Die Arbeitsmarktlage im Landkreis Erding zeigt im August 2024 eine markante Entwicklung: Nach den sonnigen Urlaubsmonaten sind die Zahlen der Arbeitslosen gestiegen. Die Agentur für Arbeit Freising, die für diese Region zuständig ist, berichtet von einem Anstieg der Arbeitslosigkeit auf insgesamt 2.147 Personen, was einem Zuwachs von 176 Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat entspricht. Die aktuelle Arbeitslosenquote liegt nun bei 2,5 Prozent.
Die Erhöhung der Arbeitslosenzahl ist zum Teil saisonbedingt. Nikolaus Windisch, der Chef der Agentur für Arbeit Freising, erklärt, dass viele Betriebe in den Ferien weniger Neuinstellungen vornehmen und Entscheidungen oft auf den September verschoben werden. Dies betrifft nicht nur Erwachsene, sondern auch viele junge Menschen, die nach dem Ende ihrer schulischen oder beruflichen Ausbildung auf der Suche nach einer Anstellung sind.
Junge Arbeitsuchende und deren Herausforderung
Ein auffälliger Trend ist der Anstieg der Arbeitslosenquote bei den unter 25-Jährigen, die nun bei 3,2 Prozent liegt. Dies stellt eine Erhöhung um 0,7 Prozentpunkte im Vergleich zum Vormonat dar. Insgesamt waren 508 junge Menschen in dieser Altersgruppe arbeitslos gemeldet, was 60 Personen mehr als im Juli 2024 entspricht. Windisch schätzt jedoch, dass dieser Anstieg temporär ist und sich mit dem Beginn des neuen Ausbildungsjahres und dem Ende der Urlaubszeit voraussichtlich wieder normalisieren wird.
Im Rahmen der Vorbereitung auf das neue Ausbildungsjahr haben sich seit Oktober 2023 bereits 448 Jugendliche bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Erding gemeldet, um einen Ausbildungsplatz zu finden. Allerdings blieben 68 dieser jungen Menschen ohne einen konkreten Ausbildungs- oder Berufsweg.
Personalnachfrage im Rückgang
Der Rückgang der Stellenmeldungen zeigt sich ebenfalls deutlich. Die Arbeitgeber im Landkreis Erding meldeten im August 101 neue Arbeitsplätze, ein Rückgang um 75 Stellen im Vergleich zum vorherigen Monat. Insgesamt sind derzeit 1.076 Stellen bei der Arbeitsagentur gemeldet, was ebenfalls einen Rückgang darstellt.
Ein Blick auf die Branche zeigt, dass die Nachfrage nach Fachkräften in bestimmten Bereichen weiter besteht. Lediglich 11 Berufsfelder konnten im August neu ausgeschrieben werden, wobei die freie Stelle vor allem in der Verkehrs- und Logistikbranche besonders hoch sind.
Der Ausbildungsmarkt spiegelt ebenfalls diese Veränderungen wider. In den ersten Monaten des Jahr 2023/2024 wurden 591 Ausbildungsstellen gemeldet, jedoch weniger als im Vorjahr. Heute sind noch 284 Ausbildungsplätze vakant, was bedeutet, dass trotz des Rückgangs in Meldungen dennoch Möglichkeiten für diejenigen bestehen, die noch auf der Suche sind.
Die bevorstehende Zeit des Ausbildungsstarts am 1. September 2024 wird spannend sein, da viele Jugendliche nun dringend einen Ausbildungsplatz suchen und Unternehmen weiterhin Nachwuchskräfte zu finden versuchen. Die Agentur für Arbeit steht bereit, um Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Ausbildungsplätzen zu leisten.
– NAG