In Dachau wird ein neues Stadtviertel auf dem ehemaligen Gelände der Papierfabrik entstehen, nachdem die meisten Gebäude abgerissen wurden. Auf 1,38 Hektar sollen Wohnräume für 2000 Menschen und 61.000 Quadratmeter Gewerbefläche geschaffen werden. Doch die Pläne stoßen auf Widerstand: Die Bürger fürchten, dass das Quartier zu einem „Ghetto“ verkommt und fordern bezahlbaren Wohnraum sowie eine lebendige Nachbarschaft.
Um dem entgegenzuwirken, hat der Familien- und Sozialausschuss die Einrichtung eines „Quartiersmanagements“ beschlossen, das die Anonymität im neuen Viertel verhindern soll. Ein zentrales Anliegen ist es, ein „Wir-Gefühl“ zu fördern und eine Identität für das neue Stadtviertel zu schaffen. Oberbürgermeister Florian Hartmann betont, dass die Stadt kein anonymes Neubaugebiet entstehen lassen möchte.
Hohe Kosten und Unsicherheiten
Die Kosten für das Quartiersmanagement sind jedoch hoch, und die Stadt Dachau plant nicht, sich daran finanziell zu beteiligen. Stattdessen soll die Eigentümerin des Grundstücks, die Isaria, die Anschubfinanzierung übernehmen. Die Stadt rechnet mit jährlichen Betriebskosten von 234.000 Euro, die letztlich auf die Eigentümer umgelegt werden sollen. Ob die Isaria dem zustimmt, bleibt abzuwarten. Der nächste Schritt besteht darin, ein endgültiges Nachbarschaftskonzept zu entwickeln und im städtebaulichen Vertrag festzuhalten.
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