Die geplante Nord-Süd-Trasse Suedlink zur Übertragung von Ökostrom hat in den letzten Jahren für Aufsehen gesorgt. Nachdem die Fertigstellung ursprünglich für 2022 vorgesehen war, wurde der Termin mehrmals verschoben. Aktuell ist die Inbetriebnahme für Ende 2028 geplant. Für die Umsetzung dieses Großprojekts sind unterschiedliche Unternehmen verantwortlich: Tennet kümmert sich um die Planung und den Bau im Norden Deutschlands, während TransnetBW für Mittel- und Süddeutschland zuständig ist.
Doch warum zieht sich der Bau so lange hin? Wie die Betreiber erklären, sind langwierige Planungs- und Genehmigungsverfahren die Hauptgründe für die Verzögerungen. Die Trasse verläuft durch Fabriken, Grundstücke und Felder, was anstrengende Genehmigungsprozesse nach sich zieht. Ein weiterer Aspekt ist der aufwendige Bau, der in manchen Bereichen unter Flüssen und großen Verkehrsströmen erfolgen muss. Hinzu kommt, dass jedes Kabel, das verlegt wird, ein Gewicht von etwa 42 Kilogramm pro Meter hat. Daher erfordert es zusätzliche Maßnahmen, um sicherzustellen, dass die Straßen für dieses Gewicht ausgelegt sind.
Vor- und Nachteile von Suedlink
Suedlink bietet einige Vorteile: Die Erdkabel, die verlegt werden, beeinträchtigen das Landschaftsbild weniger als herkömmliche Strommasten. Zudem transportiert die Trasse Gleichstrom, was bedeutet, dass weniger Energie im Vergleich zum Wechselstrom verloren geht. Am Endpunkt der Trasse wandeln Konverter den Gleichstrom in den gebräuchlicheren Wechselstrom um. Obwohl die Verlegung dieser Kabel die teurere Option darstellt, könnte der langfristige Nutzen die Kosten rechtfertigen.
Eine der größten Fragen bleibt, ob sich die Kosten des Projekts auf die Verbraucher auswirken werden. Es scheint unausweichlich, dass die Investitionen in die Infrastruktur sich über Jahre hinweg auf die Netzentgelte niederschlagen. Dies könnte zu einem Anstieg der Strompreise führen. Allerdings könnte die neue Trasse auch dazu beitragen, Engpässe in der Stromversorgung zu verringern, was auf lange Sicht Geld sparen könnte. Wenn weniger Strom dazugekauft werden muss und zusätzliche Kraftwerke nicht hochgefahren werden, könnte das letztendlich auch den Geldbeutel der Verbraucher entlasten.
Kritik am Projekt
Trotz der vermeintlichen Vorteile gibt es zahlreiche Kritiker. Bürgerinitiativen und Aktionsbündnisse haben wiederholt Bedenken geäußert und drohen mit Klagen wegen potenziell negativer Auswirkungen auf die Landwirtschaft und die Umwelt. Auch die bayerische Landesregierung hat scharfe Kritik geübt. Energieexperten hingegen betonen die Notwendigkeit, das Stromnetz im Rahmen der Energiewende auszubauen, um den Anforderungen einer nachhaltigen Energiepolitik gerecht zu werden.
Zusammenfassen lässt sich sagen, dass Suedlink ein umfangreiches und ambitioniertes Projekt ist, dessen Durchführung mit zahlreichen Herausforderungen verbunden ist. Die entwickelten Pläne werden sowohl politisch als auch von der Zivilgesellschaft genau beobachtet, da sie einen entscheidenden Einfluss auf die zukünftige Energieversorgung Deutschlands haben könnten. Wer mehr über die aktuellen Entwicklungen erfahren möchte, kann die neuesten Berichte, auf www.np-coburg.de nachlesen.