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125 Jahre Schlüter-Traktoren: Ein Fest für die Legende in Hallbergmoos!

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Am Schlüter-Steuer: Johann Helminger, hier auf dem raren Model AS 45 sitzend, hat vor 24 Jahren den ersten Fanclub vor der Haustüre gegründet. © Oestereich

Vor 125 Jahren wurden die Schlüter-Werke in Freising gegründet. Bis heute ist die Traktor-Marke eine Institution. Ein Experte erklärt, warum.

Auch 31 Jahre nach Stilllegung der Werke ist Schlüter immer noch eine Institution im Landkreis Freising. Am kommenden Wochenende, 21. und 22. September, feiert der Schlüterclub Freising das 125-jährige Gründungsfest des legendären Traktoren-Herstellers. Das FT hat mit Johann Helminger, dem Initiator des Schlüterclubs, über die legendären Fahrzeuge gesprochen, was sie noch heute besonders macht, und warum der Betrieb damals unterging.

Herr Helminger, wie ist ihr Faible für Schlüter-Traktoren entstanden?

Ich bin als junger Mann, nach meiner Lehre zum Landwirt, als Betriebshelfer in den Landkreis Erding gegangen. Dort habe ich Kontakt zu bestimmte Schleppertypen gehabt. Das Prägende war damals auf Gut Grünbach, wo Schlüter-Schlepper im Einsatz waren – ein 95’er und ein 125‘er. Das war 1976 – und damals etwas Überdimensionales. Die Formgebung und die Bärenkräfte der Schlüter waren einmalig.

Sie sind den Schlüter-Werken dann noch nähergekommen.

Ja, nach einem kurzen Abstecher zu einer Spedition für landwirtschaftliche Güter, war mir klar: Ich will zu den Schlüter-Werken. Es war dann auch eine Stelle ausgeschrieben: als Lkw-Fahrer für Schleppertransporte und Vorführungen. Ich bin tatsächlich zum Zug gekommen. Da war ich 24 Jahre alt. Dann wurde ich gefragt, ob ich auch Vorführungen machen könnte.

Was musste man können?

Du musst eine Ahnung vom Pflügen haben, die Arbeitsmaschinen und ihre Einstellungen kennen. Aus meiner Zeit als Betriebshelfer wusste ich das alles. Und du musst den Schlepper so beherrschen, damit du die Landwirte überzeugen kannst.

Obervorführer der Schlüter-Werke war Karl-Heinz Fischer, der Vater des Schauspielers Dieter Fischer.

Das war sicherlich der bekannteste Vorführer und ein Fuchs. Der hatte Schlüter quasi im Blut, hat die Fahrzeuge gekannt wie kein anderer. Jeden Schlepper, aber gerade die großen Profi-Trucks.

Der Schlüter war damals führend.

Ja, aber das war auch teilweise sein Problem. Er war seiner Zeit immer voraus. Angefangen von der Kippkabine über die Motorisierung bis zur höheren Geschwindigkeit. Er war immer stärker. Der Kunde war mitunter nicht so weit zu sagen, das brauche ich jetzt. Heute ist das ganz anders.

Der Schlüter hat also mehr Wumms gehabt.

Ja, man könnte sogar sagen, er war ein Gutsherren-Traktor. Wir sind zu Grafen gefahren, die uns im Jagdanzug empfangen haben – in Deutschland, aber auch viel im damaligen Jugoslawien. In Ossiek gabs ein riesiges Gut mit    96000 Hektar. Die ganz großen Schlüter mit 320 bis 500 PS haben wir auf einem Lkw runtergefahren. Es ist dokumentiert, dass ein Profi-Truck 3500 in 17 Monaten satte 5300 Betriebsstunden gefahren ist. Die Schlüter waren da Tag und Nacht in drei Schichten im Einsatz. Sie sind auch in Braunkohle-Bergwerken gelaufen und haben im Tagebau 100-Tonnen-Kabel-Rollen gezogen. Wir waren dort mal bei einer Vorführung, da haben sie uns die Rollen durch Schlamm ziehen lassen, der ging fast hoch bis zur Kabine.

