Im malerischen Petershausen gibt es eine bemerkenswerte Erzählung über ein untypisches Ziel von Diebstählen: Das Ortsschild des Stadtteils Asbach. In diesem Jahr wurde das Schild bereits zum achten Mal gestohlen, was die Behörden und die Anwohner in höchstem Maße beschäftigt.
Die jüngste Tat ereignete sich in der Nacht vom 1. auf den 2. September, als Unbekannte das Ortsschild samt Halterung entwendeten. Der dadurch verursachte Schaden beläuft sich auf mehrere Hundert Euro, was für eine kleine Gemeinde wie Petershausen durchaus bemerkenswert ist.
Hintergründe zum Diebstahl
Die Polizei hat in diesem Zusammenhang mehrere Hinweise, warum es immer wieder zu diesen Vorfällen kommt. Laut Michael Hermann, einem Sprecher der Polizeiinspektion Dachau, zielt der Diebstahl offenbar auf die Namensgleichheit des Ortes mit einer bekannten Spirituosenmarke ab. Insbesondere Jugendliche und junge Erwachsene sind im Visier der Ermittlungen, wobei bereits in fünf der insgesamt acht Fälle Tatverdächtige identifiziert wurden.
Diese Diebstähle scheinen nicht nur ein Praktizierungsfall von Sturm und Drang zu sein, sondern reflektieren auch ein eigenartiges kulturelles Phänomen, in dem Ortsnamen und Marken miteinander verknüpft werden. Die Polizei appelliert an die Bevölkerung, die Augen offen zu halten und mögliche Hinweise für künftige Ermittlungen zu liefern. Die Beamten sind unter der Telefonnummer 0 81 31/56 10 erreichbar und hoffen auf sachdienliche Hinweise von Bürgern.
Die Idee der Gemeinde in diesem Jahr war, sich kreativ zu zeigen. So halfen die Grundschüler von Petershausen, eine bunte Alternative für die mittlerweile berüchtigten Ortsschilder zu gestalten. Diese kreative Initiative könnte als eine Art Protest gegen die fortlaufenden Diebstähle gedeutet werden, zeigt sie doch, dass die Gemeinde sich nicht von den wiederholten Vorfällen unterkriegen lassen will.
Was bringt junge Menschen dazu, ein Ortsschild zu stehlen? Die Antwort könnte eine Mischung aus Scherz, Neugier und dem Drang nach Anerkennung sein. Ein Schild von Asbach kann in den sozialen Medien fröhlich zur Schau gestellt werden, während sich das klischeehafte Bild vom „lustigen Streich“ verselbstständigt. Es ist jedoch wichtig, die Gesetzeskonsequenzen im Auge zu behalten – jeder der ermittelten Tatverdächtigen könnte rechtliche Probleme bekommen.
Die Vorliebe für solch skurrile Diebstähle könnte auch ein Zeichen von Geselligkeit oder Gruppenkultur sein, wo Streiche und Mutproben unter Freunden hoch gehalten werden. Doch während es in der Vergangenheit auf einem Spielplatz hätte stattfinden können, ist das heutige Handeln weniger harmlos und hat tatsächlich Auswirkungen auf das Budget der Gemeinde. Der erneute Verlust des Ortsschildes ist demnach auch ein Verlust für die Identität des Stadtteils Asbach.
Unabhängig von den kriminellen Hintergründen bleibt abzuwarten, wie die Ermittlungen der Polizei verlaufen werden und ob durch das Engagement der Gemeinde und deren kreative Lösungen eine langfristige Lösung für die Ortsschilder gefunden werden kann. Möglichkeiten auf eine Pause für die Schilder, oder gar eine dauerhafte und gesicherte Variante, sind zurzeit Stichpunkte auf der Agenda der Gemeinde.
– NAG