Die Katholische Erwachsenenbildung (KEB) in Ingolstadt feiert 50 Jahre Erfolgsgeschichte! Gegründet auf Initiative von Dr. Siegfried Hofmann, dem ehemaligen Kulturreferenten der Stadt, hat sich die KEB zu einer zentralen Bildungseinrichtung entwickelt. Alfred Schickel und Ingrid Bauer, die ersten Dozenten, starteten damals im Wohnzimmer mit Bildungsangeboten. Am 14. März 1974 wurde die erste Satzung beschlossen, und die Pfarreien folgten bald. Ein Jahr später entstand ein Kreis junger Mütter, der bis heute monatliche Veranstaltungen organisiert. Seitdem hat die KEB Ingolstadt tausende von Events durchgeführt, doch die Teilnehmerzahlen sind in den letzten Jahren rückläufig.
Die Gründe für den Rückgang sind klar: „Die nachlassende Bedeutung der Religion ist auch bei der Teilnehmerresonanz zu spüren“, sagt Rudi Schmidt, Geschäftsführer der KEB. Während anfangs theologischen Themen der Fokus war, interessieren sich die Menschen heute mehr für praktische Themen wie Energiesparen oder Altersvorsorge. Hochkarätige Referenten wie Benediktinerpater Anselm Grün und der Münchner Pfarrer Rainer Maria Schießler ziehen dennoch viele Besucher an. Die Wurzeln der KEB im Bistum Eichstätt gehen zurück zur Diözesansynode 1952, die den Grundstein für die Erwachsenenbildung legte.
Ein Blick in die Vergangenheit
Die Diözesansynode von 1952 war ein Wendepunkt für die katholische Erwachsenenbildung. Bertram Blum, ein Pionier in diesem Bereich, beschreibt in seinem Buch die Anfänge, als die Kirche begann, Laien als aktive Teilnehmer und nicht nur als Objekte der Seelsorge zu betrachten. Diese Sichtweise hat die katholische Bildung nachhaltig geprägt und führte zur Gründung der ersten hauptamtlichen Stellen in der Diözese. In den letzten Jahrzehnten hat sich die KEB kontinuierlich weiterentwickelt und zahlreiche Einrichtungen gegründet, die heute eine breite Palette an Bildungsangeboten bereitstellen.
Aktuell gibt es im Bistum Eichstätt elf Einrichtungen der katholischen Erwachsenenbildung, die im vergangenen Jahr etwa 2000 Veranstaltungen anboten, die von 51.000 Menschen besucht wurden. Dr. Ludwig Brandl, Direktor des Diözesanbildungswerks, betont, dass Bildung kein Luxus ist, sondern eine essentielle Aufgabe der Kirche. Die katholische Erwachsenenbildung bleibt ein unverzichtbarer Bestandteil des Engagements der Kirche in der Gesellschaft und ist besonders wichtig in Zeiten, in denen traditionelle Wege der Seelsorge nicht mehr ausreichen, um die Menschen zu erreichen.