In Dachau wird derzeit eine spannende Ausstellung unter dem Titel „Augenblick und Dauer“ präsentiert, die die Arbeiten zweier Künstlerinnen vereint: Theresia Hefele und Anna Kiiskinen. Diese Ausstellung bietet den Besuchern die Gelegenheit, die faszinierenden Interpretationen der Natur durch beide Künstlerinnen zu erkunden, die sich in ihrer Herkunft und ihrem künstlerischen Ansatz unterscheiden.
Theresia Hefele, geboren 1958 in Markt Indersdorf, bringt in ihrer Kunst ein einzigartiges Gefühl für Stillleben und die Ästhetik von Pflanzen und Naturmotiven zum Ausdruck. Ihre Werke, darunter Arrangements mit Birkenblättern und Blaubeeren, sind so gestaltet, dass sie aus ihrem ursprünglichen Kontext herausgelöst werden und eine frische Perspektive bieten. Mit großem Geschick verwischt Hefele die Grenzen zwischen Fotografie und Malerei; ihre Schwarzweißaufnahmen werden mit feinen Acrylfarben koloriert, was zu beeindruckenden visuellen Ergebnissen führt. „Wahlverwandtschaften“ nennt sie die Überlagerung ihrer Motive, bei denen sie verschiedene Elemente miteinander kombiniert, um neue, poetische Bilder zu schaffen.
Gemeinsame Wurzeln und Kunstansätze
Die Freundschaft zwischen Hefele und Kiiskinen, die 20 Jahre nach ihrer Emigration aus Finnland in Deutschland lebte, spiegelt sich in der Harmonien ihrer Werke wider. Kikiskinens Bilder, oft in großen Querformaten, wirken wie filigrane Fotografien, obwohl sie Malereien sind. Die Künstlerin hat es verstanden, durch Reduktion auf wenige Farben, meist in kühlen Tönen, einen beeindruckenden visuellen Eindruck zu erzielen. Bei genauem Hinsehen offenbart sich die lebhafte Farbgebung in den Details ihrer Arbeiten.
Die Ausstellung zeigt, wie beide Künstlerinnen in ihren Kompositionen die natürliche Welt thematisieren. Künstlerin Anna Kiiskinen wählt oft für ihre Arbeiten Ausschnitte, die an Filmszenen erinnern. Ihre Darstellung eines überwucherten Fensters, das in einen dunklen Wald blickt, schafft eine Atmosphäre von Geheimnis und Entdeckung. Hierbei wird die Natur nicht nur als Kulisse, sondern als prägenden und gestaltenden Faktor wahrgenommen.
Die Bedeutung von Wasser und urbanem Raum
Ein zentrales Element in Kiiskinens Werk ist das Thema Wasser. In der aktuellen Ausstellung sind Bilder zu sehen, die Lichtreflexionen auf Wasseroberflächen einfangen und einen Plastikstuhl in einem Münchner Rosengarten zeigen, der wie im Schmelzen wirkt. Diese gelungenen Kompositionen zeigen, wie Wasser durch Licht und Schatten dynamisch inszeniert werden kann.
Ebenfalls eindrucksvoll ist, wie Kiiskinen die Abwesenheit von Menschen in urbanen Szenen thematisiert. Ihre Gemälde fangen Momente städtischen Lebens ein – sei es ein Stück Maschendrahtzaun vor einer Pfütze oder die Silhouette eines Baumes an einer Hausfassade. Menschliche Spuren sind stets vorhanden, doch die Abwesenheit selbst erzeugt eine eigene, nachdenkliche Stimmung. Ihr Werk lässt den Betrachter reflektieren, wie die Natur und von Menschen geschaffene Strukturen in einem ständigen Spannungsfeld stehen.
Die Vernissage der Ausstellung fand am 17. Oktober statt und ist bis zum 10. November in der KVD-Galerie in Dachau zu sehen. Besucher sind herzlich eingeladen, die Kunstwerke der beiden talentierten Künstlerinnen zu erleben und den Dialog zwischen Natur und Mensch in ihren einzigartigen Perspektiven zu entdecken. Die Künstlerinnen stehen sonntags für Gespräche zur Verfügung, was die Möglichkeit bietet, noch tiefere Einblicke in ihre kreativen Prozesse zu gewinnen.
Für weitere Informationen zur Ausstellung und den Künstlerinnen können Interessierte die offizielle Website der Galerie besuchen, wo mehr Details zu finden sind: www.sueddeutsche.de.
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