Man verbindet Schlüter mit der Farbe Rot.

Tatsächlich war Grün die Standard-Farbe. Rot-silber war immer was Nobles und mit Aufpreis. Und dann gab es noch den silberfarbenen Highspeed mit 50 km/h in den 1980’er Jahren, Silberpfeil genannt.

Wie lang waren sie bei den Schlüter-Werken?

Nur für vier Jahre, weil ich dann am heimischen Hof gebraucht wurde. Aber es war rückblickend gesagt meine schönste Zeit. Ich habe dann, wenn man mich gebraucht hat, bis 1990 noch ausgeholfen.

Warum ging’s mit Schlüter zu Ende?

Anton Schlüter war ein Patriarch, aber unheimlich sozial gegenüber seinen Mitarbeitern eingestellt. Man hat ihn auch immer bis spät nachts arbeiten gesehen. Aber Anton Schlüter hätte Anfang der 1980er Jahre die Weichen stellen müssen, wie es weitergehen soll. Er hat die Richtung vorgeben sollen. Die Übernahme durch den Landmaschinen-Hersteller Claas scheiterte quasi in letzter Minute, weil Anton Schlüter sich 52 Prozent Anteile vorbehalten wollte. Es ist schon sehr schade, auch um dieses wunderbare Werk.

Aber Schlüter ist ja nicht verschwunden.

Die Traktoren waren nach der Werksschließung 1993 nichts mehr wert, sie wurden von den Besitzern zu Schleuderpreisen verkauft. Es waren reine Ladenhüter, sicherlich auch aus Angst, keine Ersatzteile mehr zu bekommen. Damals gab’s die Fahrzeuge, die heute bis zu 200 000 Euro wert sind, für gerade Mal 30 000 Mark zu kaufen. Anfang der 2000er stiegen die Preise dann plötzlich wieder.

Wie erklärt sich die enorme Wertsteigerung?

Weil der Schlüter ein Fahrzeug ist, das kein anderer gebaut hat. Kein Fendt, kein Deutz. Ein Super-Truck, ein Profi-Truck das war damals unvorstellbar und heute sind das Sammlerstücke. Oldtimer, seien es nun Autos, Motorräder oder eben Traktoren, sind heute begehrter denn je. Schlüter hat den Lanz in dieser Hinsicht überholt.

Eine Institution in Freising wird gefeiert

Vielleicht ist das der beste Beleg dafür, dass Schlüter in Freising eine Institution ist: Auch 31 Jahre nach Schließung der Werke ist die Traktoren-Marke unvergessen. Das Unternehmen war 1899 von Kommerzienrat Anton Schlüter zum Bau von Benzin- und Vielstoffmotoren gegründet worden. Mit dem Bau von Traktoren begann Schlüter im Jahr 1937. Es war der Beginn einer langen Blütezeit, die Ende der 80er Jahre jäh endete. Im Dezember 1993 schloss das Werk in Freising.

Gefeiert wird nun das 125-jährige Gründungsfest der Schlüter-Werke. Das Fest findet am Samstag und Sonntag, 21. und 22. September, am Hausler-Hof in Hallbergmoos statt. Herzstück der Veranstaltung ist die Oldtimer-Ausstellung der Schlüter-Traktoren. An beiden Tagen findet um 10 Uhr eine Standmotorenausstellung mit Vorführung statt, um 14 Uhr ein Oldtimer-Pflügen und -Maishäckseln mit Schleppern, die zwischen 1937 und 1970 gebaut wurden. Am Samstag gibt es um 20 Uhr einen Vortrag über die Geschichte der Firma Schlüter. Am Sonntag steigt ab 10 Uhr das Treffen der ehemaligen Schlüter-Mitarbeiter mit Weißwurst-Frühstück.

Was macht die Traktoren heute so besonders?

