesiger Signalkrebs, über 20 Zentimeter groß, wurde am Sonntagabend, dem 27. Oktober, auf einem Gehweg neben der Isen entdeckt. Manuela Wolfsbauer und ihr Mann waren auf dem Weg in die Innenstadt, als ihr Mann fast auf das Ungeziefer trat. Ein Foto des Schreckens wurde in der Facebook-Gruppe Dorfen geteilt, und die ersten Kommentare lobten die Natur mitten in der Stadt. Doch die Freude währte nicht lange: Experten des Wasserwirtschaftsamtes München identifizierten den Krebs als gefährlichen Signalkrebs, der eine ernsthafte Bedrohung für das lokale Ökosystem darstellt.
Diese invasive Art aus Nordamerika breitet sich rasant in Bayern aus und hat bereits die Bestände von heimischen Fischen und Fröschen massiv dezimiert. In der Umgebung von Winhöring, wo die Signalkrebse vor 15 Jahren erstmals auftauchten, sind sie mittlerweile die dominierende Spezies. Die Fischbestände, insbesondere die von Rotaugen und Lauben, sind um erschreckende 90 Prozent eingebrochen. Fischer haben ihre Taktik geändert und fangen nun die Krebse mit Reusen, da herkömmliches Angeln kaum noch möglich ist.
Die unaufhaltsame Invasion
Die Ausbreitung der Signalkrebse ist nicht aufzuhalten! In der Oberpfalz wurden seit Mai 2020 über 100.000 Signalkrebse aus den Gewässern entfernt, doch ein Ende ist nicht in Sicht. Auch in den Zuflüssen von Inn und Isar sind sie bereits weit verbreitet. In Dorfen gibt es zwar keine Edelkrebse mehr, die durch die Krebspest gefährdet werden könnten, doch die Gefahr für die seltenen Steinkrebse in der Nähe ist real. Wenn die Signalkrebse dort ankommen, könnte es auch für diese Art das Aus bedeuten.
Die Experten sind sich einig: Ein gesetzlich und ethisch vertretbares Mittel zur Bekämpfung der Signalkrebse gibt es nicht. Der Landesfischereiverband appelliert an die Anglervereine, Reusen und Krebsteller einzusetzen, um die Invasion zumindest einzudämmen. Doch die Situation ist ernst: Ein Rückgang der Fische könnte auch die Mückenpopulation beeinflussen und zukünftige Sommer unerträglich machen. Die Natur in Dorfen steht am Abgrund – und die Zeit drängt!
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