In Bayern engagieren sich rund 41 Prozent der Bevölkerung ehrenamtlich, und einer der herausragenden Vertreter dieses Engagements ist Werner Bachl aus Freising. Der Arzt ist seit 25 Jahren Teil des Sanitätsteams beim Volksfest Allershausen und sorgt dafür, dass auch die älteren Besucher bestens betreut werden.
Werner Bachl, ein gebürtiger Freisinger, ist längst eine feste Größe im ehrenamtlichen Sanitätsdienst. Seine jahrzehntelange Erfahrung bringt er mit seinem Kollegen Franz Groszek ein, um bei medizinischen Notfällen während des beliebten Volksfestes schnell und kompetent zu handeln. „Das war irgendwie ein Selbstläufer“, erzählt Bachl über seinen langen Weg bei den Johannitern, der vor 42 Jahren begann.
Der Einsatz beim Volksfest
Der Arzt leitet seit vielen Jahren die medizinische Versorgung beim Seniorennachmittag des Volksfestes, das Ende Juli stattfindet. In der Regel haben die Einsatzkräfte an jedem Festabend Schichten zu besetzen. Während dieser Zeit behandelt er häufig Harmloses: Kreislaufprobleme bei älteren Gästen, Insektenstiche oder kleinere Verletzungen bei Kindern. „Es gab nur einmal einen ernsthaften Fall, der eine Krankenhausaufenthalt erforderte“, äußert Bachl erleichtert. Größere medizinische Notfälle bleiben zum Glück aus.
Jedes Jahr ist der Sanitäter am Samstagnachmittag für seine Schicht von 14 bis 18 Uhr eingeteilt. Dabei sieht er es als eine Herzensangelegenheit, den Senioren während des Festes eine sichere Zeit zu ermöglichen. Er selbst ist der Meinung, dass ehrenamtliches Engagement in jeder Gemeinde von großer Bedeutung ist. „Der Staat kann das nicht alleine leisten“, betont er.
Würdigung und Dankbarkeit
Obwohl Werner Bachl für seinen Dienst im Rampenlicht steht, strebt er persönlich keine Anerkennung an. Im Juli erhielt er eine Ehrung von der Ortsbeauftragten Eva-Maria Geiß, Bürgermeister Martin Vaas und dem Vorsitzenden der Volksfestgesellschaft, Werner Batoja. Diese Wertschätzung freut ihn zwar, doch wichtiger ist ihm die Aufmerksamkeit für die Arbeit der Johanniter selbst. „Ich bin nur ein kleines Rädchen im Getriebe“, erklärt er bescheiden.
Beim Engagement spielt für Bachl auch der persönliche Austausch eine bedeutende Rolle. „Das Schöne am Ehrenamt ist, dass man auch viel zurückbekommt“, sagt er. Mit den Menschen, die er trifft, bildet er Verbindungen, die über bloße Bekanntschaften hinausgehen und Freundschaften fürs Leben schaffen.
Es sind nicht nur die medizinischen Herausforderungen, die ihm seine Zeit als Sanitäter prägen, sondern auch die tiefen Gespräche mit den Senioren. „Man erfährt so viele Schicksale, was einem die eigene Zufriedenheit vor Augen führt“, reflektiert der Arzt.
Obwohl Werner Bachl seine hausärztliche Praxis 2019 auf privatärztliche Tätigkeit umstellte und oft als Betriebsarzt in einem Seniorenheim arbeitet, plant er den Rückzug aus der aktiven Arbeit noch nicht direkt. „Ohne Ehrenamt geht es nicht“, sagt er entschieden und bleibt somit ein Vorbild für viele, die über die eigenen Grenzen hinaushelfen möchten.
– NAG