In Eichstätt wird zurzeit eine psychiatrische Tagesklinik errichtet, die Patienten eine moderne therapeutische Umgebung bieten soll. Diese Einrichtung wird Teil des Klinikums Ingolstadt, das damit signalisiert, dass es die psychiatrische Versorgung in der Region ernst nimmt. Laut Professor Andreas Schuld, dem Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie II, ist das Ziel dieser Tagesklinik, Patienten, die eine tägliche Therapie benötigen, die Möglichkeit zu geben, in ihrem gewohnten Umfeld zu bleiben.
Die Eröffnung der Tagesklinik ist für das Frühjahr 2025 geplant, und sie soll insgesamt 20 Behandlungsplätze bieten. Zusätzlich wird eine psychiatrische Institutsambulanz eingerichtet, in der eine größere Anzahl an Patienten ambulant betreut werden kann. Diese Ambulanzen stellen einen wichtigen Bestandteil der psychiatrischen Versorgung dar, denn sie ermöglichen eine flexible Behandlung, die an die Bedürfnisse der Patienten angepasst ist.
Ein bedeutender Schritt zur Lückenfüllung in Oberbayern
Mit der neuen Tagesklinik wird eine bemerkenswerte Versorgungslücke im Landkreis Eichstätt geschlossen. Derzeit gibt es in dieser Region kein stationäres oder tagesklinisches psychiatrisches Angebot. Professor Schuld hebt hervor, dass die Einwohner des Landkreises nun eine gemeindenahe Betreuung erhalten, die besonders für Patienten aus dem westlichen und nördlichen Landkreis von Vorteil sein wird. Viele von ihnen hatten vorher lange Anfahrten zu den bestehenden Angeboten in Ingolstadt.
Die Tagesklinik wird nicht nur Menschen mit Depressionen oder Angststörungen behandeln, sondern auch solche, die an Zwangserkrankungen oder Traumafolgestörungen leiden. Damit wird das Therapieangebot vielseitiger gestaltet und auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Patienten eingegangen.
Moderne Therapieansätze in einem ansprechenden Umfeld
Der Neubau am Standort Eichstätt wird nicht nur funktional gestaltet, sondern bietet auch eine ansprechende Atmosphäre für die Therapie. Neben den klassischen psychiatrischen und psychotherapeutischen Behandlungsmethoden werden auch ergänzende Therapiemaßnahmen aus den Bereichen Kreativ-, Bewegungs- und Ergotherapie angeboten. Dies fördert nicht nur die Heilung, sondern auch die soziale Interaktion der Patienten.
Das Konzept der Tagesklinik sieht vor, dass Patienten tagsüber in der Klinik betreut werden, aber abends und am Wochenende in ihr gewohntes Umfeld zurückkehren können. Diese Struktur trägt dazu bei, den Kontakt zu familiären und sozialen Beziehungen aufrechtzuerhalten und somit den Gesundheitsprozess zu unterstützen. Professor Schuld betont, dass diese Art der Behandlung nicht nur den Patienten, sondern auch den Mitarbeitern zugutekommt, da sie enge Beziehungen zu den Patienten aufbauen können.
Das Klinikum Ingolstadt hat bereits Erfahrungen mit derartigen Tageskliniken gesammelt, insbesondere in Bezug auf die Behandlung von affektiven Störungen und anderen psychischen Erkrankungen. Daher wird das Eichstätter Modell auch in Anlehnung an die erfolgreichen Konzepte in Ingolstadt entwickelt.
Gleichzeitig werden zur Eröffnung der neuen Tagesklinik in Eichstätt Mitarbeitende aus verschiedenen Berufsgruppen gesucht. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit ist ein Schlüssel zum Erfolg, denn nicht nur ärztliches und psychologisches Fachpersonal, sondern auch Pflegekräfte, Sozialpädagogen und Therapeuten für kreative und Bewegungstherapien werden benötigt. Interessierte Personen können sich direkt über die Karriereseite des Klinikums oder telefonisch nach möglichen Stellen erkundigen.
– NAG