Die kommunale Zusammenarbeit ist der Schlüssel zu einer nachhaltigen Energiewende: Der Markt Oberelsbach und die Gemeinden Bastheim und Schönau haben sich zusammengeschlossen, um aktiv in der Windenergienutzung tätig zu werden. Im Fokus steht ein Waldgebiet von etwa 363 Hektar zwischen Unterelsbach, Schönau und Reyersbach, das als möglicher Standort für Windkraftanlagen identifiziert wurde. Die drei Gemeindeparlamente haben sich, in einer gemeinsamen Sitzung mit großer Mehrheit, dafür entschieden, dem Regionalen Planungsverband Main-Rhön eine Ausweisung dieses Gebiets als Windenergiezone vorzuschlagen.
Bei einem Pressegespräch im Rathaus von Bastheim erläuterten die Bürgermeisterin von Schönau, Sonja Rahm, sowie ihre Kollegen Björn Denner aus Oberelsbach und Tobias Seufert aus Bastheim die Details des Projekts. Sie hatten bereits in der Vergangenheit über erneuerbare Energie nachgedacht, jedoch war die Windnutzung bislang aufgrund der Lage im Landschaftsschutzgebiet keine Option. Mit der Gesetzesänderung, die jetzt Windkraftanlagen auch in solchen Gebieten zulässt, sehen die Bürgermeister eine neue Chance.
Gesetzliche Veränderungen und regionale Möglichkeiten
Der entscheidende Impuls für dieses Vorhaben kam von der Regierung Unterfranken, die im Zuge der Fortschreibung des Regionalplans nach zusätzlichen Flächen für Windnutzung suchte. Die Tatsache, dass die Kommunen über genügend Waldgrundstücke verfügen, bringt ihnen die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden. „Wir haben das Heft des Handelns in der eigenen Hand“, stellen Denner und Seufert fest. Auch Rahm hebt hervor, dass durch eine bereits zuvor durchgeführt Waldflurbereinigung Teile der Infrastruktur für die Windkraftnutzung vorhanden sind.
Die Entscheidung pro Windkraft und kontra Photovoltaik-Freiflächenanlagen gründet sich auf der Effizienz von Windkraftwerken, und dass hierbei keine privaten Flächen benötigt werden. Die drei Kommunen betonen den geringen Flächenverbrauch im Vergleich zu Freiflächenanlagen oder Bioenergie. „Bis 2035 wird ein Anstieg des Energiebedarfs um 65 Prozent vorausgesagt“, sagt Seufert. Das erfordere eine umfassende Lösung, und Windkraft kann hier ein zentraler Baustein sein.
Die nächsten Schritte und Bürgerbeteiligung
Mit ihrer Absichtserklärung haben die Bürgermeister den offiziellen Prozess gestartet, jetzt liegt es am Planungsausschuss des Regionalen Planungsverbands, die Möglichkeit der Eintragung des Gebiets als Windenergiezone im Regionalplan zu prüfen. Bei der Sitzung hatten die Bürgermeister zuvor wichtige Informationen von Stefanie Mattern, der Regionsbeauftragten der Höheren Landesplanungsbehörde, erhalten. Hierbei wurde bestätigt, dass das geplante Gebiet ausreichend von bereits bestehenden Bebauungen entfernt ist und dass die Windverhältnisse sowie der Vogel- und Naturschutz berücksichtigt werden.
Die drei Ortoberhäupter möchten, dass die Bürger von Anfang an in das Projekt eingebunden werden. „Es ist ein langer Weg bis zur Realisierung von Windkraftanlagen. Wir brauchen Geduld und sind uns bewusst, dass noch viele Entscheidungsschritte folgen werden“, sagt Denner. Bei Gesprächen mit dem Landratsamt haben sie den Konsens gefunden, dass die interkommunale Zusammenarbeit der richtige Weg ist. „Wir wollen nicht nur zuschauen und Trassenland sein“, betonen die Bürgermeister. Ihnen wird bewusst, dass der Weg zur Umsetzung herausfordernd wird, sie sind jedoch optimistisch, dass die Bürger ihre Pläne unterstützen werden.
Um diese Vorhaben zu realisieren, wird eine endgültige Entscheidung des Planungsausschusses für Anfang 2025 erwartet. Dies würde nicht nur den Windkraftausbau fördern, sondern auch den Netzausbau vorantreiben und somit die Region für weitere nachhaltige Projekte attraktiv machen. Dass bei solchen Vorhaben immer mit Widerstand gerechnet werden muss, ist klar. Die Bürgermeister fühlen sich jedoch von ihren Gemeindegremien und der Mehrheit der Bevölkerung unterstützt.
Für weitere Informationen über die genauen Entwicklungen und die Details dieses Vorhabens, siehe die umfassende Berichterstattung auf www.mainpost.de.
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