Coburg

Preisanstieg für Lebensmittel: Quark und Ketchup jetzt stark teurer

Die Lebensmittelpreise in Deutschland sind seit 2020 rasant angestiegen, wobei Quark und Tomatenketchup besonders stark über 60 Prozent teurer wurden, was auf faktoren wie gestiegene Produktionskosten und schlechte Ernten zurückzuführen ist, und dies hat weitreichende Auswirkungen auf Verbraucher und den Lebensmittelmarkt im Jahr 2024.

Steigende Lebensmittelpreise sind ein Thema, das viele Menschen betrifft. Besonders im Fokus stehen doch erstaunlich hohe Preissteigerungen bei einigen Grundnahrungsmitteln, die sich im vergangenen Jahr bemerkbar machten. Dies ist ein Zeichen für komplexe Herausforderungen in der Lebensmittelindustrie, die von mehreren Faktoren beeinflusst werden. Die Entwicklungen sind besorgniserregend und zeigen, wie sensibel unsere Ernährungspreise auf verschiedene externe Einflüsse reagieren.

Ein herausragendes Beispiel ist der Quark, der im Juli 2024 um beeindruckende 72,6 Prozent teurer war als vor vier Jahren. Die Zunahme der Kosten ist unter anderem auf die Verringerung der Milchmengen im Produktionsprozess zurückzuführen, gepaart mit einem niedrigeren Fettgehalt in der Rohmilch. Diese Trends sind nicht neu; bereits zwischen 2021 und 2022 konnten Verbraucher Preisschwankungen beobachten. Die Komplexität der Quarkherstellung scheint auch eine Rolle zu spielen, wie der Sprecher des Bundesverbandes deutscher Milchviehhalter, Hans Foldenauer, erklärt.

Preisanstiege bei Ketchup und Gemüsekonserven

Auch Tomatenketchup und Gewürzketchup haben einen massiven Preisanstieg von 64,9 Prozent erlebt. Dies wurde laut dem Lebensmittelverband Kulinaria hauptsächlich durch den Anstieg der Kosten für wichtige Inhaltsstoffe wie Tomatenmark und Essig verursacht, während auch die Energiepreise und die Verpackungskosten gestiegen sind. Diese Erhöhungen sind im Kontext der allgemeinen Inflation und der steigenden Rohstoffpreise zu sehen.

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Ein ähnliches Bild zeigt sich bei Konserven. Spargel- und Gemüsekonserven verzeichneten Preisanstiege von 64,5 Prozent. Laut Christoph Freitag, Geschäftsführer des Bundesverbandes der obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden Industrie, sind die Folgen eines schlechten Erntejahres 2022 in ganz Europa und die steigenden Produktionskosten dafür verantwortlich. Der Anstieg der Preise für die Rohmaterialien, Energie und Logistik haben die Verbraucherpreise zusätzlich belastet.

Öle, darunter Rapsöl und Sonnenblumenöl, haben ebenfalls einen dramatischen Preisboom erlebt. Experten berichten von einem Anstieg von 63,4 Prozent, bedingt durch die großen Handelsprobleme im Zusammenhang mit dem Russland-Ukraine-Konflikt. Vor dem Krieg war die Ukraine einer der größten Exporteure, und die EU bezog einen bedeutenden Teil ihrer Öle aus diesem Land. Der plötzliche Preisanstieg führte dazu, dass viele Regale in Supermärkten zeitweise leer blieben. In letzter Zeit sind die Verbraucherpreise für Öl jedoch etwas rückläufig.

Preisentwicklung und Verbraucherberatung

Trotz dieser seit 2020 signifikanten Preisgestiege, mit vielen Produkten die um 30 Prozent oder mehr teurer geworden sind, gibt es auch Ausnahmen. Zitrusfrüchte sind laut Statistischem Bundesamt aktuell um etwa 2 Prozent billiger als vor vier Jahren. Besonders bei Zitronen kam es durch eine hohe Lieferfähigkeit aus Spanien zu einem Preisverfall. Die besten Ernten der letzten Perioden und eine schwache saisonale Nachfrage haben ebenfalls zu den sinkenden Preisen beigetragen.

Die Verbraucher sind jedoch besorgt über die stetig steigenden Lebensmittelpreise. Während einige Produkte, wie Möhren oder Zwiebeln, im vergangenen Jahr im Preis gesunken sind, zeigen die allgemeinen Lebensmittelpreise immer noch einen Anstieg von 1,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Jana Fischer von der Verbraucherzentrale warnt davor, dass Wetterphänomene wie Dürren und Starkregen einen tiefgreifenden Einfluss auf die zukünftige Preisentwicklung haben könnten.

Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich die Märkte in den kommenden Monaten stabilisieren oder weiter verändern werden. Die ständige Anpassung der Preise verdeutlicht die Herausforderung, mit der sowohl Verbraucher als auch Produzenten konfrontiert sind. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Lage bald verbessert, doch die Unsicherheiten bleiben ein ständiger Begleiter auf dem Weg zum Supermarkt.

– NAG

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