Der legendäre Sound des Schlüters. Und die Bärenkraft und das Drehmoment. Das ist heute noch sagenhaft. Und wenn das Fahrzeug einmal durchrestauriert ist, muss man nicht mehr viel dran schrauben. Er tröpfelt höchstens, wenn er zu viel steht. Typisch und einzigartig sind die Kabinen mit Schiebtüren.

Wie viele Schlüter mag es denn noch geben?

48 000 Traktoren wurden produziert. Man kann nur schätzen, wie viele es heute noch gibt. Viele Sammler halten sich da bedeckt. Die größeren Typen existieren alle noch, die älteren kleineren sind nicht mehr alle vorhanden.

Wie kamen Sie dazu, mit gleichgesinnten einen Schlüter-Club zu gründen?

Den ersten Club gab’s in Ostfriesland. Da oben hat’s damals in Schleswig-Holstein große Betriebe und viele Schlüter gegeben. Alfred Weichenrieder, Josef Rössl und sechs Gleichgesinnte haben sich damals gesagt: Im Norden gibt’s einen Schlüter-Club und vor der Haustür keinen – das kann nicht sein. Am 26. September 2000 fand schließlich die Gründungsversammlung im Gasthaus Hepting in Massenhausen statt.

Inspiriert waren die Gründer von den Videos der spektakulären Feldvorführungen.

Das erste große Oldtimer-Treffen in Massenhausen zog gut und gerne 1000 Besucher an.

Dann haben Sie die Feldvorführungen in Schlüter-Manier wieder aufleben lassen.

Ja, die erste Feldvorführung fand im Juni 2004 auf dem Hausler-Hof statt – mit 294 Schlüter-Traktoren und Gästen aus ganz Deutschland. An den Schlüter-Werken war das mangels Infrastruktur nicht möglich. 2008 wurde ich Vereinsvorsitzender. Im Jahr darauf fand im September das wohl größte Schlüter-Treffen seiner Art statt – mit Besuchern aus ganz Europa. Ein Riesenerfolg. Wahnsinn! Alle vier Jahre organisieren wir seitdem große Treffen, auch mal historische Treffen dazwischen mit ganz alten Fahrzeugen, Dreschwagen und Bindemäher. Es gibt im Verein auch da Experten, die sich auskennen. Zuletzt haben wir 2023 das inzwischen siebte Schlüter-Treffen gefeiert. Wir müssen uns da nach der Fruchtfolge richten nach dem historischen Vorbild: Schlüter-Feldvorführungen waren immer mit der Maisernte verbunden.

Wie viele Mitglieder hat Ihr Verein aktuell?

Über 450 aus ganz Deutschland, aus Österreich, Italien und Luxemburg.    

Was ist nun fürs Jubiläum geplant?

Das 125-jährige Gründungsfest ist mit einem hochinteressanten Vortrag über die Geschichte der Schlüter-Werke verbunden. Dieter Fischer hat akribisch recherchiert und wird darüber sprechen.

Warum haben Sie den Vereinsvorsitz abgegeben?

Ich habe das 15 Jahre lang gemacht. Da kann ich mich schon zur Ruhe setzen. Veranstaltungen, Vereinsausflüge und interne Veranstaltung, auch mal mit 250 Besuchern, gehören organsiert. Mein Nachfolger Martin Sedlmeier ist der richtige Mann dafür. Er ist einer, der sich auskennt.

". Teaser:

Die Schlüter-Werke in Freising sind der Inbegriff für eine legendäre Traktormarke, die auch 31 Jahre nach Schließung der Produktion in der Erinnerung der Menschen lebt. Anlässlich des 125-jährigen Bestehens der Schlüter-Werke wird am 21. und 22. September ein Fest am Hausler-Hof in Hallbergmoos gefeiert. Der Schlüterclub Freising hat dieses Jubiläum organisiert und erwartet viele Besucher, um die beeindruckenden Traktoren der Marke zu würdigen. Ein Experte, Johann Helminger, der als Initiator des Schlüterclubs gilt, teilt seine Erfahrungen und Erinnerungen an die Schlüter-Traktoren und betont deren besondere Eigenschaften.

