Fehlerhafte Planung führt zu Verunsicherung in Deggendorf
Vor wenigen Tagen hat ein Vorfall im Bezirksklinikum Mainkofen für große Aufregung in der Gemeinde Deggendorf gesorgt. Ein wegen Totschlags verurteilter Mann konnte während eines Freigangs entkommen, was die Verantwortlichen der Klinik dazu veranlasst hat, eigene Fehler einzugestehen und die bestehenden Abläufe zu überprüfen. Dies betrifft insbesondere die Sicherheitsmaßnahmen, die im Zusammenhang mit dem therapeutischen Umgang mit psychisch kranken Straftätern stehen.
Der Vorfall und seine Folgen
Am Donnerstag der vergangenen Woche gelang dem Mann, der zuvor im Jahr 2022 für die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus verurteilt worden war, die Flucht. Er hatte 2021 einen Mitbewohner brutal ermordet. Nach seiner Flucht wurde er innerhalb von acht Stunden von der Polizei gefasst, die mit einem Großaufgebot an Kräften, Hubschrauber und Hunden nach ihm suchte. Diese Umstände verdeutlichen die Ernsthaftigkeit des Vorfalls und die damit verbundene Gefährdung der öffentlichen Sicherheit.
Fehler bei der Gefährlichkeitseinstufung
Die Klinik hat zudem einen weiteren Fehler in der Einstufung der Gefährlichkeit des Fliehenden festgestellt. Der Chefarzt Johannes Schwerdtner erklärte, dass die Polizei fälschlicherweise den Hinweis erhielt, der Patient sei „äußerst gefährlich“, was zu einer zusätzlichen Verunsicherung in der Bevölkerung führte. Dies zeigt, wie wichtig präzise Kommunikation zwischen Klinikpersonal und Sicherheitsbehörden ist.
Gemeindeverunsicherung als zentrales Problem
Die Flucht und die darauffolgende Unsicherheit haben in Deggendorf spürbare Ängste unter den Bürgerinnen und Bürgern hervorgerufen. Viele fühlten sich bedroht, was auch daher rührt, dass in der Vergangenheit bereits ein erfolgloser Fluchtversuch des Mannes dokumentiert ist. Chefarzt Schwerdtner äußerte sein Bedauern über die Verletzung des Sicherheitsgefühls und versprach Verbesserungen: „Unser höchstes Ziel ist es, die Sicherheit der Bevölkerung nicht zu gefährden.“
Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit
Zur Vermeidung ähnlicher Vorfälle in der Zukunft hat die Klinik bereits mit der Überprüfung aller Arbeitsabläufe begonnen. Zukünftig wird auch eine männliche Begleitperson für Toilettengänge vorgesehen, um die Sicherheit während von Freigängen zu erhöhen. Zudem wird es für den verurteilten Mann vorerst keine weiteren Lockerungen der Freigangbedingungen geben. Die Verantwortlichen halten jedoch an den Grundsätzen fest, die eine Resozialisierung ermöglichen sollen, da die Therapie bislang positiv verlaufen ist.
Diese Situation unterstreicht die Herausforderungen, die mit der Integration und Resozialisierung psychisch kranker Straftäter verbunden sind. Es bleibt abzuwarten, wie die Klinik auf die Vorfälle reagiert und welche Maßnahmen effektiv zur Sicherheit der Öffentlichkeit beitragen können.
– NAG