In Aschheim ist die politische Landschaft derzeit von Unsicherheit geprägt. Der langjährige Bürgermeister Thomas Glashauser (CSU) wird nicht mehr ins Rathaus zurückkehren, nachdem ihn ein Amtsarzt für dauerhaft dienstunfähig erklärt hat. Diese Entscheidung folgt auf seine öffentliche Bekanntgabe, dass er seit September 2022 mit einer psychischen Erkrankung kämpft. Der Gemeinderat hat daraufhin beschlossen, Glashauser zum 30. November in den Ruhestand zu versetzen. Dies ist ein einschneidender Wandel für die Gemeinde, die nun einen neuen Bürgermeister wählen muss.
Die Vorbereitungen für die Amtsübergabe sind bereits eingeleitet. Glashauser hat noch bis zum 23. September Zeit, Einspruch gegen den Beschluss des Ruhestands einzulegen, doch im Rathaus gibt es kaum Hoffnung auf eine Rückkehr des alten Bürgermeisters. Indes wird er für seine zehnjährige Amtszeit eine Pension erhalten, da er keinen Antrag auf Entlassung gestellt hat. Diese Details deuten darauf hin, dass die politischen Akteure in Aschheim nun schnell handeln müssen, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten.
Die Herausforderung der Nachfolge
Der Zweite Bürgermeister, Robert Ertl (Freie Wähler), übernimmt derzeit die Geschäfte. Ertl gibt jedoch noch nicht bekannt, ob er als Kandidat für die bevorstehende Wahl antreten wird. In seiner Funktion als Aushilfsbürgermeister betont er die Wichtigkeit einer stabilen und zukunftsgerichteten Zusammenarbeit innerhalb der Gemeindeverwaltung. Er ist auch Leiter der Medizintechnik an der Kreisklinik Ebersberg und reflektiert positiv über seine Fähigkeit, beide Rollen auszufüllen, trotz der Herausforderungen.
Die Dritte Bürgermeisterin, Marion Seitz (Grüne), zeigt sich derweil offen für eine eigene Kandidatur, sollte sich die Partei entscheiden, einen eigenen Bewerber aufzustellen. Sie hebt hervor, dass die lange Vertretungsphase zur Stagnation zukunftsweisender Themen geführt hat. Ihre Kommentare unterstreichen den Bedarf an einem starken Führungsprofil, das der Gemeinde neue Impulse geben kann. „Es ist allerhöchste Zeit, dass wir wieder einen Ersten Bürgermeister bekommen, der die Richtung vorgibt“, sagt Seitz.
Auf Seiten der CSU scheint man sich bereits auf die Präsenz eines neuen Kandidaten vorzubereiten. Florian Meier und Rolf Dettweiler von der CSU haben angekündigt, dass die Partei in den kommenden Wochen einen „vielversprechenden Kandidaten“ präsentieren wird. Sie betonen, dass Glashausers Rückzug gleichzeitig eine Gelegenheit für einen Neuanfang darstellt. Diese Aussage deutet darauf hin, dass die CSU bestrebt ist, mit frischem Wind in die Zukunft zu gehen und die Wähler von ihrer Personalauswahl zu überzeugen.
Die SPD hingegen ist noch in der Entscheidungsfindung, ob und wer als Kandidat aufgestellt wird. Ingrid Lenz-Aktas aus der SPD-Fraktion äußert, dass mehr Teamarbeit in der aktuellen Vertretungsperiode wünschenswert gewesen wäre. Zusätzlich ist es möglich, dass sich auch parteilose Kandidaten um die Bürgermeisterwahl bewerben, wobei hierfür 120 Unterschriften erforderlich sind. Dies könnte die Auswahl zusätzlich diversifizieren und eine spannende Wahl kampf bereithalten.
Die Frist zur Einreichung der Bewerbungen läuft schnell ab; die Parteien müssen ihre Kandidaten bis spätestens 10. Oktober anmelden. Diese zeitliche Dringlichkeit macht deutlich, dass die politischen Akteure in Aschheim unter Druck stehen, Entscheidungen zu treffen, die die künftige Ausrichtung der Gemeinde beeinflussen werden. In diesem Sinne spiegelt die Situation in Aschheim nicht nur die Herausforderungen innerhalb der Gemeinde wider, sondern auch einen Übergang in eine neue Ära der politischen Führung.
– NAG