In einem unerwarteten Treffen im August 2024 während des Weltkongresses für Philosophie in Rom, kam es zu einer emotionalen Wiedervereinigung zwischen Papst Franziskus und Dr. Raúl Fornet-Betancourt, einem langjährigen Dozenten der Katholischen Universität Eichstätt. Bereits in den 1980er-Jahren war Fornet-Betancourt entscheidend an der Einladung von Bergoglio nach Eichstätt beteiligt. Damals verbrachte der Papst vier prägende Tage in der Stadt, was in einer intensiven Zusammenarbeit mit der Hochschule der Jesuiten in Buenos Aires gipfeln sollte. Diese Begegnungen umrahmten eine historische Phase, die ungeahnte Entwicklungen in der katholischen Kirche zur Folge hatte. Die Zusammenarbeit zwischen der KU und der Jesuitenhochschule wurde jedoch nicht verwirklicht, was den Weg für andere Forschungsprojekte ebnete. Diese Entwicklung stellte sich im Nachhinein als entscheidend im Kontext der katholischen Theologie in Lateinamerika heraus.
Schicksalswende in Rom
Heute, 40 Jahre später, fand Fornet-Betancourt sich in einer besonderen Position während der Papstaudienz im Vatikan. Trotz seiner demütigen Haltung und der großen Anzahl an Philosophen, die anwesend waren, erkannte der Papst ihn sofort. „Eichstätt – Raúl?“, rief er und holte Fornet-Betancourt näher heran. Diese Begegnung zeigt nicht nur die bemerkenswerten Erinnerungen, die der Papst an seine Zeit in Eichstätt hat, sondern auch die fortdauernde Verbindung zu Fornet-Betancourt. Während ihres Gesprächs hatten sie Zeit, gemeinsam in ihrer Muttersprache Spanisch zu plaudern und Erinnerungen auszutauschen, wobei Bergoglio mit einem herzlichen Lachen auf den schon legendären deutschen Satz „Das ist Frau Bischof!“ Bezug nahm. Dies zeigt nicht nur ihre einst enge Freundschaft, sondern verstärkt auch das Licht, das auf die wichtige Rolle von Fornet-Betancourt in der akademischen und theologischen Diskussion der letzten Jahrzehnte geworfen wird.
Dr. Raúl Fornet-Betancourt, ein renommierter lateinamerikanischer Philosoph, ist bekannt für seine interkulturellen Ansätze und seine Arbeit zur Befreiungsphilosophie. Sein akademisches Wirken erstreckt sich über mehrere Kontinente, unter anderem als Honorarprofessor an der RWTH Aachen und Professor an der Universität Bremen. Mit über 50 veröffentlichten Büchern und zahlreichen Artikeln hat er bedeutende Beiträge zur Philosophie geleistet, insbesondere zum Thema soziale Exklusion. Diese vielfältige Erfahrung und sein Fachwissen verleihen seiner Verbindung zum Papst und der Katholischen Universität Eichstätt eine tiefere Dimension, was die Bedeutung dieses zufälligen, aber schicksalsbehafteten Treffens unterstreicht.
Weitere Details über Raúl Fornet-Betancourt finden Sie auf der Wikipedia-Seite über ihn und die Erinnerungen an die gemeinsame Zeit sind auf der Webseite der Katholischen Universität Eichstätt festgehalten.
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