Helminger, der bereits mit 24 Jahren zu den Schlüter-Werken kam, beschreibt seine Faszination für die robusten Traktoren aus seiner Jugendzeit. Die Schleppertypen, die dort verwendet wurden, seien zu seiner Zeit „überdimensional“ gewesen. Er hebt hervor, dass Schlüter in vielerlei Hinsicht seiner Zeit voraus war, mit innovativen Designs wie der Kippkabine und einer überlegenen Motorisierung. Dadurch hätten sie sich von anderen Herstellern abgehoben und seien vielleicht sogar zu fortschrittlich gewesen für ihre Zeit, was einen Teil ihres Schicksals erklärt.

Ein Blick in die Geschichte

Die Schlüter-Werke wurden 1899 gegründet und etablierten sich schnell als führender Hersteller in der Traktorenbranche. Von 1937 an expandierte das Unternehmen, um Traktoren zu produzieren, die bald als unverwechselbar und leistungsstark galten. „Die Schlüter waren Tag und Nacht in drei Schichten im Einsatz“, erzählt Helminger von den damaligen Einsätzen, die nicht selten Herausforderungen wie das Ziehen von 100-Tonnen-Kabelrollen im Braunkohletagebau beinhalteten. Die Traktoren waren nicht nur für die Landwirtschaft, sondern auch für industrielle Anwendungen einsetzbar.

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Besonders war auch das Design der Traktoren. Viele Menschen verbinden Schlüter mit der Farbe Rot, doch die Standardfarbe war tatsächlich Grün. Die roten und silbernen Modelle wurden jedoch als luxuriösere Varianten angeboten. Helmingers Zeitraum bei den Schlüter-Werken war relativ kurz, aber er kehrte immer wieder zurück, um den Verein zu unterstützen, der 2000 ins Leben gerufen wurde. „Es war meine schönste Zeit“, blickt er nostalgisch zurück.

Die Schlüter-Traktoren sind seit der Schließung des Werks im Jahr 1993 immer mehr zu Sammlerstücken geworden, was sich bemerkenswert in der Wertsteigerung der Fahrzeuge zeigt. Traktoren, die einst um Preise von 30.000 Mark verkauft wurden, erreichen heute auf Auktionen Werte von bis zu 200.000 Euro. „Der Schlüter ist ein Fahrzeug, das kein anderer gebaut hat“, erklärt Helminger und betont, dass die Geräte durch ihre Robustheit und den charakteristischen Klang besticht.

Für die Jubiläumsveranstaltung wird ein umfangreiches Programm geboten, das eine Oldtimer-Ausstellung, Vorführungen und interessante Vorträge umfasst. Besonders hervorzuheben ist die Rückkehr der historischen Feldvorführungen, die in der Region immer wieder viele Besucher anziehen. Helminger ist stolz darauf, dass die Tradition der Schlüter-Traktoren auch in modernen Veranstaltungen weiterlebt.

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Helminger, der nun den Vereinsvorsitz nach 15 Jahren abgegeben hat, blickt auf eine erfolgreiche Zeit zurück und betont die wichtige Rolle, die der Schlüterclub bei der Erhaltung des Erbes der Schlüter-Werke spielt. „Über 450 Mitglieder aus Deutschland, Österreich, Italien und Luxemburg engagieren sich für die Geschichte und die Pflege der Schlüter-Traktoren“, sagt er.

Das bevorstehende Fest ist nicht nur eine Feier der Vergangenheit, sondern auch ein Zeichen dafür, dass die Schlüter-Werke einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Der Verein und seine Aktivitäten tragen dazu bei, dass die Faszination für Schlüter-Traktoren lebendig bleibt – ein Grund für jeden Traktorenliebhaber, das Event nicht zu verpassen.

Für weitere Informationen über die tollen Veranstaltungen und die Historie der markanten Schlüter-Traktoren, sehen Sie die aktuelle Berichterstattung auf www.merkur.de.

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