Ein ungewöhnliches und besorgniserregendes Ereignis sorgte am vergangenen Sonntag für Aufsehen in der Münchener C-Klasse 7, als ein Fußballspiel zwischen dem SV Akgüney Spor München III und der TSV Poing II abgebrochen werden musste. Dieses Vorfall ereignete sich auf der Bezirkssportanlage am Max-Reinhardt-Weg in Neuperlach, und führte zu einem deutlichen Tiefpunkt in der Trainerkarriere von Patrick Bannweg, dem Übungsleiter der Poinger Mannschaft.
In der 56. Spielminute wurde die Partie unterbrochen, nachdem der Schiedsrichter insgesamt fünf Platzverweise erteilen musste. Zuvor war das Spielgeschehen bereits von Spannungen geprägt, die vor allem in der zweiten Halbzeit zu eskalieren begannen. „Wir wollen da ehrlich gesagt nicht mehr hinfahren. Das hat mit Fußball nix zu tun“, äußerte Bannweg. Die Abläufe und die damit verbundenen Konsequenzen werden nun vom BFV-Sportgericht genau unter die Lupe genommen.
Prozess der internen Aufarbeitung
Yildirim Bülent, der stellvertretende Vereinsvorsitzende des SV Akgüney Spor, erläuterte, dass der Verein und die Spieler sich zunächst intern mit den Vorfällen auseinandersetzen möchten.Laut der Ebersberger Zeitung wurde diese Entscheidung unterstützt durch den Bayerischen Fußballverband (BFV). Bülent betont die Bedeutung eines fairen Dialogs und des gemeinsamen Miteinanders im Sport.
Die Erzählungen von Bannweg geben einen detaillierten Einblick in die Geschehnisse, die zur Stunde der Eskalation führten. Die Partie lief bis zur Halbzeit relativ ruhig, jedoch verwandelt sich das Spiel abrupt, als die Poinger kurz vor dem Halbzeitpfiff den Ausgleich erzielten. Bannweg spricht von einer dreiminütigen hitzigen Diskussion mit dem Schiedsrichter, bevor die erste Zeitstrafe ausgesprochen wurde.
Die Situation verschärfte sich schnell, als gleich mehrere Spieler von Akgüney Spor gegen die Entscheidung des Schiedsrichters protestierten, die zu einem vermeintlichen Abseits führte. Nach mehreren Zeitstrafen und der Verwirrung auf dem Platz kam es schließlich zu Handgreiflichkeiten, die mit einer Rudelbildung sowie Tritten und Faustschlägen einhergingen. Patrick Bannweg schilderte das Geschehen als eine „reine Hetzjagd“, nachdem sein Spieler von mehreren Gegnern gleichzeitig ohne Ball angegriffen wurde.
Der Schiedsrichter Felix Owczarek sah sich gezwungen, vier rote Karten zu zeigen und die Partie abzubrechen, was die Situation noch dramatischer macht. Glücklicherweise trug der betroffene Poinger Spieler lediglich Schürfwunden davon. Bannweg versprach, die Vorfälle genau zu dokumentieren und die Verantwortlichen im Verein über den Vorfall zu informieren.
Nach dem Spiel gab es außerdem positive Rückmeldungen von anderen Akgüney-Spielern, die versicherten, dass nicht alle Mannschaftskameraden an den Ausschreitungen beteiligt waren. “Es gab vier, fünf extreme Hitzköpfe auf dem Platz, aber die anderen waren daran nicht beteiligt”, erklärte Bannweg und unterstrich den Unterschied zwischen den Spielern, die friedlich agierten und denen, die die Situation eskalierten.
In Vorbereitung auf das nächste Heimspiel gegen den SV Hohenlinden II hat Poing die Geschehnisse noch einmal besprochen und geht davon aus, dass das Sportgericht die Partie zu ihren Gunsten bewertet. „Wir haben die Stellungnahme vom Schiri zur Kenntnis genommen, die sich zu sehr großen Teilen mit unserer deckt“, sagte Bannweg, und schloss damit das Thema für die Mannschaft ab.