Am 2. Oktober um 07:23 Uhr Mitteleuropäischer Zeit erlebte die Region Bad Reichenhall in Bayern ein Erdbeben der Stärke 2.3. Dieses Beben wurde von etwa 27.000 Menschen in den umliegenden Gebieten wahrgenommen. Die Erschütterungen waren leicht spürbar, wobei keine nennenswerten Schäden an Gebäuden zu erwarten sind. Die stärkste Intensität wurde auf einer Skala von 1 bis 10 mit 3.6 bewertet, was auf ein spürbares, aber harmloses Erdbeben hinweist.
Das Epizentrum des Erdbebens lag am Osthang des Hochstaufen, einem markanten Berg in der Region. Dies war bereits das stärkste Beben eines kürzlich beobachteten Schwarmes von Erdbeben, der seit etwa zwei Wochen andauert. In den letzten Tagen kam es bereits zu weiteren leichten Beben, darunter ein spürbares Beben der Stärke 2.1 am 22. September. Laut Beobachtungen sind weitere Erdbeben in den kommenden Tagen möglich.
Ursachen des Erdbebenphänomens
Die aktuelle Aktivität kann zum Teil auf die intensiven Regenfälle im September zurückgeführt werden. Während in anderen Teilen Europas Überschwemmungen auftraten, zeigte sich am Hochstaufen eine geologische Besonderheit. Hier haben starke Niederschläge zur Erdbebenaktivität beigetragen, da sie das tiefere Gestein geschwächt haben. Das Wasser durchdringt Klüfte und Störungen im Gestein, die als natürliche Risse fungieren. Wenn das Wasser dort einsickert, agiert es wie ein Schmiermittel, das die Spannungen im Gestein reduziert und dadurch Erdbebenspitzen verursacht.
Wissenschaftler erklären: „Um ein Erdbeben auszulösen, braucht man eine Kombination aus ausreichenden Wassermengen und geologischen Instabilitäten.“ Der Anlass für diese erhöhte Aktivität ist also multifaktorisch und hängt mit den lokalen geologischen Gegebenheiten zusammen.
Betroffene Regionen und statistische Einschätzungen
Das aktuelle Erdbeben beeinflusste nicht nur Bad Reichenhall, sondern auch angrenzende Orte wie Piding, Bayerisch Gmain und sogar Teile in Österreich, wie Grossgmain. Die Erschütterungen wurden an verschiedenen Orten unterschiedlich stark spürbar. Städte wie Wals und Ainring berichteten von kaum wahrnehmbaren Bewegungen.
In den letzten sechs Jahrzehnten wurden in der Region rund 18 Erdbeben registriert, die eine Stärke von über 1.7 erreichten, was auf die bisher geringe seismische Aktivität hinweist. Durchschnittlich gibt es etwa 0.31 Beben der Stärke 1.7 oder höher pro Jahr. Das bedeutet, dass ein Erdbeben der Stärke 2.3 alle 6.4 Jahre zu erwarten ist. Eine Tabelle zeigt die verschiedenen Städte und die Intensität des Erdbebens, wobei Bad Reichenhall und die umliegenden Regionen besondere Aufmerksamkeit erhalten.
Stadt | Land | Intensität (EMS-98) | Bewohner | Entfernung Epizentrum (km) | Beschreibung |
---|---|---|---|---|---|
Bad Reichenhall | DE | 2.8 | 16,900 | 2.0 | kaum spürbar |
Piding | DE | 2.8 | 5,300 | 3.2 | kaum spürbar |
Grossgmain | AT | 2.5 | 2,600 | 3.1 | kaum spürbar |
Bayerisch Gmain | DE | 2.4 | 2,900 | 3.5 | kaum spürbar |
Wals | AT | 1.7 | 3,600 | 7.3 | nicht spürbar |
Ainring | DE | 1.1 | 10,000 | 8.4 | nicht spürbar |
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die seismischen Aktivitäten in Bad Reichenhall auf spezifische geologische Gegebenheiten und aktuelle Wetterbedingungen zurückzuführen sind. Die Möglichkeit weiterer Beben bleibt bestehen, jedoch ist die Region normalerweise nicht von starken seismischen Aktivitäten betroffen, was die Situation im Vergleich zu anderen geologisch aktiveren Regionen erleichtert. Für mehr Informationen zu diesem Erdbeben und seiner historischen Entwicklung, sehen Sie die aktuelle Berichterstattung auf erdbebennews.de.